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Lieber anignu,
schade dass das so bei euch läuft. Es geht nicht darum das melden frei macht - denn wenn ich für einen Intensivpatienten ein CT anmelde und begleite muss schon einiges im Busch sein, dass ich mit einem intensivpflichtigen,womöglich noch beatmeten, sedierten Patienten durchs Haus gondele und wieder zurück. Das kostet mich Zeit, bindet Ressourcen und gefährdet meinen Patienten. Meist rufe ich dann an wenn ich ins CT fahre und man trifft sich dort, damit vor Ort eine Entscheidung getroffen werden kann.
Übergabeprobleme sind leider doch relativ häufig, v.a. die wo dann erstmal nichts durch die vorangegangene Kollegen dokumentiert ist und man von der Schwester gesagt bekommt " schau mal, das ist komisch, das war vorher nicht so". Natürlich rufe ich dann an - auch wenn das für die chirurgischen Kollegen einfach nervig sein kann - aber das ist dann lieber einmal zuviel gefragt, als etwas verpasst. In der Hinsicht lässt sich ja am Telefon doch einiges klären.
Was ich aber ganz und gar nicht verstehen kann und wo ich finde dass du auf einem hohen Ross sitzt, dass du von einem Kollegen einer anderen Fachabteilung Niveaus der Diagnostikfähigkeiten erwartest, die eher einem fortgeschrittenen Assistenten oder Facharzt der chirurgischen Richtungen zu erwarten sind. Ich persönlich kann nur rudimentär Gefäße darstellen - aber letztlich ist das auch nicht meine Aufgabe, sondern die des gefäßchirurgischen Dienstes. Wenn das Bein dann halt livider, oder weisser ist als es mir übergeben wurde und ich in meiner Untersuchung gesehen habe werde ich mir natürlich den Diensthabenden ranziehen. Denn wenn ich das alleine könnte mit der Indikationsstellung zur Intervention dann wäre ich Fachärztin in einem chirurgischen Fachbereich. Ich bin nur eine durchschnittliche Anästhesistin und Intensivmedizinerin - also seh ich es nicht ein Dinge sicher zu beurteilen, die ich zu beurteilen nie gelernt habe - aber ich lerne durch jede Visite und gemeinsame Untersuchung dazu. Und ich dokumentiere was besprochen wurde - meist zu ausgiebig, aber so dass mein Nachfolger etwas damit anfangen kann. Und ich sichere mich auch ab - v.a. wenn ein Problem auftritt, dass ich nicht lösen kann ( z.b. frischer Eiter aus der Drainage ), das bisher nicht bekannt ist und die Interaktion mit meinem chirurgischen Kollegen mich etwas ratlos zurücklässt.
Zu den Konsilen : Ich glaube dass jeder von uns schonmal fachlich unterirdische Konsilanfragen gestellt hat, vor allem wenn man sich im anderen Fach nicht so auskennt dass man umfassend eine vernünftige Konsilanfrage stellen kann. Ist bei mir sicher in der Neuro so oder manchmal in der Infektio - aber dann lernt man daraus und macht es in Zukunft besser. Manchmal ist aber auch leider für gewisse Prozeduren, medikolegale Aspekte oder weitere Verlegungen ein Statement eines Facharztes der jeweiligen Abteilung zu einer spezifischen Fragestellung notwendig - auch wenn es offensichtlich eher Zeitverschwendung ist. Dann steht das auch im Konsil