Interessanter Fall aus dem Dienst:
Junge Frau, 10. SSW bei Z. n. In-Vitro, Z. n. 3 x Extrauteringravidität. Kommt mit starken vaginalen Blutungen seit zwei Stunden und hat etwas mitgebracht, in einem Handtuch eingewickelt... fraglich Abort.
Da ich noch nie live und in Farbe einen Abort erlebt habe und ergo auch nicht genau wusste, wie sowas in der 10. SSW aussieht, hab ich bei dem „Blutkoagel“ in dem Handtuch natürlich auch erstmal an einen stattgehabten Abort gedacht. Im Sono sah ich die Fruchthöhle mit einer unklaren Struktur, und dann sah ich in der Struktur im Doppler (ich konnte nicht wirklich was erkennen, wollte aber auch nicht ewig da drauf halten) eine rasche Pulsation. Da war ich mir ziemlich sicher, dass es kein Abort war. Schnell ne Gynnie in nem anderen Krankenhaus kontaktiert, Patientin angemeldet und dann sofort ab mit ihr im Liegendtransport in die andere Klinik.
Als ich später am Abend die Kollegin dort nochmal anrief, um mich zu erkundigen, bestätigte sie mir, dass die Schwangerschaft noch intakt sei. Da war ich sehr erleichtert und hab mich für die Patientin gefreut - nur um dann zu erfahren, dass sie gegen ärztlichen Rat die Behandlung abgebrochen hatte und mit ihrem Mann nach Hause gefahren war. Wenn es nochmal bluten würde, könnte sie ja wieder den Rettungsdienst rufen