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  1. #1246
    ehem-user-11022019-1151
    Guest

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    Hallöchen Pädiater
    ich habe mal eine Frage an euch bezüglich Infusionen bei (kleinen) Kids.
    Wir haben bei uns in den RTWs als ganz normale Infusion Ringer Lactat.
    Zusätzlich haben wir Nacl 0,9 und G5.
    Welche der drei Infusionen sollte man bei Kindern eher nehmen?
    Zudem haben wir im Auto keinen Infusomat, würdet ihr empfehlen, die Flüssigkeit in eine Perfusorspritze zu geben und sie dann über den Perfosur zu geben?

    Ps: @annekii, kann zwar nicht mitreden, was Allergien in Kindernotaufnahmen angeht, aber mir ist es ebenfalls aufgefallen, dass dieses Frühjahr viel viel mehr Menschen mit allergischen Beschwerden, Asthma.. herumlaufen...



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  2. #1247
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    Hallo Liel.
    Meine Meinung: Für NaCl 0,9% gibt es in der Intensivmedizin als Volumengabe keinen Stellenwert. Kritisch kranke Kinder erhalten als Volumenbolus eine balancierte Vollelektrolyt-Lösung, also z.b. Deine RiLaktat. Auch der Badisbedarf des kritisch kranken Kindes wird mit balancierter VEL gedeckt. Die pädiatrischen Halbelektrolytlösungen braucht man wenn dann nur für eine längerfristige Volumengabe, ist für euch damit nicht relevant. Etwas Glukose muss man mittelfristig den Kindern anbieten, aber für euch in der Notfallmedizin ist auch das wiederum nicht notwendig. Das Risiko, dass aus Versehen ein Volumenbolus mit G5 verabreicht wird wäre mir viel zu hoch, deswegen würde ich das präklinisch nie einsetzen. Daran kann man sterben, z.b. In England so passiert.
    Bzgl. Perfusoren. Hängt m.E. Vom Kind ab. Beim Säugling würde ich über Perfusor nachdenken, bei Allem größeren nicht, aber man sollte rechnen wieviel man verabreichen will und ggf. die große Flasche vorher entsprechend präparieren, dass nicht unendlich mehr läuft. Im Zweifelsfall und wenn ein Kind wirklich kritisch volumenbedürftig ist gibt man es eh aus der Hand, dafür sind die Perfusor Spritzen ja praktisch.
    "Wir hatten Zeit. Er, weil er alt, ich, weil ich jung war."
    Eric-Emmanuel Schmitt: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran



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  3. #1248
    ehem-user-11022019-1151
    Guest
    Hey, vielen Dank für deine Antwort. In der Ausbildung gab es nämlich auch diese Diskussion und ich glaube, dass die Kinderärztin sagte, unsere VEL wäre nicht so gut für die Kids. Kann aber auch sein, dass ich es falsch in Erinnerung hatte, ist schon lange her

    Bezüglich der Dosierung, ich glaub, da war schon mal eine Antwort, würde es euch aber vielleicht was ausmachen, mir eine Art "Faustformel" zu geben?



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  4. #1249
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    Ne, du wirst das schon richtig behalten haben, die Diskussion ist nicht so selten. Und sie hat auf lange Sicht (parenterale Flüssigkeit beim nicht-kritisch kranken Kind über mehrere Tage) auch Recht, bei diesen Kindern hat die VEL zu viel Natrium drin. Dafür gibt es spezielle Teilelektrolytlösungen. Aber für die Präklinik ist es nicht relevant. Ich arbeite auf einer relativ großen gemischten Intensiv (Neo und Päd): abgesehen von den Neonaten, die speziell zugemischte Infusionsbeutel erhalten, nehmen wir fast nur E153 und E153G5 (das sind VEL, letztere mit 5% Glukose) und lassen z.B. postoperativ beides laufen und passen die Glukose-Zufuhr durch das Verhältnis der Laufgeschwindigkeiten an. Und Volumenbolus gibt es natürlich über die E153.

    Dosierung hängt natürlich vom Zustand des Kind ab, die groben Empfehlungen sind:
    Volumenbolus beim Kind: 20 ml/kg (beim Neonaten 10 ml/kg)
    Erhaltungsbedarf: 4-2-1-Regel (4 ml/kg/h für die ersten 10 kg Körpergewicht, 2 ml/kg/h für die nächsten 10kg und 1ml/kg/h für jedes weitere kg). Wobei ihr jetzt präklinisch sicher nicht anfangen müsst ganz genau zu rechnen.
    Dazu brauchst du das Körpergewicht des Kindes, entweder Broselow-Band oder Formel sofern man das Alter weiß (Gewicht = (Alter + 4) x 2).
    Wenn dich Kinder-Notfallmedizin interessiert mach doch mal einen EPLS-Kurs. Die RA, die ich in den Kursen hatte, waren sehr zufrieden. Ist natürlich recht teuer, aber vielleicht macht ja der Arbeitgeber mit...
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  5. #1250
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    So, wen es interessiert ein paar Worte zur FA-Prüfung.
    Wir haben hier 30min Dauer, die Prüfer kann man morgens erfragen und es gibt einen gewissen 'innenklinischen Erfahrungsschatz' was so die Themen bestimmter Prüfer angeht. Sehr nette Atmosphäre, die Themen klingen schlimmer als es wirklich war und gefragt war v.a. Diagnostik und ein vernünftiger Plan.
    3 große Themenkomplexe waren vertreten (alles reale Fälle):
    - krankes Kind mit Exanthem; klares Masern-Exanthem, alles rund um die Erkrankung
    - etwas diffuse Schwindel und Erbrechens-Anamnese; war ein Medulloblastom (MRT-Bilder grob interpretieren, Therapieansatz, Folgen von Radiatio, ganz grob die Prognose)
    - Neugeborenes mit Vd. Herzfehler, Echo ohne Vitium aber mit Herzinsuffizienz; Differentialdiagnosen, dann Sono-Bilder: V. Galeni-Malformation (hier war auch der Diagnostik-Plan wichtiger, denke ich, als die Fehlbildung im Detail zu kennen)
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