Ich versteh schon, warum gerade jetzt wieder mehr Leute, die kurz vor dem Abschluss des Studiums stehen oder es gerade abgeschlossen haben, merken, was für einen Schei§job sie haben und das lautstark verkünden. Der MB hat schließlich gerade die nächste Tarifrunde eingeläutet.Zitat von test
Man muss sich mal vorstellen, die Piloten hätten ihre Forderungen nach 30 Prozent mehr Gehalt damit begründet, dass sie einen Schei§job hätten und es in Deutschland bald keine Piloten mehr gäbe, wenn ihre Gehaltsforderungen nicht erfüllt würden.
Bei der MB-Tarifrunde im letzten Jahr ist das Jammern über die Arbeitsbedingungen, speziell darüber, wie gefährlich und unzumutbar die 24-Stunden-Dienste und langen Wochenarbeitszeiten für alle Beteiligten seien, in den Vordergrund gerückt worden, um sich die Unterstützung der Öffentlichkeit zu sichern. Monty selbst hat das mal so beschrieben: Klick !
(....) .
Jahrelang seien die Gehälter der Ärzte nur gesunken, die Anstellungsbedingungen schlechter geworden. Die deutsche Ärzteschaft habe in einer tiefen Depression gesteckt, berichtet Montgomery.
Die Wende herbeigeführt hätten aber die Ärzte selber. Gebeutelt durch 15 Jahre Arbeitslosigkeit wegen Ärzteüberflusses hätten sich viele von ihnen im Ausland - häufig in England - weitergebildet und dabei freiere, effizientere Formen des Arbeitens kennengelernt.
Letztlich sei der Streik aber im Detail geplant worden. Ihm sei immer klar gewesen, dass die als geldgierig verschrieenen Ärzte mit blossen Forderungen nach Gehaltserhöhungen keinen Erfolg haben würden.
Man habe darum in der Öffentlichkeit bewusst immer von jungen, überarbeiteten und überdies miserabel bezahlten Assistenzärzten geredet.
Dieses «Arme-Sau-Bild» habe man gar nicht erfinden müssen, weil es den Tatsachen entsprochen habe. «Das hat uns in der Bevölkerung viel Glaubwürdigkeit gebracht»,(....)
Wenn er auf etwas stolz sei, dann darauf, «dass wir den Ärzten wieder Selbstvertrauen zurückgegeben haben». Möglich gewesen sei das nicht zuletzt dank «etwas Öffentlichkeitsarbeit», räumt Montgomery augenzwinkernd ein.(.....)
Das Jammern über die langen Arbeitszeiten ist allerdings seit dem Abschluss der Tarifverträge unglaubwürdig geworden, denn da hat der MB alles abgesegnet, was der § 7 des Arbeitszeitgesetzes und die EU-Arbeitszeitrichtlinie an Ausnahmen zulassen: bis zu 24 Stunden pro Arbeitstag und bis zu durchschnittlich 66 h/Woche mit einer Ausgleichsfrist von einem Jahr.
Warum haben die nicht den Mumm, einfach wie jede andere Gewerkschaft zu sagen: Wir wollen x Prozent mehr Gehalt, und wenn wir die nicht bekommen, streiken wir, denn wir sitzen am längeren Hebel, weil wir einen Beruf ausüben, auf den jeder ganz schnell mal angewiesen sein könnte?
@Christoph: So isses:
Zitat von ChristophA