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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    *Krankenpflegeschülerin* Avatar von krabbi
    Mitglied seit
    05.07.2008
    Ort
    Nordfriesland
    Semester:
    7. Wartesemester
    Beiträge
    343
    Ich gebe auch mal meinen Senf dazu... Mache seit März 2008 die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege und kann es eigentlich empfehlen!

    Positiv:

    • man lernt viele Fachbereiche kennen
    • man hat drei Jahre Zeit um sich in Sachen Patientenkommunikation zu üben, ein ganz großes Plus
    • gutes Ausbildungsgehalt (wobei mittlerweile viele Krankenhäuser - v.a. die privaten - nicht mehr so viel zahlen)
    • es gibt einige Ärzte, die auch Pflegeschülern gerne Dinge zeigen, ich durfte z.B. in den OP, hab Gastros, Echos, Colos etc.pp. gesehen
    • über viele Krankheiten und in Anatomie/Physiologie kann man ein gutes Grundwissen erwerben, allerdings hängt das auch immer etwas vom Dozenten ab
    • hier wird ja öfter gemeckert, dass die Theorie anspruchslos sei, das kann ich nicht bestätigen
    • gerade ab 2. Lehrjahr macht es Spaß, wenn man eigentverantwortlich kleine Patientengruppen betreuen darf, inkl. Visite o.ä.
    • wenn man fleißig alle auf Station ausfragt, kann man wirklich viel lernen!


    Negativ

    • einige Theoriethemen sind extrem langweilig, wir haben uns mit dem Thema "Ganzkörperwaschung" ganze 14 Stunden befasst...
    • manche Praxiseinsätze bringen einem gar nichts, z.B. ambulante Pflege, Altenheim, Steri... da muss man Zähne zusammenbeißen und durch
    • manche Dozenten sind absolut inkompetent... (wobei das natürlich von Schule zu Schule verschieden ist)
    • es gibt Arbeitstage, die bestehen nur aus Waschen/ Betten schieben/ Nachtschränke putzen/ Laborwerte abholen etc., gerade am Anfang der Ausbildung


    Es ist nicht immer leicht, aber mir macht die Ausbildung trotz mancher Schwierigkeiten Spaß! Man darf allerdings keine falschen Erwartungen haben: Ich habe manchmal den Eindruck, dass manche, die damit die Wartezeit überbrücken wollen, im Grunde den pflegerischen Aspekt nur als störend empfinden. Dabei ist das natürlich der Mittelpunkt!

    Man darf kein Problem damit haben, Patienten zu waschen, lagern, ihnen Essen anzureichen, beim Anziehen helfen... Und allzu empfindlich sollte man auch nicht sein: Man wechselt im Laufe der Ausbildung hunderte von Inkontinenzvorlagen, wäscht dutzende eingekotete Patienten, hält noch öfter Händchen bei sich erbrechenden Patienten... Ist schon manchmal nicht schön!

    Aber für mich ist gerade dieser intensive Patientenkontakt ein ganz großer Pluspunkt: Man entwickelt zu manchen einen ganz besonderen Bezug!



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  2. #7
    Kliniknoob Avatar von sebi86
    Mitglied seit
    24.09.2007
    Ort
    Heidelberg/Mannheim
    Semester:
    14
    Beiträge
    433
    so...hier ist mein Senf :

    Ich mache seit letztem Jahr eine Ausbildung zum Rettungsassistenten.
    Erstmal ein paar allgemeine Infos:

    - Ausbildungszeit beträgt 2 Jahre
    - das erste Jahr besteht hauptsächlich aus Theorie an einer staatlich anerkannten Rettungsdienstschule und aus diversen Praktikas (Rettungswache, Anästhesie/OP, Pflegestation)
    - das zweite Jahr ist das so genannte "Anerkennungsjahr", während dem du 1600h auf einer Rettungswache ableistest und so die Theorie in der Praxis anwenden lernst (entweder als "Dritter" oder als Fahrer auf dem RTW)
    - zu den Kosten: das erste Jahr - also die schulische Ausbildung - kostet je nach Schule so ca. 250 Euro im Monat zzgl. Kosten für Bücher, Prüfungsgebühren und was sonst noch so anfällt. Das zweite Jahr kann gehaltstechnisch sehr unterschiedlich ausfallen. Bei manchen Kreisverbänden muss man als Jahrespraktikant umsonst arbeiten, bei anderen verdient man schon mal so an die 1200,-. Das ist sehr unterschiedlich und da würde ich mich auch frühzeitig informieren / bewerben.
    - nach den 1600h Anerkennungsjahr musst du nur noch ein Abschlussgespräch absolvieren - zumindest ist es bei den meisten KV's so.

    nun zu Pro und Contra :

    Vorteile:
    - Die Tätigkeit als Rettungsassistent macht - mir zumindest - enorm viel Spass
    - Du kannst relativ selbstständig arbeiten und hast auch eine recht große Verantwortung zu tragen
    - Du lernst enorm viel Praxis (Diagnoseverfahren, Übergabe, Organisation, ...) und Patientenumgang (Anamnese, Betreuung, Umgang mit schwierigen Patientengruppen wie Alkoholikern, psychisch Kranken, ...)
    - Du lernst, mit Stresssituationen umzugehen und im Ernstfall schnell zu handeln
    - Du siehst sehr viel und kannst viel Erfahrung sammlen
    - Vor allem in der Wartezeit ist es günstig, dass die Ausbildung mit 2 Jahren recht schnell beendet ist und man somit früher anfangen kann, zu arbeiten.

    Nachteile:
    - Die Kosten im ersten Jahr sind natürlich schon hoch. Falls du aber im Anerkennungsjahr einen Kreisverband findest, der dich als Jahrespraktikant gut bezahlt, hast du das locker wieder drin.
    - Je nachdem, auf was für eine Wache du arbeitest (Pampa / Land / Stadt) kann es natürlich sein, dass du die meiste Zeit wartend auf der Wache verbringst oder auf der anderen Seite jeden dritten Tag Überstunden machst. Auch der Schichtdienst ist nicht jedermanns Sache.
    - In der Theorie geht es - im Gegensatz zB. zum Gesundheits- und Krankenpfleger - nicht sehr tief. Teilweise muss man sich da Sachen selbst erarbeiten, falls es einen interessiert.
    - Die Arbeit ist manchmal nicht leicht...sowohl physisch als auch psychisch

    falls du dir nicht sicher bist, ob der Rettungsdienst was für dich ist, kannst du ja auch erstmal den Rettungssanitäter machen und dann evtl. eine verkürzte Ausbilung zum RA. Kommt von den Kosten und von der Zeit her ungefähr aufs gleiche hinaus und du bekommst in deinem Rettungswachenpraktikum zum RS schonmal einen Einblick in den RD.

    Ansonsten kommt es - wie schon paar mal geschrieben - darauf an, auf welche Schule du gehst und vor allem bei welchem Kreisverband du dein Anerkennungsjahr machst.

    Falls du wirklich "nur" noch 2 Jahre warten musst, würde ich eine Ausbildung zum RA vorziehen, da du sonst die Ausbildung zum GuK nach 2 Jahren abbrechen müsstest. Bei 3 Jahren Wartezeit könntest du nach den 2 Jahren RA-Ausbildung die restliche Wartezeit noch als RA Geld verdienen. Doch hier muss ich dich warnen. Als RA in Voll- oder Teilzeit eine Stelle zu bekommen oder am Ende des Jahrespraktikums befristet übernommen zu werden, ist nicht so leicht...auch hier ist es von Kreisverband zu Kreisverband und von Region zu Region unterschiedlich. Als Aushilfe oder auf 400-Euro-Basis ist es in den meisten Regionen jedoch nicht so schwer, nebenher als RA zu arbeiten.

    Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen
    Falls du noch irgendwelche Fragen hast, kannst du mir gerne eine PN schreiben!
    Geändert von sebi86 (23.05.2009 um 12:30 Uhr)
    "...nichts, das sich zu haben lohnt, fällt einem in den Schoss!" (Dr. Bob Celso)

    "Man investiert 6 Jahre und viele Tausend Euro in das Medizinstudium und das einzige, was man danach vorzuweisen hat, ist ein Diplom an der Wand und eine Zielscheibe auf dem Rücken" (Dr. Perry Cox) ;)



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  3. #8
    Verabscheut Pümpel! Avatar von Trianna
    Mitglied seit
    20.05.2009
    Ort
    Southwest
    Beiträge
    7.309
    Sehr vielen Dank für die Antworten. Ja bin auch schwer am Überlegen mit dem Rettungsassistent, nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass bei uns im Saarland nicht sehr viel angeboten wird. Zumindest waren meine Recherchen nicht sehr ergiebig.

    Nun ich denke so wie es aktuell aussieht werden es eher 3 als 2 Jahre



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  4. #9
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    10.01.2009
    Beiträge
    3.902
    Ich hab außer dem Studium keine weitere Ausbildung; aber müsste ich rückblickend wählen - ich würde vielleicht sogar was ganz fachfremdes machen.
    Im medizinischen Bereich würde ich nur etwas machen, dass mich an sich auch interessiert, also evt. etwas Wunschfach-verwandtes.
    Pflege ist wie gesagt Pflege - komplett anders als Arzttätigkeit. Bin auch während dem Studium als Sani mitgefahren, aber auch da waren viele sehr fade Fahrten dabei - und allein bei den ersten Famulaturen hab ich mehr gesehen, gelernt und machen dürfen als bei x Fahrten beim Roten Kreuz.

    Jetzt wünschte ich ich könnte Sprachen studieren, oder Kunst, oder im sportlichen Bereich was intensiv betreiben. Oder für musikalisch talentierte - Musik. All das geht einfach nicht mehr, wenn man dann mal fertig ist und im Beruf steckt. Bzw. man macht es einfach nicht mehr, weil man schlussendlich auch verdienen will. Solang man vor dem Studium steht, evt. noch elterliche Unterstützung hat, gehts leichter.

    Wettbewerbsnachteil ist es später bestimmt nicht, und man muss außer Beruf auch sonst seine Wünsche und Fähigkeiten ausleben.

    Ich fand den Beitrag einer Kollegin sehr gut, die eine Musicalausbildung anstrebt. Und ich würde auch jede exotische und ausgefallene Möglichkeit den "Klassikern" unter den Ausbildungen vorziehen.

    lg espressa



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  5. #10
    Kliniknoob Avatar von sebi86
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    14
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    Zitat Zitat von Trianna Beitrag anzeigen
    Sehr vielen Dank für die Antworten. Ja bin auch schwer am Überlegen mit dem Rettungsassistent, nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass bei uns im Saarland nicht sehr viel angeboten wird. Zumindest waren meine Recherchen nicht sehr ergiebig.

    Nun ich denke so wie es aktuell aussieht werden es eher 3 als 2 Jahre
    wie gesagt...frag möglichst früh bei dem Kreisverband in deiner Nähe nach zwecks Praktika und Anerkennungsjahr. Sag am besten auch, dass du danach Medizin studieren willst. Hab von einem Kumpel gehört, dass man von manchen eher eingestellt wird, wenn sie wissen, dass sie dich danach nicht übernehmen müssen.
    Wichtig ist auch, ob du einen LKW-Führerschein brauchst oder nicht (C1 reicht hier für den RTW aus). Im Moment wird ja überlegt, ob man Retter nicht auch mit einem B fahren darf. Weiß aber nicht, wie es da im Moment aussieht.

    Ich weiß ja nicht, wie flexibel du bist. Wäre evtl. auch Pendeln oder sogar ein Umzug während des Anerkennungsjahres möglich, falls du in deiner näheren Umgebung nichts findest ? Hier ist dann natürlich ein gutes Gehalt während des Anerkennungsjahres nötig.
    Falls die Schule etwas weiter weg sein sollte, kannst du dir ja auch einen Platz in einem Wohnheim suchen...die klinischen Praktika und das Rettungswachenpraktikum kannst du ja bestimmt in deiner Nähe machen, somit musst du "nur" während der Theorieblöcke ins Wohnheim.
    "...nichts, das sich zu haben lohnt, fällt einem in den Schoss!" (Dr. Bob Celso)

    "Man investiert 6 Jahre und viele Tausend Euro in das Medizinstudium und das einzige, was man danach vorzuweisen hat, ist ein Diplom an der Wand und eine Zielscheibe auf dem Rücken" (Dr. Perry Cox) ;)



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