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  1. #11831
    präDOC Avatar von Hardyle
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    @Andromeda: Jo! Ich denke die Politiker sollten einfach mal eine Stufe runter treten und sich mit den Betroffenen direkt (also den Schülern) austauschen um Pläne zu entwickeln!

    Hausaufgabenbetreuung ist wirklich gut und bei vielen Leuten wäre das sehr sinnvoll - man sieht ja immer wieder wie viele ihre nie machen (na gut, ich hab sie auch nicht immer gemacht ... manchmal darf man das auch als Schüler ;)). In den USA konnte man sich ja auch eine sogennante "Study Hall" nehmen. Das ist im Prinzip eine Freistunde, in der alle Schüler, die diese gewählt haben, von einem Lehrer betreut werden. Hier können sie Hausaufgaben machen oder an Projekten weiterarbeiten (mit Arbeitsauftrag des jeweiligen Fachlehrers). Ich fand das sehr sinnvoll!
    Um mal den Vergleich zu geben: Im ersten Semester hatte ich keine Study Hall, hatte also 7 volle Std. am Tag Unterricht, kam um 3 oder 4, manchmal 5 (je nach dem ob ich auch noch Sport gemacht habe) heim und war erstmal fertig. In den USA hat man zwar nie so anspruchsvolle Hausis gehabt, aber sie mussten ja gemacht werde, da dort alles kleinlichst korrigiert wird! Hatte dann also noch einiges zu Hause zu tun. Im zweiten Semester habe ich dann eine Study Hall hinzugewählt und dafür ein Fach wegfallen lassen. So viel mir das mit dem Lernen und Zeit einteilen gleich viel leichter! Man schafft zwar meist nicht alles, aber der Anreiz die Hausis oder Schulprojekte auch wirklich zu machen ist so viel größer!!!

    In Deutschland liegt ein Problem sicher auch in den vielen Freistunden. Klar genießt man die als Schüler - aber für die Schule machen die wenigsten etwas (ich war immer eine derjenigen, die dann eben angefangene Projekte beendet hat oder Hausis vorbereitet hat, die meisten anderen sind in die Stadt gefahren, oder sogar heim) ... in den USA gibt es so etwas aber nicht! Wenn mal etwas ausfällt, weil eine Lehrer krank oder auf Fortbildung ist, gibt es Aufsichtspersonen (andere Lehrer oder manchmal auch einfach nur Mütter oder Studenten), die die Schüler betreuen und ihnen Aufgaben in diesem Fach geben!

    Ja, die Politiker mit ihrer Kohle unter dem Hintern wissen doch garnicht, was in der Realität abgeht! Die Hauptschulen verkommen, weil das Geld nicht da ist, weil keine anständigen Lehrer hinzukommen, weil nichts gefördert wird ...
    Wir hatten das gleiche Problem mit der SMV! Es werden nur noch für wenige Lehrer (je nach Schulgröße glaube ich, bei uns waren es 2), Stunden gut geschrieben! Das heißt viele machen ein solches Engagement in ihrer Freizeit! Und das bei der Schülermitverantwortung, die es an jeder Schule geben sollte!!! Wir hatten ein Glück einen sehr guten Draht aufgebaut zu unserer Schulleitung, konnten so auch vieles durchsetzen und einige gute Projekte ins Rollen bringen! Aber das ist längst nicht überall so.
    Leider kommt auch der LSR (Landesschülerrat BW) nicht viel mehr bei den Politikern erreichen!
    Anderes Beispiel: Unsere Kunst-AG für das ganze Schulzentrum! Wir hatten eine Lehrerin die sich da auch total reingehängt hat - sie hat aber auch alles in ihrer Freizeit gemacht! Der Raum wurde ihr zur Verfügung gestellt und mit den wenigen Mitteln hat sie geguckt, dass sie uns möglichst viele hochwertige Materialien zur Verfügung stellen kann!
    Unsere Volleyball-AGs liefen rein aus Schüler-Engagement. Hier haben Schüler den Tutoren-Lehrgang gemacht und konnten dann ohne Beisein von Lehrern (es gab aber auch welche die freiwillig mitgemacht haben) eine AG aufbauen!
    Bei uns an der Schule gab es ein Glück 3 bis 4 sehr engagierte Lehrer - sonst wäre viiiiiiiieles nicht möglich gewesen! Ich kann mich noch gut an meine Hauptschulzeit erinnern, als ich in mehreren AGs gleichzeitig war und ich es immer total toll fand außerschulisch Projekte zu machen!

    Und von wegen sinkende Schülerzahl! Unsere Schule wird so was von mit Bewerbungen überhäuft mittlerweile. Die können garnicht alle angenommen werden! Unsere BTG-Klasse war damals vollgestopft mit 32 Schülern (eig. eine Katastrophe um effektiv lernen zu können - man hat schon den Unterschied gemerkt wenn wir in Franz nur 25 waren) und aus Lehrermangel wurden wir erst geteilt als 5 Leute in unsere Klasse kamen, die wiederholt hatten ... das gleiche lief das letzte und dieses Jahr auch wieder ab, da einfach nicht mehr Klassen aufgenommen werden können (man will schließlich nicht allen Bewerbern die Tür weisen!), da es nur 2 Fachlehrer für die 3 Jahrgangsstufen gibt und -was ich für eine schwachsinnige Regel halte - weil nur so viele neue Klassen aufgenommen werden dürfen, wie alte abgehen!!!

    Irgendwie liebe ich diese Diskussion mittlerweile auch! Ich hoffe, es ändert sich was bis meine Kiddies dann in 10 - 15 Jahren mal in die Schule kommen!
    "Sie müssen wissen, das sind alles Anfänger und wissen noch nicht viel. Aber wenn man sie alle zusammen nimmt,
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  2. #11832
    Intelligenzbestie in spe Avatar von Andromeda
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    Zitat Zitat von lindi89
    also ich stimme euch ja in manchen teilen zu was die bildungspolitik angeht zu aber ich finde nicht dass alle schüler bis zur 9. oder 10. zusammen bleiben sollten...
    ich finde dass dann die intelligenteren schüler unterfordert werden und die nicht so intelligenten schüler überfordert werden... damit hätten man dann ne ganze klasse voller kinder die entweder total gelangweilt sind weil es ihnen zu langsam geht oder die, die alles sabotieren weil sie nicht mehr mitkommen...
    ich finde ehrlich gesagt dass es noch mehr unterscheidungen geben sollte, aber man müsste dann halt öfter überprüfen, ob noch alles stimmt....
    @lindi: Und wie ist es heute in den Klassen? Es ist ja nicht so, dass alle intelligenten Schüler auf dem Gymnasium sind und das die nicht so intelligenten auf die Haupt-/Realschule gehen. Ein Mischverhältnis wirst Du vermutlich in allen Schulen und allen Klassenstufen finden. Bei mir in der Klasse (Realschule) war ein Teil, der mitarbeiten wollte und fleißig war und es waren Leute, die einfach keinen Bock hatten. Das hat aber natürlich nichts mit Intelligenz zu tun.
    Bis Klasse 10 sollten alle gemeinsam lernen, vor allem sollte überall der gleiche Lehrplan angewandt werden. Die Schüler, die weiter machen möchten und aufgrund ihrer Fähigkeiten auch weiter machen können, denen steht der Weg zum Abitur offen. Zwei Bildungsabschlüsse reichen meiner Meinung nach vollkommen aus.
    Bei uns an der Schule hat ein Lehrer mal gesagt: "Die technisch begabten, nicht so ganz interessierten Schüler besuchen die Hauptschule und arbeiten danach im technischen Bereich. Die Schüler, die die Realschule besuchen eignen sich aufgrund der Schulbildung für kaufmännische Berufe oder ähnliche leichte Denkaufgaben. Die Gymnasiasten machen ihr Abitur, damit sie studieren können und sich auf leitende Funktionen vorbereiten."
    Ich lese da zwischen den Zeilen "dumm = Hauptschule, Mittelmaß = Realschule, Beste Auslese = Gymnasium" - Vorurteile, die leider verbreitet, aber nicht angebracht sind.



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  3. #11833
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    @andromeda... jaa es ist schlimm genug dass es das mischverhältnis noch gibt, aber würde meiner meinung nach nur schlimmer werden, wenn man die nicht so intelligenten schüler mit den total intelligenten zusammen in eine klasse steckt. ich habe nichts gegen leute, die nicht so eine hohe intelligenz haben, und es gibt auch sicherlich leute, die auf der falschen schule waren (z.B Hardyle) und das nicht nur auf zu schlechten schulen. ich denke auch dass bei uns welche sind denen mit realschule am Anfang mehr hätte geholfen werden können, damit man sie nicht überfordert hätte. aber ich denke größtenteils (ausnahmen bestätigen die regel) sind die meisten schüler schon richtig eingeteilt worden und finde das auch wie gesagt immer noch gut, dass man die schüler so trennt.

    und es sagt ja auch niemand dass man nicht zwischendurch die schule wechseln kann... von bekannten meiner eltern der sohn zum beispiel hat nach der 5. klasse hauptschule auf das gymnasium gewechselt, er musste dort zwar ne klasse wiederholen aber trotzdem war das vollkommen in ordnung. ich denke man sollte einfach solche sprünge innerhalb der schulen mehr fördern, dass fehlentscheidungen nach der 4. klasse ausgebügelt werden



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  4. #11834
    präDOC Avatar von Hardyle
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    @Lindi: Ich denke auch, dass es ein weit Verbreitetes Vorurteil ist, dass die "blöden" Schüler die guten Schüler aufhalten würden! Ich denke, wenn man die Förderung richtig legt und allen Schülern auch ein breites Spektrum an Fächern gibt, dann kann jeder dort seine Talente unter Beweis stellen!!! Ich denke gerade in so einem System werden die leistungsstärken Schüler auch die schwächeren mitziehen!!! Oder warum haben sich sonst die Systeme in Europa, den USA, Kanada und sonst wo auf der Welt bisher bewert, wo alle Kids zusammengewürfelt eine Klasse gehen??? In den USA gibt es ja schließlich auch gute und schlechte Schüler in den einzelnen Klassen (klar gibt es hier auch Wahlmöglichkeiten), aber in den Fächern die Pflicht sind, ist das dennoch so!
    Selbst unter Hochbegabten gibt es noch unerschiedliche Talente, die unterschiedlich gefördert werden müssen! Man kann also nicht die gleiche Förerung allen Schülern bieten! Das geht nicht!
    So etwas könnte man dann in einem Gesamtschulsystem z. B. wiederum über Projekte und außerschulische Leistungen machen (z. B. so etwas wie den Seminarkurs bei uns in Klasse 12, den die besuchen, die denken, dass sie das leisten können, eine Arbeit komplett selbständig zu erstellen!).

    Was ich eben gerade an einem einheitlichen "Gesamtschulsystem" gut finden würde, wäre das z. B. auch solche, die später mal ein Abitur machen, in praktischen Fächern unterrichtet werden! Ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass ihr am Gymnasium "keine" (stimmt natürlich nicht, gibt ja immer welche die sich priv. dafür interessieren) Ahnung von Technik/Werken oder Hauswirtschaft habt!? Ihr am Gymnasium werdet dazu herangezüchtet ein Studium aufzunehmen, aber das will vielleicht garnicht jeder machen, der dort ist. Hatte z. B. einen Kumpel, der hat das Gymi nach Klasse 10 geschmissen, weil er keinen Bock mehr hatte, hat KfZ-Mechaniker gelernt. Jetzt ist ihm aufgefallen, dass das auch nicht das wahre ist (er hatte sicher fürher nie Technik an der Schule, keinen Plan, was in der Ausbildung auf ihn zu kommt) und macht seine Fachhochschulreife nach!
    Ich kann doch nicht nach Klasse 4 sagen, der ist dazu bestimmt einen handwerklichen Beruf zu erlernen oder die dort wird später mal ein Hochschulstudium absolvieren - das geht nicht! Da hat doch ein Kind noch garnicht all seine Fähigkeiten ausprobiert und seine Leistungen unter beweis gestellt!

    Daher denke ich nicht, dass wir auf Dauer an diesem System festklammern können! Ich kann mir vorstellen, dass das früher mal ganz gut funktioniert hat. Da war das auch noch eher so, dass die die auf dem Land in einer Handwerklichen Familie geboren sind auf der Hauptschule waren und später auch den Betrieb übernommen haben. Die, die in der Stadt in einer Akademikerfamilie groß geworden sind, haben natürlich mindestens mal einen gutbezahlten Bankerjob gemacht und waren somit auf der Realschule oder dem Gymnasium! Die Zeiten haben sich aber gewandelt! Es sind ja nicht nur noch die Eltern und die soz. Herkunft die über das spätere Leben entscheiden, sondern vor allem auch eigene Pläne! Und wenn ich dann einen 4. Klässler in die Hauptschule stecke und sage, mach eine Handwerkliche Ausbildung, dann klingt das aber ganz anderst als wenn ich dessen Nachbarn nach der 4. Klasse aufs Gymnasium schicke und sage du machst ein Studium! Wo ist da der Sinn???
    Mit dem dreigliedrigen System können wir nicht mehr jedem genau die Vorausetzungen bieten, die ein Schüler braucht, ich denke genau deshalb muss es einheitlich werden, damit alle die gleichen Starbedingungen haben! Somit also Fehlentscheidungen der Eltern oder Lehrer verhindert werden und die eigenen Interessen der Schüler mehr im Vordergrund stehen!!! Denn in Klasse 10 kann ein Schüler (mit rund 15/16 Jahren) sehr wohl selbst entscheiden in welche Richtung er im Leben gehen will!!!
    Geändert von Hardyle (28.08.2007 um 17:03 Uhr)
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  5. #11835
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    Zitat Zitat von Hardyle
    @Lindi: Ich denke auch, dass es ein weit Verbreitetes Vorurteil ist, dass die "blöden" Schüler die guten Schüler aufhalten würden! Ich denke, wenn man die Förderung richtig legt und allen Schülern auch ein breites Spektrum an Fächern gibt, dann kann jeder dort seine Talente unter Beweis stellen!!! Ich denke gerade in so einem System werden die leistungsstärken Schüler auch die schwächeren mitziehen!!! Oder warum haben sich sonst die Systeme in Europa, den USA, Kanada und sonst wo auf der Welt bisher bewert, wo alle Kids zusammengewürfelt eine Klasse gehen??? In den USA gibt es ja schließlich auch gute und schlechte Schüler in den einzelnen Klassen (klar gibt es hier auch Wahlmöglichkeiten), aber in den Fächern die Pflicht sind, ist das dennoch so!
    also ich denke schon dass das stimmt, dass die schüler die es nicht verstehen die schüler aufhalten die es verstehen. ich kenn das nämlich aus beiden situationen. die leute aus meiner klasse hatten alle nie einen besonders großen draht zu mathe, ich dagegen konnte schon immer gut mit mathe und habe mich schlicht und einfach gelangweilt wenn wir etwas doppelt udn dreifach gemacht haben und wenn die dann so blöde fragen gestellt haben. ich verstehe einfach nciht, wie man sowas nicht verstehen kann...

    andererseits habe ich als ich aus meinem auslandsjahr wiederkam auch in manchen fächern im stoff hinterhergehangen. in mathe zum beispiel: die anderen konnten schon komplett kurven diskutieren und ich konnte noch nciht mal nen extrempunkt bestimmen, weil wir in wales einfach eine andere reihenfolge hatten. ich kam mir da total blöd bei vor, weil ich immer dachte, oh nein wenn ich jetzt frage dann sind die anderen voll genervt udn angekotzt und ich denke auch dass in sonem fall, die schlechteren schnell aufgeben...

    vielleicht sollte man die leute auch anders aufteilen, zum beispiel nach naturwissenschaftlichem oder sprachlichem talent, aber ich finde aufteilen sollte man sie auf jeden fall....
    soo jetzt hab ich leider vergessen was du sonst noch geschrieben hast, ich denke ich werden gleich noch mal editen

    ok schon der erste edit: ich denke man sollte in der schule eher auf werken und hauswirtschaftslehre und so verzichten(wenn nur in der unterstufe oder auch grundschule) dafür aber viel mehr praktikas machen, so dass man sich mehr u nter den berufen vorstellen kann und die schule einen quasi mehr auf das berufsleben einstellt



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