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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
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    Hallo Momo,

    du schreibst in der Tat nichts darüber, wie du das zu finanzieren gedenkst. Geht uns auch nix an, aber um dir zu raten wäre es schon ganz gut einen Einblick zu haben wie sehr du deinen Lebensstandard runterfahren müsstest. Möglicherweise wegen entsprechendem Polster ja gar nicht und ich würde dir dann zuraten. Bin selbst im Zweitstudium und hab relativ spät (34) angefangen zu studieren.
    Ich kann dem Erstantworter auch nicht zustimmen, dass du dann isoliert bist. Trotz Familie habe ich gute Bindungen zu den Kommilitonen, wenn auch nicht so viele wie andere, aber ich bin auf keinen Fall Außenseiter. Und studieren tu ich genauso lebhaft und ersthaft wie alle anderen auch.
    Das Argument "Studienplatz wegnehmen": Nun, schaut Euch doch mal die Realität in diesem Land an. Wer verzichtet denn bitteschön auf irgendwas, was ihm der Staat und sein System ermöglicht? Es ist doch echt jeder sich selbst der Nächste und es gibt genügend Beispiele, wo Leute sich bereichern können und es sie nicht den Pups interessiert, ob die Steuergelder vielleicht bei Benachteiligten fehlen. Nur mal so als Beispiel.
    Wenn mir die ZVS einen Studienplatz zuteilt, soll ich da allen Ernstes sagen, ich verzichte für nen Abiturienten? Der vielleicht ein Semester später die Brocken wirft oder sein Studium durchzieht aber menschlich gar nicht so geeignet war wie ich?
    Also ich finde das anmaßend. Zu verlangen so völlig auf theoretischer Grundlage ("jemandem" wegnehmen) auf einen zugestandenen Studienplatz zu verzichten ... da sollte sich jeder mal selber an die Nase packen, ob er soviel Gutmenschentum in einem anderen Fall auch in sich selber hätte.

    So, und nochmal konkret: Demnächst werden wir eh alle mindestens bis 70 arbeiten, wenn das Rentensystem überhaupt Bestand haben wird. Da werden Menschen, die sich mit 50 nochmal umorientieren keine Ausnahme mehr bleiben und auch denen werden noch etliche Jährchen im Arbeitsmarkt verbleiben.



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  2. #12
    Großmaul Avatar von Plotin
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    @ essenstudi:

    Hundertprozentige Zustimmung für dein Posting!



    Nur eine kleine Anmerkung noch zum Pseudoargument "Wegnahme des Studienplatzes": Was ist mit jenen Spacken, die sich über eine Klage einen Studienplatz ergaunern, weil zufällig Papi und Mami eine Menge Kohle für einen abgefuckten Rechtsanwalt aufzubieten bereit sind? Oder was ist mit denjenen, die über ein Losverfahren ins Studium kommen?

    Grundsätzlich gilt: Wem die ZVS oder die Hochschule einen Studienplatz zugesprochen hat, hat ihn legal bekommen, und das gilt derzeit für Bewerber bis zum 55. Lebensjahr (wird sich aber wohl ab WS 2008/09 ändern). Wem das nicht passt, der kann sich in der Politik um eine Gesetzesänderung bemühen. Viel Spaß dabei!

    Ansonsten ist in dem Beitrag von essenstudi IMHO schon alles Wesentliche gesagt worden. Zum Rentensystem noch: Ist in 20 Jahren eh nicht mehr finanzierbar, es wird heute schon über das bedingungslose Grundeinkommen debatiert, der Rest ist eigenverantwortliche Privatvorsorge.



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  3. #13
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    ja, das mit dem Studienplatz-Wegnehmen ist halt immer so ne Sache. Kann schon verstehen, dass sich einige 19jährige über die "Ungerechtigkeit" aufregen, wenn sie warten müssen und ein 45jähriger gleich einen Studienplatz bekommt. Hätte mich damals wahrscheinlich auch geärgert. Allerdings würde ich mir genauso das Recht herausnehmen, mit 45 nochmal ein Studium anzufangen. Letztendlich ist es doch wirklich wurscht, ich meine, mit dem gleichen Argument kann man sich ja auch über diejenigen aufregen, die gleich nach dem Studium ins Ausland gehen und dem deutschen Markt nicht mehr zur Verfügung stehen. Ist letztendlich ja auch Quatsch. Und ob jemand, der schon ein paar Semester älter ist, sein Studium eher wieder abbricht als jemand, der 20 ist - da wäre ich mir nicht so sicher.



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  4. #14
    Großmaul Avatar von Plotin
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    Zitat Zitat von Kajana79
    Kann schon verstehen, dass sich einige 19jährige über die "Ungerechtigkeit" aufregen, wenn sie warten müssen und ein 45jähriger gleich einen Studienplatz bekommt.
    Der Ruf nach Gerechtigkeit ist in einer Gesellschaft, die auf rücksichtslosen Wettbewerb sowie auf Leistung und ihre profilierungsüchtige Anerkennung setzt, eine moralische Leerbegrifflichkeit, eine Worthülse. Wer an diesem System des Wettbewerbs und des Leistungsdenkens teilnimmt und gewinnmaximierend egoman seine Vorteile daraus zieht, soll nicht nach Gerechtigkeit schreien. Allein schon die heterogene Verteilung der Einkommen lässt eine "gerechte" Anteilnahme an allem, was die Leistungsgesellschaft an Produkten, Institutionen und Dienstleistungen hervorbringt, nicht zu.


    Zitat Zitat von Kajana79
    Letztendlich ist es doch wirklich wurscht, ich meine, mit dem gleichen Argument kann man sich ja auch über diejenigen aufregen, die gleich nach dem Studium ins Ausland gehen und dem deutschen Markt nicht mehr zur Verfügung stehen.
    Damit hast du einen weiteren Aspekt genannt, der indirekt für die Aufnahme eines zulassungsbeschränkten Studiums durch ältere Studienplatzbewerber spricht. Wieso sollte ich verpflichtet sein, in einem ohnehin globalisierten Markt meine Arbeitsleistung nur demjenigen Land zur Verfügung zu stellen, dessen Leistungsträger und Steuerzahler meine Ausbildung mitfinanziert haben? Die neuen Märkte funktionieren nach anderen Mechanismen; ein Wissenschaftler, der ins Ausland geht, kann sehr wohl seinem Geburtsland einen gewissen Wert, der dem seiner Ausbildungskosten entspricht oder diese sogar übertrifft, zurückgeben.



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  5. #15
    Registrierter Benutzer Avatar von Stagger Lee
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    Die ganze Diskussion dreht sich eh um nix, denn für Zweitstudis gibt es ein festes quotiertes Studienplatzkontingent. Ein Zweitstudent nimmt seinen Platz also höchstens einem anderen Möchtegern-Zweitstudenten weg.

    Ok, man könnte die Existenzberechtigung des gesamten Kontingents hinterfragen. Damit macht man aber eine Büchse Würmer auf. Vergleichen wir doch mal das Zweitstudi-Kontingent mit dem Warter-Kontingent: Zweitstudenten haben ihre akademische Befähigung schon im Erststudium bewiesen. Bei Wartern -- eigentlich bei allen Erststudenten -- steht dieser Nachweis noch aus. Daher kann man erwarten, daß die Wahrscheinlichkeit des Studienabbruchs aus Überforderung bei Erststudenten deutlich höher ist, denn die sind ja noch nicht "vorsortiert." Wollte man also tatsächlich Zweitstudenten gegen Wartezeitler ausspielen, so spräche zumindest das dafür, auf Kosten der Warter mehr Zweitstudenten zuzulassen...

    Nebenbei bemerkt: mir fällt mindestens eine große westliche Industrienation ein, die das Medizinstudium fast ausschließlich auf Graduierte beschränkt -- vermutlich unter anderem aus obiger Erwägung. Und die aus diesem System hervorgehenden Ärzte genießen einen hervorragenden Ruf.



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