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Zitat von
Tijaiw
Wie handhabt ihr es denn mit der Extubation? Ich habe bei der Vielzahl an Ärzten eine Vielzahl an Arten gesehen und bin dabei noch total unsicher. Lasst ihr den Patienten so lange intubiert, bis er wirklich wach ist, die Hand drücken und die Augen aufmachen kann oder extubiert ihr schon, wenn der Pat. regelmäßig und selbstständig atmet? Irgendwie ist mir wohler dabei, wenn der Patient wirklich wach ist, andererseits ist Husten sicher nicht so toll für viele OP-Ergebnisse (Leistenhernien, Strumen...) und für den Patienten vielleicht auch nicht so angenehm...
Lehrbuch-Ansicht wäre vermutlich eher erstere Variante, aber die meisten Ober- und Fachärzte bei uns extubieren schon viel früher. Vielleicht Erfahrungssache?
Ad 1) Ein Patient wird NUR DANN extubiert, wenn er sichere Schluckreflexe hat. Dazu zählt für mich Schlucken und ggf. auch Husten. Bestenfalls sollte er auch kontaktierbar sein, daß kann man aber für manche neurochirurgischen Patienten nicht so ohne Weiteres fordern...
Ad 2) Werden bei Euch im Haus Leistenhernien und Strumen nachbeatmet??? Falls sich die Frage auf den richtigen Zeitpunkt der Extubation direkt post-operativ bezieht: Der Chirurg sollte sein Handwerk schon so gut verstehen, daß Husten oder Niesen nicht sofort zur Re-OP führen... (Kleine Anekdote: Ich war mal als NA bei einer Patientin, die 8 Tage vorher sectioniert worden ist, diese hat, nachdem sie einmal kräftig am Herd "Hatschi" gemacht hat, ihr Meso auf der Herdplatte wiedergefunden...und war ein wenig irritiert
Ad 3) Patienten (bis auf die mit Relaxantienüberhang) erinnern sich in aller Regel nicht an ihre Extubation
Ad 4) Als Facharzt kannst Du ja prinzipiell machen was Du willst, aber als Assistent würde ich nach obigem Schema vorgehen...
Gruß,
Hypnos
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