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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #20631
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Mitglied seit
    04.04.2003
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    30.693
    Stillen ist halt leider immer noch etwas, von dem eine Menge Halb- und Falschwissen rumgeistert. Du hast Deinen Frieden damit gemacht, alles gut, es gibt aber auch Mütter, die das nicht gut wegstecken, wenn es mit dem Stillen nicht klappt, und wenn das an einer beschissenen Beratung liegt, ist das einfach doof. Eine gute Freundin ist Kinderkrankenschwester und hat acht oder neun Jahre auf der Wöchnerinnenstation gearbeitet. Das Thema hat sie regelmäßig aufgeregt, da von Kollegenseite so viel Mist erzählt wurde. Kinder maximal alle 3h anlegen, nicht nuckeln lassen, zufüttern immer wieder etc. Sie hätte gerne damals die Ausbildung zur Stillberaterin gemacht, um auch eben offiziell quasi manches richtigstellen zu können und nicht immer nur begrenzt, durfte nicht, damit sie nicht noch mehr Unsinn verzapfe und alles noch wuschiger mache



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  2. #20632
    small but dangerous
    Mitglied seit
    23.05.2012
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    Narkosefachzwerg
    Beiträge
    4.183
    Die Nachtschwester, die in der ersten Nacht zuständig war, hat mir auch direkt ne Flasche für die Kleine angeboten, weil die (vermutlich durch die wiederholten Bradykardien unter Geburt) so schlapp war und an der Brust nicht trinken wollte...und das keine 5 Stunden nach Geburt. Ich hab mich geweigert und trotz vermeintlich "zu spätem" Stillbeginn und subjektiv sehr geringer Trinkmenge nahm Madame nur 100g ab. Ich finde es auch echt schade, dass selbst im "Stillfreundlichen Krankenhaus" oft so schlecht beraten wird. Ich glaube, es ist halt für die Schwestern am einfachsten, wenn die Neugeborenen satt sind und man nicht ständig nach dem Stillen gucken muss. Mit mir hatten an dem Tag 14 Frauen entbunden, da gab es auch sehr viel zu tun fürs Personal.
    Trotzdem Mist.



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  3. #20633
    gamo lefuzi nibe
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    24.10.2009
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    3.484
    Ja, so läuft es leider immer wieder. Die Station, wo ich zum KPP war, sollte eigentlich als "babyfreundlich" nach WHO zertifiziert werden, aber das scheiterte am Widerstand der Krankenschwestern! Die wollten ihr 30 Jahre altes "Wissen" nicht erneuern.



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  4. #20634
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    19.04.2003
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    Atzenhausen
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    Damals in den Ardennen...
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    28.026
    Wollen wir doch mal festhalten, dass es nicht DIE Stillberatung gibt, oder?

    1. Stillhütchen: Von der Hebamme verteufelt, die Kinderkrankenschwestern gaben mir diese, da meine Brust nach kurzer Zeit in Fetzen hing. Also, entweder Stillhütchen (zumindest für die erste Phase) oder nicht stillen. Es war meine Entscheidung, die Stillhütchen zu nehmen. Fluppte ab da auch problemlos.

    2. Stillen an sich: Die eine Mutter geht fast vor die Hunde, gerät an den Rand der völligen Verzweiflung und Erschöpfung durch Stillen, stillt aber stoisch weiter, weil es ja schließlich gut fürs Kind sei. Die andere Mutter sagt sich "ich bin doch nicht der Schnuller für mein Kind, entweder wird getrunken oder genuckelt, aber Letzteres nicht an meiner Brust". Und wisst ihr was? Auch das muss jede Mutter für sich selbst entscheiden.

    3. Stillen beim zahnenden Kind: Meine Tochter hatte mir ein paar Male mit ihren noch echt scharfen kleinen "Zinken" so kräftig in die Brust gebissen, dass ich für mich entschied (ja, für MICH, nicht für sie!), dass das Stillen nun ein Ende hätte. Sie war zu dem Zeitpunkt 11 Monate alt, und es gab Alternativen.

    Was ich generell beobachte, ist eine zunehmende Verunsicherung der jungen Mütter. Ich frage mich, woher das kommt. Irgendwie hab ich das Gefühl, als wäre sowas wie intuitives Handeln in vielen Bereichen der Kinderführung (Erziehung darf man ja teils auch nicht sagen...) nicht mehr vorhanden. Ich sag euch ganz ehrlich, ich bin froh, dass damals, als ich meine Tochter bekommen habe, das Internet noch nicht als "allwissende Müllhalde" herhalten musste. Ich wäre schier überfordert gewesen, aus der Fülle an Informationen DIE Information rauszufiltern.

    Ich weiß (ja, tu ich), dass einige hier beim Lesen meiner ab und an auftretenden "Ergüsse" wahrscheinlich schier die Schnappatmung bekommen. Es ist mir aber wichtig zu betonen, dass ich hier niemanden in irgendeiner Weise angreifen möchte. Ich wundere mich manchmal nur angesichts der völligen Selbstaufgabe mancher Mütter. Wenn euch das nicht so vorkommt, prima! Natürlich sollte jeder Mutter wurscht sein, was andere sagen, solange man damit selbst glücklich ist. Aber es ist auch keine Schande (wie ich finde!), zu sagen "ich mag nicht mehr, weil.....". Und manchmal kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass viele Mütter ein Ding einfach durchziehen, weil es eben heute en vogue ist oder es einem als das Nonplusultra vorgebetet wird.

    Meine "Lütte" wird morgen 21 Jahre alt, aber ich kann mich noch genau an alle Gefühle erinnern, die ich manchmal meinem Kind gegenüber hatte. Sie war ein sehr unkompliziertes Kind (die Pubertätsphase lass ich mal außen vor, da sind die alle irgendwie doof ), insofern hatte ich mit Sicherheit großes Glück. Aber es gab auch in diesem großen Glück Phasen, wo ich heulend dasaß und mich fragte, ob mein Glück und Wohlergehen eigentlich überhaupt noch was wert sind. Wo ich mit mir haderte, Dinge fortzuführen, von denen ich wusste, dass sie zwar dem Kind guttun, mir selbst aber ein großes Maß an Zufriedenheit und Ausgeglichenheit raubte. Indem ich mich egoistisch (manche mögen es von mir aus so bezeichnen) für mich entschied, hat mein Kind aber zu keiner Zeit darunter gelitten.

    Einige von euch kennen meine Tochter persönlich, vom Vorschulalter an. Es gab mit Sicherheit Dinge, wo andere die Nase drüber gerümpft haben. War mir aber Wurst. Ich war selbst zur Zeit meiner Ehe in Töchterleins frühem Säuglingsalter bereits alleinerziehend, weil der Erzeuger durch Abwesenheit und Desinteresse glänzte, so dass mir letztlich gar nichts Anderes übrig blieb, als auch nach meinem Wohlergehen zu schauen. Und was soll ich euch sagen: Das Kind entwickelte sich trotzdem prächtig. Es bedarf schon verdammt viel Rabenmutter/-vater/-eltern, um beim Kind wirklichen Schaden anzurichten (ketzterischer Satz, ich weiß, Schnappatmung bei vielen inklusive )

    Mein (!) Fazit: Entspannt euch, sie sind noch alle groß geworden , wie auch immer ihr es macht. Aber gebt euch selbst nicht auf. Und habt bitte verdammt nochmal kein schlechtes Gewissen, wenn ihr anders als der Mainstream verfahrt .

    *schon mal vorsorglich die Steine alle wegräumt, die gleich auf mich prasseln könnten*
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

    Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"



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  5. #20635
    Verabscheut Pümpel! Avatar von Trianna
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    Daiz for President.
    "I can´t come to work today, I have no face"




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