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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1166
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    Hatte vor ein paar Tagen ein Vorstellungsgespräch in einem grossen Haus hier in der Schweiz. Fand es eigentlich ok, wenn auch die Frau (Leitende Ärztin)mich mit ihren stahlblauen Augen fast durchstochen hat. Ich mag das gar nicht wenn man ununterbrochen angeschaut wird, aber das scheint hier in der Schweiz irgendwie üblich.
    Grundsätzlich frage ich mich, ob ich am Ende zu wenige Fragen gestellt habe. Ich habe zur internen Weiterbildung, Rotation und Dienste Fragen gestellt. Es kam dann immer "Und was wollen sie noch wissen?" Aber da hatten die beiden schon viel zu allem erzählt und mir fiel nichts mehr ein.

    Sie haben mich noch gefragt was bisher mein spannendster Fall war und da hat sie dann ziemlich viel Fachliches von mir wissen wollen. Weis nicht, ob es an meiner eher geringen Erfahrung liegt (habe bisher nur ein Jahr Berufserfahrung). Aber ja, konnte ihr da nicht so viel sagen, zumal es noch nicht mal klar ist, was besagte Patientin wirklich hat. War rückblickend auch kein gut gewähltes Beispiel meinerseits.

    Am Ende meinten sie noch ich solle es mir durch den Kopf gehen lassen und wenn es passt mich melden. Sollte es vo Ihrer Seite dann auch passen, dann dürfte ich hospitieren und es würde anschließend ein zweites Gespräch geben.
    Ist das üblich das so gesagt zu bekommen? Fand es irgendwie komisch. Aber inzwischen denke ich ich muss mich einfach an die Schweizer Vorstellungsgespräch gewöhnen. Die grossen Häuser hier in Zürich werden ja förmlich überrannt mit Bewerbungen.



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  2. #1167
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    Das erscheint mir weder ungewöhnlich noch unüblich. Allerdings habe ich schon das Gefühl, dass die Kliniken immer bekloppter werden. Nachfrage formt halt Angebot. Hier mal eine diskrete Auswahl mehr und weniger dramatischer Kuriositäten, die ich mit der Zeit so erlebt habe:

    - Stuhlkreis um mich herum mit einem Dutzend Leuten, die mich kreuzverhören. (Mehrfach erlebt.)

    - Chef spielt wie schlecht aus dem TV kopiert mit einem Oberarzt Good Cop/Bad Cop.

    - Chef schildert mir 30 Minuten lang die unverschämten Zustände in seiner famosen Uniklinik und betont, dass er nur Leuten "eine Chance" gibt, die ihr Brennen genau dafür kommunizieren können.

    - Chef betont mehrfach, dass er maximal 1-Jahres-Verträge rausgibt. Das Haus vergibt zwar 5-Jahres-Verträge, aber als er frisch gebackener Chefkeks war konnte er deswegen einen unpässlichen Assi nicht feuern. Seitdem setzt er sich "zum Wohle des Teams" darüber hinweg.

    - Bewerbungsgespräch beim Chef mit längerer Anreise für mich. Der war bloß geplant außer Lande. Stattdessen dann Verlegenheitsgespräch mit einem Oberarzt, der laut eigener Aussage in Personalfragen nichts zu sagen hat und vom Chef auch nicht konsultiert wird. "Sie müssen für das eigentliche Vorstellungsgespräch dann nochmal wieder kommen."

    - Hospitation. Ich werde erstmal eine Stunde im Flur vorm Chefsekretariat gelagert. Dabei erklärt die Sekretärin um die Ecke bei offener Tür lautstark jedem Passanten, dass da vorne "noch einer sitzt, der sich beworben hat." Im weiteren Verlauf deutliche Implikationen, dass seit Wochen quasi täglich Hospitanten da sind. Davon massiv genervtes Personal. Chef verkündet im Gespräch am Ende, dass noch mindestens 5 weitere Bewerber kommen.

    - Hospitation. Ich soll in den OP mit dem ltd. Oberarzt. Der ignoriert mich vom ersten Kontakt an konsequent, lässt mich explizit nicht mit einwaschen als die OP-Pflege danach fragt und schickt mich nach 2 Stunden Schweigen weg.

    - Gespräch mit Chef nach Hospitation. Surprise: Es gibt gar keine volle Stelle, obwohl im Vorfeld so kommuniziert. Ob das denn ein Problem wäre. Ich antworte: Eigentlich schon, aber wenn die Perspektive auf zeitnahe Aufstockung bestünde, könnte ich zur Überbrückung die fehlenden % anderweitig füllen. Ich bräuchte dann aber einen festen freien Tag. Später folgt die lapidare Absage am Telefon. Ich war so unflexibel. Es sei ja essentiell, dass man jederzeit einspringen kann ...

    - Gegenseitige Zusage bei einer Stelle, die frei geworden ist, weil ein Facharzt wegzieht. Bei Vertragserhalt surprise: Ultrakurzbefristung als Schwangerschaftsvertretung. Ich bitte beim Chef um Korrektur des offensichtlichen Fehlers. Der fällt aus allen Wolken, dass ich mich darüber beschwere. Er könne da nichts dran ändern, das sei halt so und normal. Ich sage daraufhin die Stelle ab. Anschließend habe ich eine bitterböse Drohmail vom geprällten Chef im Postfach, dass ich niemals Karriere machen werde, weil ich solche "Chancen mit Füßen trete".

    - Initiativbewerbung. Erst Absage, dann nach einiger Zeit doch Einladung zur Hospitation. Surprise: Es gibt immer noch keine Stelle. Aber es könnte ja irgendwann eine geben. Die Hospitation war dann zwar sehr nett, ich hätte das trotzdem gerne vor Urlaubsantrag und Anreise erfahren. Nach einiger weiterer Zeit dann Anruf vom ltd. Oberarzt und Stellenzusage plus Antrittsdatum festgelegt. Sie geben jetzt alles in die Personalabteilung und die schicken mir den Vertrag. Anschließend nie wieder etwas gehört und Kontaktversuche wurden ignoriert ...


    Natürlich gab es auch sehr gute Erfahrungen. Rückblickend nehmen solche Travestien aber doch einen auffällig großen Raum ein und werden gefühlt häufiger. Willkommen im House of God!
    Geändert von Endoplasmatisches Reticulum (07.01.2022 um 10:04 Uhr)



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  3. #1168
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    Das klingt ja alles ziehmlich unangenehm. Ich habe bisher in mehreren Jahren eher wenige Bewerbungen geschrieben, vielleicht um die 10, bei den meisten kam dann auch ein Vorstellungsgespräch zustande, was bis auf eine Ausnahme angenehm war und in fast Fällen dann auch zu einer Zusagen geführt hatte. War aber auch keine Uniklinik dabei, das wird sicher einen Unterschied machen.



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  4. #1169
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    Sehr unangenehm und abstumpfend. Müsste ich schätzen, würde ich sagen dass Szenarien wie oben von mir geschildert etwa die Hälfte meiner Bewerbungen ausmachten. Das ist schon krass. Die überwiegende Anzahl der Kliniken waren nichtuniversitär. Allerdings habe ich an einer Uniklinik nicht nur eine der schlechtesten Erfahrungen gemacht, sondern auch eine der besten.

    Entscheidender sind Standort und Fach, denke ich.



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  5. #1170
    Göttingen Registrierter Benutzer
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    Wow, sowas habe ich ja noch nie gehört. War das in Deutschland? Chirurgie nehme ich an?



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