Der Eltern (to be) Thread

[Biene88]

Mal eine allgemeinere Frage: wie habt ihr Kolleginnen generell die Zeit mit Baby erlebt? Ich krieg immer nur von Frauen, die halt vorher garkeinen Schlafmangel kannten (z.B. durch Dienste) so Horrorgeschichten erzählt während meine zwei engeren Freundinnen die bereits Fachärzte sind zwar nichts beschönigen, aber auch eher positiv sind und die Nächte mit Baby nicht so schlimm fanden wie Nachtdienste in der Notaufnahme.

Ich find irgendwie grad diese Panikmache ggü. Schwangeren total schlimm (genieß noch die Schwangerschaft, bald kannst du nicht mehr schlafen usw) total schrecklich!

[tragezwerg]

Leider kann ich dich da nicht beruhigen. Meine Kinder sind schlimmer als jeder Nachtdienst (und die Kombi aus Nachtdiensten und Schlafmangel durch die Kids ist dann das Tüpfelchen auf dem i)...K1 war jahrelang alle 1-2h wach (bis sie ca. 4,5 war), ihr kleiner Bruder wird bald 6 und ist noch weit vom Durchschlafen entfernt.
Beide waren als Neugeborene eigentlich unproblematisch. Alle 3-4h stillen, direkt weitergeschlafen. Schlimm wurde es erst mit 6+ Monaten.
Man kann halt Glück haben, oder eben Pech. Problem ist nur, dass man es nicht beeinflussen kann was für ein Kind man bekommt.
Ich finde allerdings Ehrlichkeit wichtig. Die negativen Aspekte des Elternseins werden so oft schöngeredet und Leuten, die eben nicht jeden Aspekt davon genießen, ein schlechtes Gewissen gemacht.

[Biene88]

Ja das ist wahrsch sehr individuell auch vom Kind an sich abhängig. Aber ich versteh dann auch oft nicht, wieso Eltern sich dann noch für ein 2. oder gar 3. Kind entscheiden, wenn es mit Kind so schlimm ist? Das verstehe ich dann halt nicht?

[tragezwerg]

Es gibt ja viele Gründe, warum Menschen mehrere Kinder bekommen. Vielleicht wollen sie kein Einzelkind (wegen persönlichen Erfahrungen etc.), vielleicht war das zweite oder dritte Kind auch ein "Unfällchen", vielleicht hoffen sie beim zweiten wird es leichter (was auch oft so ist, weil man an das Leben mit Kind beim zweiten Kind nicht mehr so unrealistische Erwartungen hat), etc. pp.
Wie schön oder hart oder herausfordernd das Leben mit Kindern individuell ist bzw. werden wird, und wie glücklich man damit dann ist, kann man eben nie vorhersagen.
Das Elternsein ist auf jeden Fall anstrengend.

[Espressa]

Dienste hast du ja nicht jeden Tag; du weißt du musst durch und danach kommen wieder Ruhephasen. Mit Kind erlebst du eine anhaltende Fremdbestimmung, das hört erstmal jahrelang nicht auf. Das weckt dich eben jede Nacht, mehrmals, über Monate. Jahre. Oder auch nicht - es gibt auch total pflegeleichte Kinder diesbezüglich.
Trotzdem sind Mütter immer müde, weil ein gewisser grad an Anspannung, permanent wachsam sein zu müssen, auch schlaucht. Bis zu einem gewissen Alter kannst du (außer wenn es schläft) so ein Kind nicht aus den Augen lassen.

Und man kann auch gerne mehrere Kinder haben (in meinem Fall vier) und es dennoch anstrengend finden. Die schönen Seiten sind es mir wert, bzw. überwiegen, trotzdem ist es noch und war es auch mit den Babies immer wieder anstrengend. Und es gab auch Phasen die waren wiederum eher leicht, gut funktionierende Routinen, alle gesund, alles läuft.

Es ist fies, wenn Leute einem entgegnen: na hättste dir mal vorher überlegen sollen! Ich denke auch das hält manche davon ab, zu „jammern“, weil schließlich „wollte man es ja so“.