Ich habe am Tag nach dem Bewerbungsgespräch einen Anruf vom Chef bekommen dass er mich einstellen will und ob ich möchte. Ich hab dann direkt gesagt dass ich prinzipiell gerne bei ihm anfangen würde, aber gerne noch etwas bedenkzeit bräuchte. Mein Problem war zum einen, dass ich noch andere Bewerbungen laufen hatte, zum anderen dass der von mir eigentlich gewählte Startzeitpunkt im ersten Anschreiben dann plötzlich doch zu kurzfristig schien (ich hätte innerhalb 4 wochen eine wohnung suchen, umziehen, examensurlaub, weihnachten... unter einen hut bringen müssen und das war mir zu stressig)
ich hab ihm dann eine email geschrieben (oder angerufen, weiß nicht mehr genau) dass ich interesse an der stelle hätte, aber nicht zum ursprünglich vereinbarten zeitpunkt anfangen kann, sondern erst 4 wochen später. er sagte dann das ginge auf keinen fall und ich daraufhin, dass ich mir das noch überlegen muss. das war definitiv recht hoch gepokert, die chancen waren ja doch groß, dass er dann sagt ich soll mich zum teufel scheren. er hatte mir dann angeboten eine woche später als von ihm gewollt anzufangen. daraufhin hab ich ihm dann ne mail geschrieben dass es mir sehr leid tut, ich unter diesen umständen die stelle leider nicht annehmen kann. im endeffekt hab ich aber "gewonnen" und alles so bekommen wie ich es wollte
eine andere bewerberin hat ein halbes jahr später bei seinem anruf gesagt sie wüsste es noch nicht genau und würde sich in ein paar tagen melden..der hat er direkt zu verstehen gegeben, dass sie sich bitte nicht mehr melden soll.
ich finde man muss immer abschätzen wie dringend man die stelle braucht bzw. will.
bei meiner absoluten traumstelle würde ich nicht lange hadern. oder bei einem angebot in einem heiß umkämpften fachgebiet in einer attraktiven stadt. wechseln kann man nämlich später immer noch. aber wenn man realistisch abschätzten kann, dass man noch andere angebote bekommt, dann kann man ruhig ein bisschen bedenkzeit einfordern.