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  1. #33386
    Diamanten Mitglied Avatar von Miss_H
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Ich habe mich diesmal gar nicht auf die "Notfallambulanz" (Notaufnahme) bezogen, sondern auf ganz normale Ambulanzen. Kardio, Gastro, Endo, usw. Dort gibt es viele völlig banale Fälle und das Arbeitstempo ist oft extrem langsam.

    Dass sich bei den "Notfällen" der einzelne Arzt keinem Risiko aussetzen will ist klar.

    Aber beides ist ganz klares Organisationsversagen. Beides geschieht nur deshalb, weil die Regeln und die Abläufe falsch gestaltet sind. Und da liegt es eben auch an der Ärzteschaft Druck für entsprechende Reformen zu machen, statt nur alle paar Wochen in irgendeinem Zeitungsartikel zu jammern. Davon ändert sich nichts. Man muss konkrete Reformvorschläge ausarbeiten und dann politischen und medialen Druck aufbauen. Das wäre möglich, aber die deutschen Ärzte sind da eher passiv.
    Und wie kommen die Patienten in solche Ambulanzen? Die habe an meiner Uniklink alle eine Überweisung vom Niedergelassenen. Und dann willst du denen einen Behandlung verweigern? Und wenn sie ohne kommen, was machst du dann? Bei einfachen Fällen schickst du sie zum Niedergelassenen. Aber wie stellst du das so schnell fest? Patienten sind ja auch nicht dumm, falls du sie nicht behandelst, dann warten sie noch ein paar Stunden, dann haben alle Niedergelassenen geschlossen und sie kommen in deine Notaufnahme.

    Nicht für jeden ist Berufspolitik etwas, das muss man auch zugestehen. Für mich war es immer ganz klar, niemals in einem Haus zu arbeiten in dem keine Überstunden dokumentiert werden. Und ansonsten gab es auch noch einige Dinge, die ich niemals machen wollte. Wenn du allerdings irgendwann mal an eine Region gebunden bist, dann sieht das vielleicht wieder anders aus. Es lässt sich aus deiner Position so leicht sagen, aber fang mal mit arbeiten an und sei mal nicht flexibel in deiner Ortswahl, dann können wir nochmal weiter reden.



  2. #33387
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    Viele Patienten sind IMHO auch einfach Wiederholungsfälle. Die kommen nur noch deshalb auch weiterhin in die Ambulanz, weil sie irgendwann mal stationär waren und dann halt ambulant gelieben sind, oder weil der niedergelassene FA irgendwann mal nicht mehr weiterwusste, und dann kommen sie völlig ohne Grund auch weiterhin in die Ambulanz. Da muss man halt auch mal bereit sein zu sagen, eine Betreuung in einer Krankenhausambulanz ist nicht mehr notwendig, bitte von nun an (wieder) zum niedergelassenen FA gehen. (Rheumaambulanz war da auch so ein ganz tolles Beispiel ) Wenn man das nicht macht ist das wieder einmal ein Beispiel für organisatorisches Versagen.

    Mit Notaufnahme haben diese Patienten in den regulären Ambulanzen ja eben nichts zu tun, die würden dann als Alternative auch nicht am Abend in die Notaufnahme kommen, sondern (wieder) zum niedergelassenen FA gehen.

    Das was agouti_lilac schreibt wäre sehr sinnvoll, gibts ja in vielen anderen Ländern. Es wäre auch kein Problem wenn Krankenhaus-Fachärzte, die auch stationär und/oder in der Ambulanz tätig sind auch in der im Haus befindlichen Praxis tätig wären. Auch das gibt es in vielen anderen Ländern. Man muss einfach nur funktionierende Modelle kopieren

    Und sich nicht alles gefallen lassen äußert sich nicht nur darin, dass die, die geographisch flexibel sind, mit ihren Füßen abstimmen. Obwohl das sicher die wirksamste Variante ist. Sondern auch darin dass man sich innerhalb des Krankenhauses und in der Berufsvertretung für konkrete Veränderungsideen stark macht und dann Druck auf die Entscheidungsträger ausübt. Als so große Berufsgruppe hätte man da enormes Potenzial etwas zu bewirken.



  3. #33388
    Diamanten Mitglied Avatar von Miss_H
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    Tut mir Leid, aber bei dir lese ich auch nur ganz viel “man müsste“.
    Bei keinem deiner Beispiel kann ich als Assistenzarzt etwas konkret machen/ändern.



  4. #33389
    Diamanten Mitglied
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    Du kannst also nicht konkret mit deinen Kollegen sprechen? Du kannst also nicht konkret mit deinem Oberarzt sprechen? Du kannst dich also nicht konkret im Marburger Bund engagieren?

    Aha.



  5. #33390
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    Man kann sich als Assistenzarzt beim Oberarzt und Chef über die Zustände beschweren. Wenn man der einzige ist, bringt das leider nichts und man ist der Dumme. Als Anfänger müsste man das akzeptieren etc. Sich nur unter den Assistenten zu beschweren hat halt keine folgen und wenn selbst der Assistentensprecher kuscht, was willst du machen? Da bleibt nur kündigen. Habe ich getan. Ich verstehe nicht, warum das die anderen nicht auch machen. Wir sind in einer Großstadt mit genügend besseren Alternativen. Naja selber schuld denke ich da nur. Da habe ich dann auch kein Mitleid. Ein paar Kollegen haben ebenfalls gekündigt und sind viel zufriedener jetzt.
    Ich will mich jetzt auch wieder mehr engagieren beim MB und so, war vorher aufgrund der vielen Arbeit nicht so einfach.



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