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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #31596
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
    Registriert seit
    05.04.2003
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    Ober-Unarzt
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  2. #31597
    Platin Mitglied Avatar von Praia-do-Forte
    Registriert seit
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    endlich keine Prüfung mehr
    Beiträge
    880
    Ich hab mal eine kurze Zwischenfrage an die Augenärzte unter uns:
    Vom Augenarzt wird eine Iritis festgestellt,.... Bitte um Borrelien-Serologie, ......wir finden einen eindeutig positiven IgG-Blot bei negativem IgM.
    Als welches Stadium wird das gehandelt (wenn überhaupt)? Und wie würdet ihr das therapieren? Gibt es da Vorzüge bzgl. Durchgängigkeit o.ä.?



  3. #31598
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Registriert seit
    04.04.2003
    Ort
    Oche -> Kölle
    Beiträge
    30.693
    Dies trifft auch zu für die Diagnose
    einer Borreliose, welche wie die Sy-
    philis eine Spirochätose ist, aber über
    Zecken übertragen wird und ebenfalls
    verschiedene Formen der Uveitis so-
    wie Optikusneuritis und Papillitis ver-
    ursachen kann. Die Diagnose wird, ne-
    ben der typischen klinischen Sympto-
    matik wie einem Erythema chronicum
    migrans im Frühstadium oder einer
    Mon- oder Oligoarthritis beziehungs-
    weise neurologischer Symptomatik in
    späteren Stadien, durch die Serologie
    gestellt. Charakteristisch sind positive
    IgG-Antikörper gegen Borrelien. Die
    Spezifität dieses Tests sollte bei einem
    positiven Titer immer durch einen We-
    sternblot, eine Untersuchung, die die
    Bindung der Antikörper an spezifi-
    sche, elektrophoretisch aufgetrennte
    Antigene misst, überprüft werden. Die
    Diagnose einer Borreliose kann sehr
    schwierig sein, denn abhängig von der
    Region werden in Untersuchungen
    bei circa 5 bis 10 Prozent der Gesun-
    den IgG-Antikörper gegen Borrelien
    gefunden (12). Da die Borreliose in al-
    len Übersichten für weit weniger als
    einem Prozent der Uveitiden verant-
    wortlich ist, ist das Risiko eines positi-
    ven Titers bei Uveitiden aus anderer
    Ursache daher sehr hoch. Die Inter-
    pretation eines positiven Borrelienti-
    ters muss daher immer die klinische
    Gesamtkonstellation miteinbeziehen.
    Es wurde berichtet, dass die PCR-
    Untersuchung auf Borrelien-DNA im
    Urin bei Patienten mit Borreliose eine
    neue eventuell noch sensitivere und
    spezifischere Methode zur Diagnose
    einer Borrelien-induzierten Uveitis
    darstellt (25)
    Aus einem Artikel vom Uveitis-Papst Manfred Zierhut aus dem Ärzteblatt. Nur eine Iritis und ein positives IgG... hm, da würde ich ohne weitere wegweisende Befunde nicht direkt mit Rocephin drauf gehen.



  4. #31599
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Registriert seit
    31.05.2004
    Ort
    Westfalenpott
    Beiträge
    15.950
    Gute Info, Danke Muriel! Demnach wäre die Borreliose da ja eher eine Ausschlußdiagnose, bei der geringen Prävalenz. Allerdings würde ich auch Doxycyclin zur Therapie in Betracht ziehen.

    @Praia: ist denn die Rheuma-Serologie mit ANAs, ANCAs, HLAB27 usw. auffällig?
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



  5. #31600
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Registriert seit
    12.09.2002
    Ort
    Jeg arbejder hjemmefra.
    Beiträge
    38.295
    Ich würde bei einer Iritis nun auch nicht primär nach einer Borreliose suchen, wenn ich ehrlich sein soll. Erstmal würde ich den üblichen Rheuma-Kram abarbeiten. Der ist einfach deutlich häufiger. Okay, manche Kliniken machen auch einfach ein Uveitis-Profil, in dem so ziemlich alles drin ist...
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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