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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Platin Mitglied
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    Zitat Zitat von Fino
    Zitat Zitat von Feuerblick
    Meine Meinung: Ja, man sollte es ihm vor dem Urlaub mitteilen, weil dieser Urlaub die Zeit sein könnte, die er noch einmal bewußt mit seiner Familie verbringen kann. Ob er dann fährt, bleibt ihm überlassen.




    Sic!
    dito!



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  2. #17
    LA Avatar von alex1
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    Zitat Zitat von bangen
    Auch bei dem geschilderten Karzinom gibt es noch lebensverlängernde Therapiemöglichkeiten.
    Deshalb muss man den Patienten wohl unverzüglich über seinen Zustand aufklären.
    Nenn mir eine.
    Die Zulassung für Gemcitabine bei inoperablem Pankreaskarzinom wurde nicht wegen der lebensverlängernden Wirkung des Medikaments, sondern lediglich wegen der Symptomlinderung/Lebensqualität.
    Dabei muß man bedenken, daß Lebensqualität ein ziemlich schwammiger Begroff ist und nur bedingt quantifizierbar ist. Man mißt hier keine Größenabnahme des Tumors im CT, sondern befragt Patienten, und ob das alles so reproduzierbar ist, weiß keiner.

    Peritonealkarzinose endet früher oder später in Ileus, mechanisch (meistens) und das wird kein Chirurg operieren. Ob da man da die maximale Krankenhausversorgung in Anspruch nehmen sollte oder nicht einfach im Hospiz oder zu Hause mit dem Perfusor versterben sollte, kann jeder für sich entscheiden. Ich würde micht fürs Letztere entscheiden.

    Ich habe Zweifel ob die Mitteilung soviel bringt, weil Patienten in solchen Situationen oft dazu neigen jede Art von Therapie als Heilung anzusehen.
    Das heißt ich würde es ihm sagen, aber ich würde dies nur gleich sagen, wenn man ihm alle Einzelheiten erläutert.
    Ich habe es oft erlebt, daß Kollegen (teilweise auch ich früher) nicht ALLES gesagt haben, nach dem Motto:
    "Sie haben leider einen bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse. Das ist eine sehr ernste Erkrankung und wir haben sie leider in einem Stadium entdeckt, wo man nicht mehr sinnvoll operieren kann. Wir würden allerdings eine Chemotherapie starten um den Tumor zurückzudrängen."
    Das ist ein Witz. Das ist zwar eine Aufklärung, aber die beinhaltet nur die Hälfte der Wahrheit.
    Eine faire AUfklärung wäre:
    "Sie haben leider einen bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse. Dieser Tumor ist ein Erkrankung, die meistens tödlich endet. Nur einer 1 von 20 Patienten überlebt die nach 5 Jahren. Das sind fast immer Patienten bei denen der Tumor komplett entfernt wird.
    Bei Ihnen können wir den Tumor nicht operieren, er hat leider schon das Bauchfell befallen. Das heißt, daß in absehbarer Zeit diese Wucherungen die Funktion des Darmes beinträchtigen werden. Es wird dann zum Darmstillstand kommen und diesen werden wir nicht aufheben können. Es besteht die Möglichkeit mit einer Chemotherapie Ihnen eine bessere Lebensqualität zu gewährleisten, allerdings hat diese Therapie auch Nebenwirkungen. Eine Lebensverlängerung ist durch die Chemotherapie nicht zu erwarten. Insgesamt haben Sie wahrscheinlich nur noch wenig Lebensstrecke vor sich, ich kann dies nicht in Zahlen ausdrücken. Es kann Wochen oder auch wenige Monate sein. Wenn Sie möchten können wir auch keine Therapie jetzt machen und bei Auftreten von Symptomen mit leidensbekämpfenden Maßnahmen reagieren und Ihnen die meisten Symptomen wegzunehmen. Dazu wäre es möglich Sie an einen Hospizverein anzubinden. Den Urlaub den Sie vorhatten könnten Sie so auch wahrnehmen.
    Bezüglich Alternativtherapien, z.B. mit Pflanzlichen Mitteln, Vitaminen, etc, muß ich Ihnen sagen, daß es keine anerkannte Verfahren gibt, die in dieser Situation was bringen. An Ihrer Stelle würde ich die Finger davon lassen."

    Tja, soviel dazu. Entweder sagt man alles oder gar nicht.
    Ich arbeite in der Onkologie und kläre täglich 2-3 Patienten mit Tumorerkrankungen über Radio-/Chemotherapien. Ich pflege es immer im Aufklärungsgespräch eine Aussage zur Prognose zu machen, direkt oder indirekt je nach Patient. Manche wollen es hören, manche nicht. Es ist aber fahrlässig in klar palliativen Situationen nicht darüber zu sprechen, daß man diese Leute nicht mehr retten kann.



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  3. #18
    Banned Avatar von bangen
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    Gemcitabine in Kombination mit Erlotinib.

    Das soll immerhin in 24 Prozent der Fälle eine Überlebenschance von 12 Monaten geben.



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  4. #19
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    @Bangen: Du liest die Infos von Pharmafirmen oder Studien und orientierst dich an den Zahlen. Aber du hast das NIE in der Praxis gesehen. Glaub denen, die täglich damit umgehen, dass diese Therapien alles sind, nur nicht der Weisheit letzter Schluß....
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  5. #20
    Banned Avatar von bangen
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    Da hast du recht.

    Du meinst man sollte dem Patienten nicht sagen dass es eine Maximaltherapie gibt?

    Ich erinnere mich daran wie es war als meine Mutter mit 78 Jahren nach einem hämorrhagischen Schlaganfall 14 Tage im Koma lag bis sie starb.

    Mir war auch klar dass sie allenfalls schwerstbehindert weiterleben könnte, aber ich hatte immer das Gefühl es muss alles versucht werden, inkl. Dauerbeatmung. Und ich denke bei den meisten Menschen ist der Lebenswille so stark dass sie eine schlechte Lebensqualität in Kauf nehmen. Und die Angehörigen werden auch meistens auf Behandlung drängen. Ich glaube nicht, dass man wenn man selbst von Tod betroffen ist diese ruhige Haltung, ich will jetzt sterben, einnehmen kann. Es sei denn man ist uralt.



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