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Habt Ihr auch das Gefühl, im Stationsalltag ständig gegen Widerstände anarbeiten zu müssen? Fast alle Mitarbeiter und angrenzende Abteilungen (Röntgen, EEG, Labor) sind überlastet. Das macht das Arbeiten unheimlich mühsam!
Es würden sich viele Beispiele finden lassen. Nur exemplarisch einige Erlebnisse:
Der Oberarzt ordnet in Sauklaue Laboruntersuchungen an. Ich warte an dem entsprechenden Tag dann auf die Ergebnisse. Im Computer erscheint aber nichts. Also lostigern und nachforschen, ob das Blut überhaupt abgenommen worden ist (auf der Station, auf der das passiert ist, nimmt eine Arzthelferin das Blut ab). Arzthelferin schon weg (Halbtagsjob), Pflege weiß nicht Bescheid. Aha....also im Labor angerufen.....nichts angekommen. Also selbst Blut abgenommen und per Taxi ins Labor. Ist bei uns halt immer eine Aktion, Blut zu anderen als den Standardzeiten morgens abzuschicken, denn unser eigenes Labor wurde wegrationalisiert (scheint in einem psychiatrischen Krankenhaus nicht erwünscht zu sein), weswegen wir Blut je nach Tageszeit zu 3 unterschiedlichen Laboren schicken. Deswegen ist der kurze Dienstweg (mal eben ins Labor laufen) nicht möglich.
Ein relativ kranker Patient liegt auf der Station (Einzelheiten sind jetzt ja egal). Das Pflegepersonal drängt, daß dringend Ergebnisse her müssen und fühlt sich durch den durchaus nicht einfachen Patienten gestört. Ich organisiere auch zügig alles, bespreche die Taktik mit dem Oberarzt, schreibe Konsilscheine......aber es passiert nichts. Noch nicht einmal den Rö-Thorax bekommt die Pflege organisatorisch auf die Reihe.
Ich fülle einen Konsilschein aus, um einen Junkie mit einigen Abszessen zum Chirurgen (kommt einmal die Woche ins Haus) zu schicken. Am entsprechenden Tag stellt sich dann heraus, daß der Patient gar nicht zum Chirurgen gebracht wurde. Also für den nächsten Tag ein Konsil für ein externes Krankenhaus geschrieben, in welches wir chirurgische Fälle ebenfalls schicken dürfen. Mit dem Pflegepersonal besprochen, daß unser FSJler den Patienten begleitet. Nur leider war die Pflege wieder derart unterbesetzt, daß der FSJler nicht freigestellt wurde. Also wieder nichts mit einem Besuch beim Chirurgen. Jetzt habe ich für nächste Woche erneut einen Versuch gestartet, den Patienten bei unserem hauseigenen Chirurgen vorzustellen. Allerdings war ich nur vertretungsmäßig auf der Station.....nächste Woche gilt: neue Ärzte, neues Glück
Sind diese Umstände normal, oder ist es langsam ein Zeichen dafür, daß wirklich alle am Ende ihrer Leistungsfähigkeit sind?