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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Die ständig wiederkehrenden Hinweise auf die angeblich astronomisch hohen Gehälter von Ingenieuren und Informatikern nerven mich ganz gewaltig.

    Ich hab hier schon mehrmals etwas über meinen Kumpel Doc Ingimatze gepostet: Einser-Examen als Dipl.-Ing., danach drei Jahre in Anlehnung an BAT2a auf einer Drittmittelstelle an der Uni in Forschung und Lehre gearbeitet. Jetzt als promovierter Ing. erste Stelle in der Industrie: Verantwortlich für einen ganzen Betrieb für ein Gehalt etwa in der Höhe eines Assistenzarztes im ersten Berufsjahr, trotz der drei Jahre Berufserfahrung als Uni-Assi. Er hat auch keine 40 h/Woche und macht außerdem noch Rufbeitschaft und ggfls. auch Rufdienste, die nicht zusätzlich bezahlt werden. (Bevor hier wieder einer meckert: Das kommt allerdings selten vor; ist mit Rufdienst im KH natürlich nicht zu vergleichen.)

    Statt immer wieder Gerüchte über Arbeitsbedingungen und Gehälter in anderen Berufen zu streuen, sollten sich die Aktivisten des MB lieber mit anderen Akademikern zusammen für bessere Arbeitsbedingungen einsetzten.

    Ein Anfang wäre zum Beispiel gemacht, wenn wirklich alle geleisteten Arbeitsstunden bezahlt würden.

    Im Krankenhaus könnte man dem näherkommen, indem man sich einfach für die flächendeckende Einführung von Stechuhren oder etwas Anderem zur objektiven Arbeistzeiterfassung einsetzen würde. Das würde auf jeden Fall mehr bringen, als Gerüchte über die Arbeitsbedingungen und Gehälter in anderen Berufen und anderen Ländern in die Welt zu setzen.
    Geändert von habichnicht (28.12.2007 um 13:20 Uhr)



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  2. #7
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    Zitat Zitat von test
    Ich verstehe echt nicht, warum die Leute, die hier so schreien, wie schlecht ihnen Medizin gefällt und sie wollen nur nen ruhigen Job und korrektes Gehalt, nicht alle in die Anästhesie gehen. Da hat man nen 40h/Woche Job + Dienste=Extrageld, sofern man will, und verdient mind. so viel wie die Informatiker auch, ohne nochmal paar Jahre zu studieren.
    Ich versteh schon, warum gerade jetzt wieder mehr Leute, die kurz vor dem Abschluss des Studiums stehen oder es gerade abgeschlossen haben, merken, was für einen Schei§job sie haben und das lautstark verkünden. Der MB hat schließlich gerade die nächste Tarifrunde eingeläutet.

    Man muss sich mal vorstellen, die Piloten hätten ihre Forderungen nach 30 Prozent mehr Gehalt damit begründet, dass sie einen Schei§job hätten und es in Deutschland bald keine Piloten mehr gäbe, wenn ihre Gehaltsforderungen nicht erfüllt würden.


    Bei der MB-Tarifrunde im letzten Jahr ist das Jammern über die Arbeitsbedingungen, speziell darüber, wie gefährlich und unzumutbar die 24-Stunden-Dienste und langen Wochenarbeitszeiten für alle Beteiligten seien, in den Vordergrund gerückt worden, um sich die Unterstützung der Öffentlichkeit zu sichern. Monty selbst hat das mal so beschrieben: Klick !

    (....) .
    Jahrelang seien die Gehälter der Ärzte nur gesunken, die Anstellungsbedingungen schlechter geworden. Die deutsche Ärzteschaft habe in einer tiefen Depression gesteckt, berichtet Montgomery.

    Die Wende herbeigeführt hätten aber die Ärzte selber. Gebeutelt durch 15 Jahre Arbeitslosigkeit wegen Ärzteüberflusses hätten sich viele von ihnen im Ausland - häufig in England - weitergebildet und dabei freiere, effizientere Formen des Arbeitens kennengelernt.

    Letztlich sei der Streik aber im Detail geplant worden. Ihm sei immer klar gewesen, dass die als geldgierig verschrieenen Ärzte mit blossen Forderungen nach Gehaltserhöhungen keinen Erfolg haben würden.

    Man habe darum in der Öffentlichkeit bewusst immer von jungen, überarbeiteten und überdies miserabel bezahlten Assistenzärzten geredet.

    Dieses «Arme-Sau-Bild» habe man gar nicht erfinden müssen, weil es den Tatsachen entsprochen habe. «Das hat uns in der Bevölkerung viel Glaubwürdigkeit gebracht»,(....)

    Wenn er auf etwas stolz sei, dann darauf, «dass wir den Ärzten wieder Selbstvertrauen zurückgegeben haben». Möglich gewesen sei das nicht zuletzt dank «etwas Öffentlichkeitsarbeit», räumt Montgomery augenzwinkernd ein.(.....)


    Das Jammern über die langen Arbeitszeiten ist allerdings seit dem Abschluss der Tarifverträge unglaubwürdig geworden, denn da hat der MB alles abgesegnet, was der § 7 des Arbeitszeitgesetzes und die EU-Arbeitszeitrichtlinie an Ausnahmen zulassen: bis zu 24 Stunden pro Arbeitstag und bis zu durchschnittlich 66 h/Woche mit einer Ausgleichsfrist von einem Jahr.

    Warum haben die nicht den Mumm, einfach wie jede andere Gewerkschaft zu sagen: Wir wollen x Prozent mehr Gehalt, und wenn wir die nicht bekommen, streiken wir, denn wir sitzen am längeren Hebel, weil wir einen Beruf ausüben, auf den jeder ganz schnell mal angewiesen sein könnte?

    @Christoph: So isses:
    Zitat Zitat von ChristophA
    Schließ mich da meinen Vorrednern an-das ist nun mal die Sache, die ich am besten kann und es ist legitim, daß ich damit mein Geld verdiene-ohne Pathos, ohne Helferkomplex, ohne Gottstatus. Andere fahren Taxi, arbeiten als Techniker oder backen Pizza- und ich bin eben Arzt.

    Und ich erachte es auch als legitim, daß ich mir, wie jeder andere Arbeiter auf diesem Globus auch, bestmögliche Bezahlung und Arbeitsmöglichkeiten suche und, wenn ich die nicht bekomme, Druck ausübe, sie zu bekommen. Ohne Moralkeule, ohne " Sie sind aber dem hippokratischen Eid verpflichtet ( das geistert immer noch durch die Medien, war letztens von RTL tierisch beeindruckt )".

    Und, was viele Gutmenschen in diesem Beruf immer nicht kapieren, das wurde in Scrubs mal so nett formuliert: "The patient is the one with the disease".
    Geändert von rate mal (30.12.2007 um 12:41 Uhr)



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  3. #8
    TBSE performer Avatar von test
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    Eines der größten Probleme ist meiner Meinung nach immer noch, dass es zu viele Abteilungen gibt, die die Überstunden nicht registrieren und nicht bezahlen.
    KOnsequentere Zwang zur elektronischen Arbeitszeiterfassung in allen ABteilung ist hier meiner Meinung nach essenziell. Und wäre sicherlich auch wesentlich besser akzeptierbar in der Öffentlichkeit als reine Gehaltssteigerungen.
    Was bringt mir der tollste Tarifvertrag, wenn er nicht angwendet wird und ich keine Überstundenvergütung kriege?
    Was natürlich nicht heißen soll, dass ich nicht auch Gehaltssteigerungen innerhalb der Tarifverträge begrüßen würde. Aber das Problem der Arbeitszeiterfassung ist meiner Meinung nach das dringendere.
    "Live as if you were to die tomorrow, learn as if you were to live forever."

    (Maria Mitchell / Mahatma Gandhi)



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  4. #9
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    Zitat Zitat von test
    Zwang zur elektronischen Arbeitszeiterfassung in allen ABteilung ist hier meiner Meinung nach essenziell.
    Und dazu hätte es nur eines einzigen Satzes in den Tarifverträgen bedurft.
    Etwa so: "Bis zum 01.05. 2007 muss jedes Krankenhaus/jede Abteilung Stechuhren (weiß jetzt nicht, wie man die korrekt nennt) installiert haben, mit denen die Arbeitszeit aller Ärzte objektiv erfasst wird."

    Edit.: Zeiterfassungsgerät oder Stempeluhr werden die Dinger hier genannt: Gibts programmierbar für verschiedene Arbeistzeitmodelle. So etwas könnte doch jede Abteilung einführen. http://www.buerk-mobatime.de/produkt...raet_k975.html
    Geändert von rate mal (29.12.2007 um 12:22 Uhr)



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  5. #10
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    Klar koennte die jeder haben, ist aber doch viel praktischer die Leute weiter auszubeuten
    Es gibt uebrigens noch viel modernere Stechuhren ohne Zettel, elektronisch die praktischer Weise unten unflisten wieviel Ueberstunden man angehaeuft hat, wieviel Geld verdient etc.



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