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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Die Frage mag etwas seltsam erscheinen, aber es ist nun mal die, die ich mir zur Zeit stelle: Will ich Psychiater oder Unfallchirurg werden? Alle anderen Fächer habe ich für mich ausgeschlossen, aber jetzt stehe ich wirklich vor Entscheidungsschwierigkeiten.

    Beide Fächer finde ich unheimlich interessant, und ich bin auch der Meinung, für beide Fächer geeignet zu sein...

    An der Psychiatrie reizt mich die intellektuelle Herausforderung, die ungewöhnlichen Patienten und natürlich finde ich es auch irgendwie spannend, im Privatleben der Leute herumzustochern...dagegen stört mich der teilweise große Abstand zur „richtigen“ Medizin und die oftmals fehlenden Erfolgserlebnisse.

    An der Unfallchirurgie reizt mich das „Basteln“ und Schrauben, die „Action“ und die pragmatischen Lösungen (Arm gebrochen>>>Operation>>>Patient gesund), andererseits finde ich es weniger reizvoll, morgens um 7 mit der Visite zu beginnen und nachts um 3 zu operieren (mit diesen beiden Punkten komme ich durchaus klar, aber ein kleines Minus sind sie schon)..und ich befürchte, dass man oft nur die Rolle des reinen Handwerkers übernimmt und es eben an der oben erwähnten „intellektuellen Herausforderung“ fehlt.


    Könntet Ihr zu meinen Punkten etwas hinzufügen oder Eure Meinungen dazu abgeben?


    Und noch eine Frage: man sagt immer, dass man als Chirurg viel mehr arbeiten müsse...aber ist das auch von der Arbeitszeit her so? Natürlich hat der Chirurg die körperlich anstrengendere Arbeit und muss in seinen Diensten auch öfters aufstehen, aber verbringt man wirklich wesentlich mehr Stunden im Krankenhaus als andere Ärzte?



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  2. #2
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    Egal für welches der beiden Fächer du entscheidest, es gilt jeweils, daß die (gewiß selbstauferlegte) Fachidiotie eher ein Produkt davon ist, daß man sich selber irgendwo die Grenzen setzt und bei anspruchsvolleren Herausforderungen (z.B. eine Platzwunde als Psychiater nähen oder als Chirurg etwas tiefer über Medikation nachdenken) aussteigt. Es kommt auf dich selbst an, dem entgegenzuwirken und auch für andere Fächer offen zu sein. Ich habe schonmal (als Neuro-Assi) selber Platzwunden genäht, und die Kollegen aus der Chirurgie waren dabei durchaus hilfreich. Dasselbe gilt auch für Psychiater - es gibt nicht viele, aber auch tatsächlich welche, die nicht bei dem ersten Anflug von "es könnte was somatisches sein" ein Konsil mit der Bitte um Übernahme schreiben.

    Genauso für beide Fächer gilt, daß es sehr selten eine wirkliche Heilung gibt (kleinere Sachen wie Bagatellverletzungen, die mit ein Paar Nähten ausreichen versorgt sind, ausgenommen. Einfachere Sachen (bei beiden Fächern) ebenso ausgenommen, die sind bei allen Fächern ungefähr gleichmäßig verteilt). Nur hat Chirurgie leider die Illusion und den Anschein, mit einem Schnitt hier und da und so weiter wäre das Problem aus der Welt. Stimmt nicht, in beiden Fächern wirst du früher oder später realisieren, es geht nur darum, den Verfall von Körper und/oder Seele zu verwalten bzw. in geordnete Bahnen zu lenken und hauptsächlich Schadensbegrenzung zu betreiben. Je nach Fach mehr oder weniger.

    Die Belastung (oder auch Belästigung) eines Psychiaters ist IMHO im Dienst vergleichbar mit der eines Chirurgen wenn nicht höher (mit angesehen in einem Haus der "Spitzenversorgung"). Es kommt hier darauf an, welche Art der Belastung dir besser liegt - um halb vier morgens aufzustehen, um einen Alkoholiker oder Schyzophreniker aufzunehmen und durch Medikation und Gespräche zu intervenieren (erfordert schon eine mentale Leistung und Konzentration) oder den Patienten untersuchen ggf. Labor+Bildgebung anzufordern und dann schnell zu entscheiden, OP oder nicht OP und im letzteren Fall in den OP zu gehen (erfordert vielleicht nicht soviel mentale Leistung, dafür aber umso mehr Stehvermögen und Konzentration).

    Betrachte es mal aus dem Blickwinkel, vielleicht hilft es dir bei der Entscheidung.



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