Das ist mit Erwachsenen nicht zu vergleichen. Grob gesagt: 1. Asphyxie-Kriterium, 2. Encephalopathie-Kriterium.
Zu (1) zählt z.B. ein Nabelschnur-pH unter 7.00 (bzw. u.U. < 7.15) oder 10 min-APGAR < 5, anderweitig prolongierte Reanimation. Zu (2) gibt es den Sarnat-Score, das sind 6 klinische Kriterien. Wenn das Kind eine moderate oder schwergradige Enzephalopathie zeigt und (1) erfüllt wird man kühlen (bei ≥ 35 Schwangerschaftswochen). Neben Sarnat-Score nehmen die meisten(?) Neonatologen noch das amplitudenintegrierte EEG (aEEG) als Kriterium hinzu. Wenn du da z.B. burst suppression siehst würdest du schon bei grenzwertigem Sarnat-Score kühlen.
Mein Dienst-Karma ging übrigens weiter. Das Pneumothorax-Kind ist wunderschön ins PPHN-Syndrom gerutscht und hatte morgens als ich kam 100% Sauerstoff, hat sich zum Glück aber berappelt. Dafür hatten wir heute früh als letztes Aufgabe eine erfolglose Erstversorgung bei 23+6 Wochen. Es war fast klar, dass der nicht lebensfähig war, aber die Eltern wollten alles und wir haben dann tatsächlich einen full code abgespielt inkl. Adrenalin, Thoraxkompressionen etc. Traurige Geschichte...