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Zitat von
davo
Ich habe mich diesmal gar nicht auf die "Notfallambulanz" (Notaufnahme) bezogen, sondern auf ganz normale Ambulanzen. Kardio, Gastro, Endo, usw. Dort gibt es viele völlig banale Fälle und das Arbeitstempo ist oft extrem langsam.
Dass sich bei den "Notfällen" der einzelne Arzt keinem Risiko aussetzen will ist klar.
Aber beides ist ganz klares Organisationsversagen. Beides geschieht nur deshalb, weil die Regeln und die Abläufe falsch gestaltet sind. Und da liegt es eben auch an der Ärzteschaft Druck für entsprechende Reformen zu machen, statt nur alle paar Wochen in irgendeinem Zeitungsartikel zu jammern. Davon ändert sich nichts. Man muss konkrete Reformvorschläge ausarbeiten und dann politischen und medialen Druck aufbauen. Das wäre möglich, aber die deutschen Ärzte sind da eher passiv.
Und wie kommen die Patienten in solche Ambulanzen? Die habe an meiner Uniklink alle eine Überweisung vom Niedergelassenen. Und dann willst du denen einen Behandlung verweigern? Und wenn sie ohne kommen, was machst du dann? Bei einfachen Fällen schickst du sie zum Niedergelassenen. Aber wie stellst du das so schnell fest? Patienten sind ja auch nicht dumm, falls du sie nicht behandelst, dann warten sie noch ein paar Stunden, dann haben alle Niedergelassenen geschlossen und sie kommen in deine Notaufnahme.
Nicht für jeden ist Berufspolitik etwas, das muss man auch zugestehen. Für mich war es immer ganz klar, niemals in einem Haus zu arbeiten in dem keine Überstunden dokumentiert werden. Und ansonsten gab es auch noch einige Dinge, die ich niemals machen wollte. Wenn du allerdings irgendwann mal an eine Region gebunden bist, dann sieht das vielleicht wieder anders aus. Es lässt sich aus deiner Position so leicht sagen, aber fang mal mit arbeiten an und sei mal nicht flexibel in deiner Ortswahl, dann können wir nochmal weiter reden.