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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #37881
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Ich muss bei solchen Diskussionen immer an die Feuerwehr denken, die auch kein Fahrzeug in der Halle lässt, nur weil ja noch ein zweiter Brand kommen könnte....



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  2. #37882
    Platin Mitglied Avatar von crossie
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    Zitat Zitat von anignu Beitrag anzeigen
    ... und man selbst will eigentlich nur das Beste für seinen Patienten und telefoniert sich tot weil alle mauern.
    an der Stelle sind mir dann doch fast die Tränen gekommen *schnief*.

    Es bleibt also festzuhalten, dass wie immer unterschiedliche Sicht-, Denkweisen und Horizonte einen Konsens verhindern.

    Oder einfacher: wie immer ist der Anästhesist an allem Schuld.

    Irgendwann werd ich das auch akzeptieren, versprochen



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  3. #37883
    Registrierter Benutzer Avatar von leks
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    Zitat Zitat von *milkakuh* Beitrag anzeigen
    Ich muss bei solchen Diskussionen immer an die Feuerwehr denken, die auch kein Fahrzeug in der Halle lässt, nur weil ja noch ein zweiter Brand kommen könnte....
    Stimmt. Die Feuerwehr kann sich so etwas "leisten" (also das Ausrücken mit allen verfügbaren Kräften sollte es der Einsatz erfordern) weil es in umliegenden Viertel/Bezirken/Städten noch weitere Wachen/Freiwillige Feuerwehren gibt.
    Nicht alle anästhesiologischen Abteilungen sind im gleichen Maße mit zeitnah verfügbaren Kollegen im Rufdienst ausgestattet - es wird also immer eine zeitliche Lücke bleiben und wenn dann etwas passiert (Notsectio, Schockraum usw.) kommt man leicht mal ein bisschen ins schwimmen bis Hintergrund oder Rufdienst im Haus sind.



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  4. #37884
    Registrierter Benutzer Avatar von Rettungshase
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    @ anignu:
    Ja, man kann tatsächlich vom Namen auf das laufende OP-Programm Rückschlüsse ziehen.
    Ich habe an anästhesiologischen OP-Koordinatoren im Dienst bislang 2 Haupttypen kennengelernt.

    Es gibt den "Möglichmacher": Der, der erst mal alle Punkte sofort abarbeitet, sich niederschwellig alles an Rufdiensten reinruft, was er hat, und der von den Chirurgen gefeiert wird, als der, der "gut arbeitet". Die Anästhesie-Rufdienste finden ihn ätzend, weil sie für Semi-Elektivprogramm ständig nach dem vollen Arbeitstag bis spätabends im OP stehen. Letzteres macht einen auf Dauer kaputt, wenn man das 20 oder 30 Jahre lang machen muss.
    Wenn er Glück hat, kommt kein zusätzlicher Notfall rein und er wird für seinen Fleiß gelobt. Falls doch, schreien alle "Scheiße" und dann geht halt der junge Assistenzarzt zum Kinderschockraum; hat gutes Potential, schief zu gehen.

    Dann gibt es den "Restriktiven": Der, der im Dienst nur organ- oder lebensbedrohende Notfälle macht. Die Rufdienste sind zufrieden, weil sie den Eindruck haben, dass falls sie kommen müssen, wenn es wirklich erforderlich ist; die meisten Chirurgen oft weniger.
    Die Restriktiven müssen oft erklären, wieso dies und das nicht gelaufen ist, können aber eben Notfälle standardgerecht bedienen.

    Ich will auch gar nicht leugnen, dass es nicht vielleicht auch den Faulen gibt, der nicht konfliktscheu ist. Habe ich aber nur sehr selten erlebt.
    Und natürlich gibt es Nuancen dazwischen.

    Generell würde es sicher helfen, wenn wir mehr miteinander sprechen würden, insbesondere darüber, wieso der "Notfall" dringlich ist.
    Wegen der Schenkelhals-Frist-Quote?
    Ist das wirklich notwendig, oder ist das etwas, was man "jetzt machen muss", weil es sonst in der Morgenbesprechung Diskussionen mit dem Oberarzt/Chefarzt gibt? (das sind dann gern auch die Punkte, die Montagnacht ein dringlicher Notfall sind, dann nicht laufen und Dienstagnacht genauso wieder als dringlicher Notfall auftauchen, in der Zwischenzeit versäumt man aber geflissentlich, das Elektivprogramm des Tages dafür umzuändern).
    Oder ist es ein "Notfall", damit der ein oder andere Chirurg auf seine Zahlen kommt, weil tagsüber nur die Oberärzte randürfen?
    Wir haben einen Unfallchirurgen, der macht einfach nur vital bedrohliche OPs nachts, weil er sagt, dass ein übermüdetes Team sich ganz klar negativ auf den Patienten auswirkt. Im Grunde unseres Herzens wissen wir das doch auch eigentlich alle.

    @milkakuh:
    Wenn wir bei der Feuerwehr bleiben wollen:
    Die Feuerwehr käme auch in Erklärungsnöte, wenn das Rathaus abbrennt, nur weil der gesamte Löschzug sich mit weniger dringlichen Sachen als dessen Primäraufgabe festgesetzt hat. Notfalls kommt die benachbarte Feuerwehr; das ist sicher aber keine probate Lösung fürs Krankenhaus ;)
    I can't fix stupid but I can sedate it.



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  5. #37885
    small but dangerous
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    Narkosefachzwerg
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    Ach, diese Diskussion ist so alt wie die operative Medizin...und es wird immer unmöglich bleiben, alle zufrieden zu stellen.
    Wir haben bei meinem Arbeitgeber alle Varianten. Restriktive Anästhesisten, OP-Koordinatoren und Operateure, aber genauso sehr forsche Exemplare aller Fachrichtungen. Mit den meisten lässt sich aber reden wenn es um Abfolgen von Notfallpunkten etc. geht.
    Bei uns sind vor allem die Neurochirurgen überaus problematisch, die kriegen wohl vom Chef für jeden Punkt den sie außerhalb des Tagesgeschäfts operieren, nen Bonus. Deshalb liegt dann jede Nacht was Elektives auf, und alle wundern sich, wenn dann doch die Blutung kommt und kein OP frei ist. Wenn man sich da als Dienstfachatzt der Anästhesie quer stellt (und das elektive Zeug nicht einleitet) wird einem direkt der Neurochirurgenchef ans Telefon geholt und mit Abmahnung gedroht. Dementsprechend ist die Stimmung schlecht. Aber das sind Extrembeispiele.



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