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Wenn man in jedem BWL- oder Management-Lehrbuch nachschlagen kann, ist Controlling eine Kernkompetenz, die sich mit Performance-Messungen und Optimierung der internen Abläufe beschäftigt und dessen Aufgabe ist es, Performance-, Kosten-, und Ablaufabweichungen festzustellen, dessen Grund zu finden und festzustellen, ob und wie anvisierte Ziele überhaupt erreichbar sind und wie sie erreicht werden können.
Nur, meine Erfahrungen mit dem Medizincontrolling sind, daß sich die zuständigen Controller mit allem beschäftigen, nur nicht mit dem oben genannten. Es wird stattdessen vielzuviel Zeit und Ressourcen auf andere Aufgaben verschwendet, z.B. das Überprüfen von Codierungen oder das Gezanke, wieso z.B. beim Patienten X ein Dekubitus nicht dokumentiert wurde, usw. Diese Aufgaben mögen wichtig sein, aber das ist nie im Leben Controlling. Höchstens Qualitätssicherung. Was an sich eigentlich separat vom Controlling und stattdessen Daten dahinspeisen sollte.
Die Aussagen/Datenberichte, die eigentlich vom Controlling kommen sollten (Fallzahlüber- oder Unterschreitung, Entwicklung von Parametern, wie Liegedauer, Fallzahl, Erlös und die Gründe dafür, wieso sie sich so entwickeln), werden leider nicht vom Controlling sondern meistens von einem CA oder OA überwacht und berichtet. Auch die Diskussionsbereitschaft und die Arbeit vom Controlling, um Abweichungen von einem Plan auf dem Grund zu gehen und evtl. an einer Optimierung zu arbeiten, habe ich kaum im Krhs erlebt.
Ein Freund (Upper-Management Position in der Airline-Branche) hat bei meiner Erfahrungsschilderung eine vernichtende Aussage getroffen: "Das ist genau die Art, wie man Controlling NICHT macht."
Nun, wie sind eure Erfahrungen mit Medizincontrolling? Gibt es doch Krankenhäuser/Krankenhausträger, wo Controlling wirklich funktioniert und seine Aufgaben auch erfüllt? Wie wäre eurer Meinung nach ein funktionierendes Controlling zu schaffen?
Meiner Meinung nach gehören eindeutig dazu die richtigen Fachkräfte eingestellt, und das möglichst ausgebildete Controller OHNE medizinischen Hintergrund. Soweit ich sehen konnte, tummeln sich im Medizincontrolling momentan vielzuviele ehemalige Ärzte und Krankenschwestern, die einfach die entsprechenden Lehrgänge absolviert, ihr Zeugnis erhalten und in die Position aufgestiegen sind, aber beim Aufstieg wohl Sinn und Zweck der Arbeit verfehlt haben. Damit klappt es zumindest in meiner Erfahrung nicht. Wenn es eine Optimierung bringen würde, wäre ich sogar dafür, das Controlling (obwohl Kernkompetenz) an externe Berater/Managementfirmen zu delegiern.
Und nun, wie sind eure Erfahrungen?