Hochwasser

[Dr.Dolor]

Wir haben gerade Voralarm für die Rettungsdienstbereitschaften in Bielefeld bekommen. Vermutlich fahren die ersten Einheiten noch heute Nacht in den Osten, da immer mehr Krankenhäuser evakuiert werden müssen. Langsam wird es unheimlich...

Gruss, Daniel.

[Christoph_A]

Ich bin ja zur Zeit zuhause in Burghausen,das ja direkt an der Salzach liegt-wir hatten Glück,unsere Altstadt ist dank Hochwasserschutzverbauung nur marginal betroffen worden,aber die Bilder der Zerstörung im Chiemgau,Salzburg und Passau waren sehr bedrückend-ich habe sehr viele Freunde und Bekannte in Traunstein,die zum Teil schwer betroffen waren-da wird viel Arbeit die nächsten Wochen anfallen. Gottseidank ist das Schlimmste in unserem Gau vorbei. Ich finde es aber toll,daß die Leute hier jetzt schon wieder die Ärmel hochkrempeln und anpacken-und zwar alle zusammen,soviel Solidarität hätte ich gar nicht erwartet.

[Dr.Dolor]

Kennt irgendjemand Medizinstudierende, die in den betroffenen Gebieten leben, mit den Füssen im Wasser stehen und derzeit ein Examen vor der Tür haben?
Würde mich mal interessieren, weil diese Sonderbelastung ja äussert tragisch wäre...

Gruss, Daniel.

[maja]

Über die aktuelle Situation in Dresden / Umgebung brauche ich ja nicht zu berichten. Das machen ja schon die Medien. Hier nur ein kleiner persönlicher Situationsbericht.

Komme gerade zurück aus der Innenstadt in Dresden. Wir haben seit heute morgen ununterbrochen Sandsäcke gefüllt. Es wurden allein heute 500.000 Stück geliefert. Toll, dass so viele Leute mit anpacken !!!

In einer Fakultät der TUD steht jetzt schon 1,5 m hoch das Wasser. Die im Keller gelegene Bibliothek / Archiv sowie ein Labor hatten wir bis zum frühen Abend geräumt. Katastrophenschutzteams aus ganz Deutschland waren am Start. Unglaublich.

@ Dr.Dolor: Habe heute einen Medizinstudent getroffen. Er meinte beiläufig, dass er kurz vorm Examen steht. Allerdings sei seine Wohnung nur unweit vom derzeitigen Wasserpegel entfernt, so dass er keine Wahl hat ausser zu helfen und das Nötigste zu sichern.

Es hat gerade wieder zu regnen begonnen. Hoffentlich bleibt es ein vorübergehender Schauer. Noch mehr Wasser kann hier keiner brauchen...

maja

Ich kann mich dem Gesagten nur anschliessen, mein Beileid an die Betroffenen, es ist einfach fürchterlich. Da lernt man fürs Physikum und bemitleidet sich selbst, wund plötzlich sieht man, dass andere Menschen um ihr gesammtes Hab und Gut kämpfen. Das rückt die Sichtweise wieder zurecht.
Aber wie kann man helfen? Hinfahren und anpacken wäre das Beste, aber das geht im Moment wirklich nicht. Deshalb möchte ich einfach dazu aufrufen, für die Betroffenen zu spenden. Die Hilfsorganisationen wie DRK, Diakonie + Caritas haben ja extra Konten eingerichtet. Die paar Millionen von der Regierung werden bei weitem nicht reichen und auch wenn es nur ein kleiner Beitrag ist, vielleicht können wir so etwas Solidarität vermitteln.
Ich wünsch all den Betroffenen viel Glück und den Examensleuten in den Überschwemmungsgebieten alles erdenklich Gute,

Yvan.