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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #71
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    OK Leute, entweder hier ist jetzt bald mal wieder vernünftiges Diskutieren angesagt, oder der Thread wird dichtgemacht.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  2. #72
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    Frisch aus acht Wochen Intensivmedizin und Neuro aufgetaucht kann ich nur das unterstreichen, was hier so einige Male schon angemerkt wurde: es handelt sich hier um zwei verschiedene Berufsfelder, die zwar als gemeinsame Schnittmenge den Menschen und seine medizinische Versorgung haben, aber jeweils andere Teilbereiche derselben abdecken. Daher z.T. auch mal unterschiedliche Einstellungen ob z.B. ein Patient eine Sonde oder eine PEG bekommen soll u.ä..
    Ich denke was gewisse Alltagsdinge und Kniffe angeht kann sich jeder Arzt, selbst der fortgeschrittene, noch hier und da Dinge von alterfahrenem Pflegepersonal abkucken.
    Trotz allem ist es meiner Ansicht nach zwar so, das eine fitte Schwester zwar in vielen Bereichen auch Erfahrung sammelt, aber nie komplett auf die Stufe eines Arztes kommt, weil die tiefergehende Ausbildung als Hintergrund fehlt. Und das sage ich als jemand, der selber aus den "niederen Kasten" aufgestiegen ist.




    Jetzt noch mal zu Naemtz.......Dein Beitrag hat mich hier in dem Thread zum stolpern gebracht........

    Was ich mich frage -wenn das so unterschiedliche Berufe sind- ist, warum die Schwester dann verabreicht, was der Arzt angeordnet hat?!
    Ist das eine ernsthafte Frage??? Überleg noch mal genau was die Berufsfelder ausmacht........mit Hierarchie hat das nur bedingt zu tun- eher mit Aufgabenteilung. Vielleicht hat der Arzt den "höheren" Status- aber ich denke heutzutage kann man die Berufsfelder trotzdem als nebeneinander existierend ansehen. Klar kann man es auf der Schiene "Der Arzt hat mehr Ahnung von Pharma" sehen- oder einfach auf der Schiene: Pharma gehört in das Aufgabengebiet des Arztes, Verabreichung in das der Pflege. Hört sich schon wesentlich respektvoller an, finde ich.

    Und was das Fachwissen in bestimmten Bereichen angeht: Es geht beim Arzt eben genau darum, daß sich sein Wissen nicht nur auf einen Bereich beschränkt. Auch wenn er FACHarzt ist, sieht er als solcher doch den Menschen soweit als Ganzes, um die Behandlung ansetzen zu können.
    In der Theorie ja schön und gut. Mit Sicherheit bleibt auch ein breites Basiswissen bestehen, was Anatomie und Co. angeht. Aber zeige mir mal einen Neurologen der versiert ein urologisches Problem angeht. Oder einen HNO-ler der sich an ein Problem aus der Inneren ranwagt. Das Wissen aus anderen Bereichen minimiert sich mit der seit dem Studium vergangenen Zeit mehr und mehr. Und das muß auch so sein, weil jedes Fachgebiet für sich so groß ist, das man nicht noch in allen anderen Fächern fit sein kann. Nicht umsonst gibt es in jedem KH konsiliarische Dienste, die auch fröhlich genutzt werden.

    Versucht doch mal ne Schwester ne Diagnose stellen zu lassen. Ja, ich weiß, jetzt werde ich zu hören bekommen, daß sie das in ihrem Bereich auch könnte. Kann sie eben nicht. Sie kann es vielleicht bei gängigen Krankheiten. Aber wenn es nur die hundert häufigsten Krankheiten gäbe, bräuchten wir auch nur zwei Semester zu studieren.
    Und auch nach zwölf Semestern möchte ich jemanden sehen, der locker und aus dem Ärmel die hundert häufigsten Krankheiten diagnostiziert..........das können die meisten Berufsanfänger auch nur bei gängigen Krankheiten- und als neuer Assi muss man damit leben das manchmal die Schwester fast mehr über die Krankheit weiß, weil sie schon Hunderte davon gesehen hat.
    Wir haben als Anfänger vielleicht eine breitere Basis und mehr Hintergrundwissen- aber die Routine noch lange nicht.

    Und was das Verbessern angeht: Natürlich ist es freundlich von der Schwester, wenn sie nem jungen Assi bei den praktischen Abläufen hilft. Allerdings sieht die Sache ganz anders aus, wenn sie nen FA, OA oder CA korrigiert. Damit meine ich nicht, daß die fehlerfrei wären. Aber es kann doch nicht sein, daß der Arzt, wenn er begründet eine andere Herangehensweise gewählt hat, als die Schwester erwartet hat und kennt von dieser verbessert wird. Der Arzt muß sich jawohl nicht für seine Entscheidungen vor der Schwester rechtfertigen.
    Eine Schwester, die es wagt einen Ober- oder gar Chefarzt zu korrigieren, die möchte ich mal erleben. Im Alltag tun das in der Regel noch nicht mal die Assistenzärzte- schon gar nicht in seiner Anwesenheit. Zumindest, wenn ihnen ihre Karriere lieb ist!
    Korrigieren muss es doch auch gar nicht sein- denn wie Du richtig anmerkst, hängt die Entscheidung vom Arzt ab. Aber: manchmal sind Anregungen von Schwestern gar nicht schlecht. Das hat nichts mit Dreistigkeit zu tun, sondern oft auch mit mehr Nähe zum Patienten und daher mehr Ahnung von seinen Bedürfnissen.

    Davon abgesehen sollte sie ihn -genau so, wie er sie- nicht vor Patienten korrigieren, so dem Patienten durch sein Handeln keine schweren/bleibenden Schäden drohen. Und solange es nicht zu solchen Verletzungen führt, kann die Schwester in dem Moment auch kaum erkennen, was die Beweggründe des Arztes sind.
    Gilt für Ärzte vs. Ärzte genauso. Und trotzdem tun sie es. Das ist (leider) berufsunspezifisch.

    Und was den Titel "halber Arzt" angeht: Ein halber Arzt muß per definitionem dauernd Fehler machen, da er nie hinreichenden Überblick über Physiologie, Anatomie und Pathologie haben kann. Oder er versagt fürchterlich, sobald er bekanntes Terrain verlässt. Im Zweifel weiß er das nicht einmal. Weil er nicht zu unterscheiden vermag, wann er Neuland betritt, oder schlicht und ergreifen nicht weiß, was zu tun ist.
    All das kann genauso für den ganzen Arzt zutreffen. Ausser das der vielleicht besser einschätzen kann, wann er sich aus dem Fenster lehnt.

    Davon abgesehen zeichnet sich der Arzt auch nicht dadurch aus, daß er seinen Dienst nach Plan versehen kann und dabei weiß, was zu tun ist, sondern dadurch, daß er im Notfall beherzt handeln kann.
    Schöner Satz- allerdings zeig mir mal einen Dermatologen, der versiert einen Patienten mit Herzversagen rettet. Ja, Beutelbeatmung und Herzmassage hauen wohl noch hin, ansonsten wird in großen Kliniken in der Realität dann nicht umsonst auf das Maxteam gewartet. Je nach Facharzt fällt das Handeln mehr oder weniger beherzt aus. Ist nun mal so. Also kann man das Arztsein nicht über den Notfall definieren- es sei denn wir reden hier "nur" von Reanimation im Ansatz und selbst bei der sind manche Schwestern fitter und schneller als der Anfängerarzt, einfach aus bereits gemachten Erfahrungen raus.



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  3. #73
    Achtung ! Avatar von schwarzwald
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    Super Beitrag Jatina
    The brick walls are not there to keep us out. The brick walls are there to give us a chance to show how badly we want something. Because the brick walls are there to stop the people who don’t want it badly enough.
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  4. #74
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    Zitat Zitat von schwarzwald
    Super Beitrag Jatina
    Bin ja auch gerade acht Wochen wieder durch Phasen der "Demut" dem Pflegepersonal gegenüber gegangen......war also ein Leichtes.

    Auf beiden Seiten gibt es relative Nullchecker und Backpfeifengesichter- ist einfach so........und (ausser das ich den Job, den das Pflegepersonal macht, einfach auch so respektiere) das Schlimmste was man als Arzt auf Station machen kann ist es sich mit dem Pflegepersonal zu verscherzen. Da sieht man ganz schnell ganz alt aus. Facharzt oder nicht.



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  5. #75
    Achtung ! Avatar von schwarzwald
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    Na, dafür war ich bis jetzt noch zu brav.... dann muß ich noch mehr Schwester Rabiata werden und böse Pläne schmieden...so 15mal wegen nem brechenden Pat im Nachtdienst anrufen.... werd morgen mal nach lästernden Docs schauen *grins*

    Nein, nur Spaß, ich hab auch schon zu spüren bekommen, wie manche vom PP denken...leider.

    Und wurd mal voller Mitleid von nem Stationsarzt gefragt, ob ich denn keinen anderen Job wegen meiner Schulnoten erlernen konnte...
    (komischerweise hatten bei mir in der Ausbildung bis auf eine alle Abitur gemacht, und nich die Schlechtesten sag ich Euch...)

    Na ja, gegen manche Sprüche wird man immun, aber hier im Forum hab ich mich schon angegriffen gefühlt...
    Schön, dass es auch andere Meinungen gibt jatina

    gruß
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