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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Habt Ihr auch das Gefühl, im Stationsalltag ständig gegen Widerstände anarbeiten zu müssen? Fast alle Mitarbeiter und angrenzende Abteilungen (Röntgen, EEG, Labor) sind überlastet. Das macht das Arbeiten unheimlich mühsam!
    Es würden sich viele Beispiele finden lassen. Nur exemplarisch einige Erlebnisse:

    Der Oberarzt ordnet in Sauklaue Laboruntersuchungen an. Ich warte an dem entsprechenden Tag dann auf die Ergebnisse. Im Computer erscheint aber nichts. Also lostigern und nachforschen, ob das Blut überhaupt abgenommen worden ist (auf der Station, auf der das passiert ist, nimmt eine Arzthelferin das Blut ab). Arzthelferin schon weg (Halbtagsjob), Pflege weiß nicht Bescheid. Aha....also im Labor angerufen.....nichts angekommen. Also selbst Blut abgenommen und per Taxi ins Labor. Ist bei uns halt immer eine Aktion, Blut zu anderen als den Standardzeiten morgens abzuschicken, denn unser eigenes Labor wurde wegrationalisiert (scheint in einem psychiatrischen Krankenhaus nicht erwünscht zu sein), weswegen wir Blut je nach Tageszeit zu 3 unterschiedlichen Laboren schicken. Deswegen ist der kurze Dienstweg (mal eben ins Labor laufen) nicht möglich.

    Ein relativ kranker Patient liegt auf der Station (Einzelheiten sind jetzt ja egal). Das Pflegepersonal drängt, daß dringend Ergebnisse her müssen und fühlt sich durch den durchaus nicht einfachen Patienten gestört. Ich organisiere auch zügig alles, bespreche die Taktik mit dem Oberarzt, schreibe Konsilscheine......aber es passiert nichts. Noch nicht einmal den Rö-Thorax bekommt die Pflege organisatorisch auf die Reihe.

    Ich fülle einen Konsilschein aus, um einen Junkie mit einigen Abszessen zum Chirurgen (kommt einmal die Woche ins Haus) zu schicken. Am entsprechenden Tag stellt sich dann heraus, daß der Patient gar nicht zum Chirurgen gebracht wurde. Also für den nächsten Tag ein Konsil für ein externes Krankenhaus geschrieben, in welches wir chirurgische Fälle ebenfalls schicken dürfen. Mit dem Pflegepersonal besprochen, daß unser FSJler den Patienten begleitet. Nur leider war die Pflege wieder derart unterbesetzt, daß der FSJler nicht freigestellt wurde. Also wieder nichts mit einem Besuch beim Chirurgen. Jetzt habe ich für nächste Woche erneut einen Versuch gestartet, den Patienten bei unserem hauseigenen Chirurgen vorzustellen. Allerdings war ich nur vertretungsmäßig auf der Station.....nächste Woche gilt: neue Ärzte, neues Glück

    Sind diese Umstände normal, oder ist es langsam ein Zeichen dafür, daß wirklich alle am Ende ihrer Leistungsfähigkeit sind?



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  2. #2
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Das zeigt, dass irgendwie dein KH zu klein ist.
    Bei uns in der "Maximalversorgung" sind solche koordinationsprobleme so massiv nicht bekannt.
    Im Zweifelsfall ruft/piept man den entsprechenden Verantworlichen Konsiliarius der anderen Abteilung einfach an und bespricht alles persönlich.

    Auch die Pflege ist bei uns besser organisiert, so dass solche Probleme, wie Du sie beschreibst, SEHR selten sind.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  3. #3
    Herzschamane
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    Wir sind auch ein großes Haus, aber wenn man die Dinge schnell haben will, dann ist es je nach Besetzung in der Pflege immer besser selbst den ganzen Tag überall anzurufen, da man dann die Termine schneler bekommt. Sonst ruft 2 Tage nach Anordnung (ein Tag vergeht den Zettel rauszuschreiben, auch wenn der am gleichen Tag von mir ausgefüllt wird, wird frühestens am nächsten Tag angemeldet und dann läuft die Sache dann wieder am nächsten Tag 0 2 Tage Latenz) eine Schwester an und nimmt irgendeinen Termin, der genant wird und sei der in 10 Tagen. Wenn ich den Zettel selbst richte, ausfülle und anrufe, die Sache etwas dringlicher mache, habe ich mit Glück die Sache noch am gleichen Tag, wenn nicht am nächsten am laufen!!



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  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Zitat Zitat von Kackbratze
    Das zeigt, dass irgendwie dein KH zu klein ist.
    Wenns denn mal klein wäre

    Ca. 650 Patienten in der gesamten Psychiatrie + eine neurologische Abteilung mit ca. 4 Stationen und einer Intensivstation.

    Auf der neurologischen Intensivstation wollte ich mal auf dem kurzen Dienstweg den Kaliumwert eines Patienten bestimmen lassen, der im Routinelabor bei nachweislich NICHT hämolytischem Blut, einen Kaliumwert von 6,2 hatte. Irgendwie habe ich es aber doch für unwahrscheinlich gehalten und wollte den Wert nochmal kontrollieren. Nachmittags musste ich also überlegen, ob ich wieder 'ne Monovette per Taxi auf den Weg schicke, oder was sonst für Möglichkeiten bleiben. Da habe ich an das BGA-Gerät der Intensivstation gedacht. Denkste........kein Interesse an Mitarbeit. Dann hab ich halt wieder Blut per Taxi quer durch die Stadt geschickt.



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  5. #5
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
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    Ich glaube, solche Umstände haben weniger mit Überlastung zu tun, auch wenn sie natürlich oftmals nicht von der Hand zu weisen ist, als mit Desinteresse oder Unverständnis. Bei uns sieht man einfach sehr gut, dass auch mit äußerst knappem Personal gute Arbeit, und gerade eben auch mit viel Organisation und Abweichen vom Standard, möglich ist, aber eben nur, wenn die entsprechenden Leute da sind. Auf unserer Station sind eigentlich alle vom Pflegepersonal super fit und wissen, was wichtig ist, können Prioritäten abschätzen und halten sich eben an unsere Leitlinien, mit denen es normalerweise wirklich gut funktioniert. Anders ist es in der Ambulanz. Wir haben dort einige Arzthelferinnen, bei denen eine äußerst üble Mischung aus Unkenntnis, Desinteresse, Unlust und generellem "Ach, wat weiß ich, is mir doch egal" herrscht. Mit diesen Leuten kann man einfach nicht vernünftig zusammen arbeiten. Dort klappen nicht mal einfachste Sachen, die sich so, wenn nicht täglich, aber mindestens wöchentlich wiederholen. Auf der anderen Seite haben wir drei so dermaßen fitte AHs, dass es fast beängstigend ist im Vergleich. Bestes Beispiel unsere Azubine, die nach einer Woche komplett alle Geräte bedienen konnte, die bei jedem Krankheitsbild, das neu für sie ist, nachfragt, was es sei und ob sie in diesem Falle etwas Bestimmtes zu tun habe oder ob sie schon etwas für uns vorbereiten könne, die mehr schafft als alle anderen, die jede Akte findet und nicht bräsig irgendwelche Ersatzakten anlegt, wo noch nicht mal der letzte Brief drin ist, so dass man keine Ahnung hat, was mit dem Patienten denn nun los ist, die, wenn sie an der Reihe ist, jeden Raum perfekt mit Material auffüllt (und nicht wie die anderen diese "Ach, da sind ja noch zwei Viggos, das muss ich noch nicht auffüllen"-Mentalität beherrscht), die nach einem knappen halben Jahr einen eigenen Aufgabenbereich zugeteilt bekommen (wohlbemerkt von unserem OA, natürlich nicht von den Kolleginnen, die sie sehr abschätzig betrachten teilweise) und die jetzt von unserem Chef ein Zeugnis einer 1+ mit Sternchen entsprechend bekommen hat, damit sie ihre Ausbildung verkürzen kann. Wenn man mit lauter solchen Leuten zusammenarbeiten würde, würde auch die Hälfte des Personals reichen, und der Laden liefe besser als mit der doppelten Menge. Und genau das ist der Punkt, der mich an öffentlichen Betrieben so stört, dass jeder irgendwie mitgezogen werden muss.



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