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  1. #35056
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
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    Ich geb mir ja meistens auch Mühe unsere PJ'ler je nach Talent einzubinden. Bis letzte Woche hatten wir einen superfitten Famulus - das war eine wahre Freude, ihm was zu erklären und auch machen zu lassen!! Leider war das nur ne 2 Wochen Famu, aber durch seine Vorerfahrungen durch Nebenjob auf ner Intensiv konnte man ihn fast die ganze Narkose allein machen lassen.

    Manchmal bin ich aber auch etwas angeätzt, wenn ohne vorher zu fragen in meinem Narkoseprotokoll rumgeschmiert wird (da bin ich seeeehr eitel!! ), falsche Zeiten oder am liebsten die allerniedrigsten Blutdruckwerte eingetragen werden ohne nochmal nachzumessen.

    Süß finde ich auch, wenn die PJ'ler sich nicht "trauen" mittags in die Kantine zu gehen, weil sie irgendwas "helfen" wollen.
    Letzte Woche hatten wir zum Beispiel ne etwas schwierigere Einleitung eines älteren Herren, der schmerzbedingt nicht auf dem Rücken liegen konnte. Den konnten wir bei Verdacht auf instabile Wirbelkörperfraktur nur nach Sufentagabe mit Hilfe des Unfallchirurgen auf nen anderen Tisch in Rückenlage drehen und dann war die Maskenbeatmung auch noch schwierig bis unmöglich und kein Succi aufgezogen (was bei uns normalerweise standardmäßig bereitliegt) und die Intubation klappte auch nicht gleich beim ersten Versuch. Zum Glück dank guter Vorbereitung und Präoxygenierung alles super gelaufen, aber zwischendrin war ich doch mal etwas gereizt. Die OP dauerte dann Stuuunden.....
    Die PJane wollte gerne um 13 Uhr in die Kantine - da näherte sich die OP gerade dem Ende. Um 13:30 Uhr schließt die Kantine. Da war schon Überredungskunst von Nöten, dass sie doch bitte pünktlich in die Kantine und anschließend zum PJ-Seminar gehen soll. Wollte sie erst nicht, um bei der Ausleitung zu helfen. Das find ich sehr löblich. Aber ehrlich gesagt, kann ich bei so einer Sache auch niemanden gebrauchen, da geht's wirklich nur ums Zugucken.
    Letztlich habe ich um Punkt 13:25 Uhr extubiert. Hätte ich sie nicht in die Kantine gefegt, wäre ihre Mittagspause halt einfach ausgefallen - und so spannend war die Ausleitung dann auch nicht.

    Oder immer wieder PJ'ler und Praktikanten, die meinen, sie müssten für die letzte OP noch bis nach 16 Uhr bleiben, um zu "helfen". Wenn's ne spannende OP gibt, gerne. Aber meist ist das dann ja die hunderttausendste Ovarialzyste oder HE........ da fehlt mir so ein wenig das Verständnis.

    Bitte geht heim, so lange ihr noch pünktlich dürft!!!
    Geändert von Moorhühnchen (19.01.2019 um 12:50 Uhr)
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  2. #35057
    gamo lefuzi nibe
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    Ich war sogar ein ganzes Tertial in der GCH. Ich hatte Lust auf OP und wollte viel nähen, da hat's gut gepasst. Ich hab von Cimino-Shunt bis Aortenprothese alles mögliche im OP gesehen, das war schon cool.



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  3. #35058
    Registrierter Benutzer
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    Der Grundstein für die Arbeitszeitentwicklung und das Selbstvertrauen bzw. die Akzeptanz gegenüber Ausbeutern in den oberen Etagen wird schon früh gelegt. Vllt. ist es gerade in den ersten Ausbildungsjahren umso wichtiger den Leutchen einzutrichtern, dass eine Pause zur kurzen Erholung mit Essen und humane Arbeitszeiten letztendlich allen, den Kolleginnen und Kollegen, den Vorgesetzten, den Patienten und den Angehörigen nützen.



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  4. #35059
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
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    Zitat Zitat von Roadkiller Beitrag anzeigen
    Der Grundstein für die Arbeitszeitentwicklung und das Selbstvertrauen bzw. die Akzeptanz gegenüber Ausbeutern in den oberen Etagen wird schon früh gelegt. Vllt. ist es gerade in den ersten Ausbildungsjahren umso wichtiger den Leutchen einzutrichtern, dass eine Pause zur kurzen Erholung mit Essen und humane Arbeitszeiten letztendlich allen, den Kolleginnen und Kollegen, den Vorgesetzten, den Patienten und den Angehörigen nützen.
    Richtig!
    Leider überschätzen viele angehende, junge Kollegen auch wirklich ihr Potenzial "helfen" zu können. Für mich persönlich ist es nach Ende der regulären Dienstzeit wesentlich entspannter, wenn nicht noch jemand danebensteht und Fragen stellt oder etwas machen möchte - gerade wenn der Personalschlüssel dann schon runtergefahren ist und wir nur noch eine Anästhesiepflege für 2 (oder manchmal 3) Säle haben.
    Klar, freue ich mich auch manchmal über eine helfende Hand oder einfach jemanden, der mir beim Schleusen hilft. Aber deswegen länger bleiben??

    Wobei meine Aussagen vermutlich sehr "anästhesiebezogen" sind.
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  5. #35060
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
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    Nee, ich sag auch den chirurgischen PJlern, sie sollen pünktlich gehen. Gibt keinen Grund länger zu bleiben, meist ja unbezahlt und im Gegensatz zu uns fertigen Ärzten haben PJler ja auch nochmal andere Dinge im Nacken wie das Examen, Stellensuche, Diss, Geld verdienen oä.
    And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...



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