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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #38041
    Dunkelkammerforscher
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    das war mal...
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  2. #38042
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
    Mitglied seit
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    Beiträge
    10.711
    Seit ich auf die IMC rotiert bin, häufen sich gefühlt die Fälle, bei denen ich mich über den pekuniären Trieb meines Chefs aufrege... allein diese Woche: es wurde ein uralter dementer Patient gastrektomiert- bei kleinem bislang asymptomatischen Magentumor und langsam wachsendem Rezidivkarzinom eines anderen Organs - da kann man sich schon über die Indikation streiten, aber das absurde war: dieser nachweislich schon seit langem nicht mehr orientierte Mann ist Privatpatient und musste, jetzt im Urlaub des Chefs, eine Individualvereinbarung unterschreiben(!)mit der er zustimmt, dass er vom Chefvertreter behandelt werden darf. Der merkt gar nicht, wer ihn behandelt, aber hauptsache, das Geld fließt...
    Dann musste ich letzte Woche unbedingt einen Sprechstundenpatienten überrumpeln, dass er schon am nächsten Tag operiert werden sollte - nur weil sich dort eine Lücke im OP-Plan aufgetan hatte und heißt, dass jede Op-Minute ausgenutzt werden muss. Also alles vorbereitet- am nächsten Tag fiel aber genau diese OP dann doch aus wegen fehlender IMC-Kapazität. Denn die ist ja auch auf Kante genäht.
    Und auch blöd: eine Patientin sollte letztens auf Wunsch ihrer Angehörigen in die Geriatrie verlegt werden, das hätte ihr sicher auch gut getan - aber der Chef hat ihr sogar ins Gesicht gesagt, dass das nicht geht, weil wir sonst kein Geld für ihren Fall bekommen.

    Das ist überhaupt das bekloppteste Problem des DRG-Systems: Vielen wird die nötige inhäusige Verlegung verwehrt, weil die entlassende Fachabteilung dann die Fallpauschale bekommt- weiß da irgendjemand ob das mal politisch angegangen wird?

    Sorry, musste mal meckern.
    And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...



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  3. #38043
    Dunkelkammerforscher
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    Zitat Zitat von Fr.Pelz Beitrag anzeigen
    Seit ich auf die IMC rotiert bin, häufen sich gefühlt die Fälle, bei denen ich mich über den pekuniären Trieb meines Chefs aufrege... allein diese Woche: es wurde ein uralter dementer Patient gastrektomiert- bei kleinem bislang asymptomatischen Magentumor und langsam wachsendem Rezidivkarzinom eines anderen Organs - da kann man sich schon über die Indikation streiten, aber das absurde war: dieser nachweislich schon seit langem nicht mehr orientierte Mann ist Privatpatient und musste, jetzt im Urlaub des Chefs, eine Individualvereinbarung unterschreiben(!)mit der er zustimmt, dass er vom Chefvertreter behandelt werden darf. Der merkt gar nicht, wer ihn behandelt, aber hauptsache, das Geld fließt...
    Dann musste ich letzte Woche unbedingt einen Sprechstundenpatienten überrumpeln, dass er schon am nächsten Tag operiert werden sollte - nur weil sich dort eine Lücke im OP-Plan aufgetan hatte und heißt, dass jede Op-Minute ausgenutzt werden muss. Also alles vorbereitet- am nächsten Tag fiel aber genau diese OP dann doch aus wegen fehlender IMC-Kapazität. Denn die ist ja auch auf Kante genäht.
    Und auch blöd: eine Patientin sollte letztens auf Wunsch ihrer Angehörigen in die Geriatrie verlegt werden, das hätte ihr sicher auch gut getan - aber der Chef hat ihr sogar ins Gesicht gesagt, dass das nicht geht, weil wir sonst kein Geld für ihren Fall bekommen.

    Das ist überhaupt das bekloppteste Problem des DRG-Systems: Vielen wird die nötige inhäusige Verlegung verwehrt, weil die entlassende Fachabteilung dann die Fallpauschale bekommt- weiß da irgendjemand ob das mal politisch angegangen wird?

    Sorry, musste mal meckern.
    Bei schlauen Angehörigen gibt es im Zweifel gar kein Geld für die Klinik, da kein gültiger Behandlungsvertrag vorlag... und das mit dem DRG System ist doch eigentlich gar kein Problem: Die Klinik bekommt ja das Geld, das Problem ist dass in-house das Geld dann nicht auf die beteiligten Abteilungen sinnvoll umgebucht wird. Das ist doch eigentlich nur ein Problem eurer Buchhaltung, das sich mit der vorliegenden Behandlungsakte leicht lösen lies. Das der CA bei wahrscheinlich hoher erfolgsabhängiger Vergütung oder ggf. auch nur Mitarbeiterbudget abhängig von Abteilungsbudget o.ä. da dann keine Lust hat zu Verlegen verstehe ich, geht aber trotzdem gar nicht sondern müsste im eigenen Haus mit der Buchhaltung/GF geklärt werden.



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  4. #38044
    gamo lefuzi nibe
    Mitglied seit
    24.10.2009
    Beiträge
    3.484
    Also unsere Gefäßchirurgen haben mal jemanden ein halbes Jahr lang behandelt, inkl. mehrerer Zwei-Höhlen-Eingriffe samt Herzlungenmaschine, bevor sie ihn hausintern verlegt haben. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass sie dafür so gar kein Geld bekommen haben...



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  5. #38045
    Gold Mitglied
    Mitglied seit
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    Facharzt
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    Zitat Zitat von roxolana Beitrag anzeigen
    Also unsere Gefäßchirurgen haben mal jemanden ein halbes Jahr lang behandelt, inkl. mehrerer Zwei-Höhlen-Eingriffe samt Herzlungenmaschine, bevor sie ihn hausintern verlegt haben. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass sie dafür so gar kein Geld bekommen haben...
    Bei uns hängt das am Case mix Index der einzelnen Abteilungen. Wenn der Patient lange genug in einer Abteilung mit hohem CMI lag, geht am Ende das Geld dahin, auch wenn hintenraus nochmal ne Verlegung in eine andere Abteilung (bei uns gern Geri oder Nephro) passiert.
    Hab das System aber auch noch nicht durchblickt. Ist mir aber auch Wurst, Geld bleibt schließlich im Klinikum.



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