OK, ich habe auch einen.
Situation bei einem Rettungsdienst- Einsatz vor ein paar Wochen:
Patientin X, ca. 55 Jahre alt, Angina- Pectoris- Beschwerden. EKG unauffällig, Sättigung (über Pulsoxy gemessen) schwankt zwischen 99 und 100%, keine sichtbare Zyanose, keine Atemnotssymptomatik (auch subjektiv, durch Fragen abgeklärt), gute Rekapillarisierung. Trotzdem ist der später eintreffende Notarzt relativ ungehalten, daß wir der Patientin keinen Sauerstoff geben (2 Liter sind seine Anweisung). Jetzt frage ich mich: Warum? Der NA wollte / konnte mir morgens um halb fünf keinerlei befriedigende Antwort darauf geben...
Mittlerweile sind mir zwei mögliche Erklärungen für die verlangte Sauerstoffgabe eingefallen, die ich hier gerne mit Euch diskutieren würde:
- werden die Hämoglobinmoleküle durch den erhöhten pO2 noch besser / schneller mit O2 besetzt? Dagegen spricht eigentlich die Tatsache, daß bei einer 100% Sättigung doch nahezu alle Hämoglobine besetzt sein müssten?!
- Vermehrung des Anteils des physikalisch gelösten Sauerstoffs im Blut? Meine mich jedoch aus dem Physiopraktikum zu erinnern, daß maximal 3% des in der Zelle ankommenden Sauerstoffs aus dem physikalisch gelösten Teil kommen?!
- oder gibt es noch einen anderen, vielleicht sogar einfacheren / logischeren Erklärungsansatz?
Rugger