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Thema: Frage 155 (A)

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  1. #1
    Guest

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    Keim bei der Beatmungspneumonie ist vor allem auch Pseudomonas. Gegen diesen Keim setzt man als kalkulierte Initialtherapie eine Kombination mit Aminoglykosiden ein (laut Buch). Oder kennt jemand was anderes? Und lebensbedrohlich ist diese Infektion allemal.



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  2. #2
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    Zur Beantworung dieser Frage muss man zunächst wissen, dass Aminoglycoside nicht gegen Anaerobier und kaum im sauren pH-Bereich wirken.

    Damit fällt die Lösung A schon mal aus.

    Bezüglich der Pseudomonaspneumonie ist derzeit ein Ureidopenicillin (mit oder ohne Betalactamasehemmer) Mittel der ersten Wahl. Dies kommt daher für mich eher nicht in Frage.

    Die akute Pyelonephritis kommt ebenfalls nicht in Frage, da Aminoglycoside wegen ihrer Nephrotoxizität die Situation komplizieren können. Ausserdem stehen mit den Gyrasehemmern Medikamente mit hoher Harnkonzentration bei passendem Wirkspektrum zur Verfügung zur Verfügung.

    Zur bakteriellen Meningitis: Aminoglycoside sind hier eigentlich nur bei immunsupprimierten Patienten indiziert; für die "Normalbevölkerung" genügt meist ein Cephalosporin der Gruppe III.

    Der eigentliche Witz an dieser Frage ist die Streptokokken(!)endokarditis. Man weiss natürlich, dass Aminoglycoside gegen Streps nur eine schwache Wirkung zeigen, aber: Wegen der Non-Vaskularisation des Klappenendokards sind höchste Dosen von Penicillin-G (meist wirksam, sonst auch Cephalosporine der Gruppe I oder Vancomycin) IN KOMBINATION MIT AMINOGLYCOSIDEN vonnöten.
    Begründung: der sogenannte "Eagle-Effekt", d.h. eine hinsichtlich ihrer Äthiologie noch nicht ganz verstandene paradoxe Abschwächung der Bakterizidie von Antibiotika bei höchsten Dosen, wird durch die Zugabe des - eo ipso nur schwach wirkenden Medikaments - verhindert.

    Meines Erachtens also Antwort B!

    Quellen:
    Haas, D.W.: Bacterial osteomyelitis in adults: Evolving considerations in diagnosis and treatment. Am J Med (1996) 335:1081-1091

    Quagliarello, V.J. et al.: Treatment of bacterial meningitis. NEJM (1997) 336:708-716

    Milatovic et al: Hinweise zur antimikrobiellen Diagnostik und Therapie, MVV Verlag, 7. Auflage (2000)

    Sanford Guide of antimicrobial therapy, US edition 1999



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  3. #3
    Senior Mitglied Avatar von waterwitch
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    Hi!

    Hört sich logisch an, aber ich hab auch gelernt, dass man bei Verdacht auf Pseudomonas immer ein Aminoglykosid und zwar Tobramycin nimmt.

    Azlocillin
    Piperacillin + Tobramycin
    Ceftazidim

    deshalb hab ich auch Beatmungspneumonie angekreuzt.

    Das mit der Streptokokkenendokarditis stimmt natürlich AUCH.

    Deshalb hier die Frage an MEDI-LEARN: Wie begründet ihr Eure eindeutige Entscheidung???????????


    Ww



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