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Umfrageergebnis anzeigen: Doktortitel ohne Doktorarbeit?

Teilnehmer
20. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, denn die meisten Doktorarbeiten sind eh Quatsch.

    4 20,00%
  • Nein, denn ein wenig eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten schadet keinem.

    15 75,00%
  • Mir egal.

    1 5,00%
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Ergebnis 26 bis 30 von 49
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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Diamanten Mitglied Avatar von hobbes
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    Es gibt durchaus Ingenieure und Betriebswirte mit Doktortitel.
    Ich verstehe wirklich nicht, weshalb eine Arbeit in klinischer Medizin gegenüber einer Arbeit in theoretischer Medizin/ biochemischer Medizin minderwertig sein soll. Das kann doch nicht sein. Es kann doch nicht sein, dass jeder eigentlich eine wissenschaftliche Arbeit schreiben muss, die eigentlich fachfremd ist, um die Doktorwürde zu erlangen. Das ist absurd.

    Dich nervt wahrscheinlich der Punkt, dass praktisch alle Ärzte doktorieren. Ich denke, dies wird in Zukunft ohnehin nicht mehr der Fall sein. Das Prestige und die Vorstellungen welche mit einem Doktortitel verbunden sind, ist gesunken und wird es noch weiter tun. Trotzdem, wer doktorieren will, soll dies weiterhin unter realistischen Bedingungen tun dürfen.
    hobbes



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  2. #27
    Registrierter Benutzer Avatar von RadioDoc
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    Ich glaube wir reden irgendwie aneinander vorbei. Mir geht es überhaupt nicht darum, daß Kliniker nicht promovieren können sollen oder Promotionen zwangsläufig in theoretischen Bereichen ablaufen müssen. Natürlich müssen auch Promotionen in klinischen Fächern möglich sein. Was ich allerdings verlangen würde ist, daß auch diese klinischen Doktorarbeiten einen gewissen Anspruch erfüllen müssen. Es ist ja nicht zwangsläufig so, daß eine klinische Doktorarbeit weniger anspruchsvoll sein muß. Ich kann mir beispielsweise sehr anspruchsvolle Arbeiten vorstellen, wo man neue OP-Roboter entwirft oder neue Materialien für künstliche Gelenke entwickelt. Solche Arbeiten können aber natürlich nicht neben einer normalen Vollzeitstelle von 60 oder mehr Stunden mal eben nebenbei entstehen. Wer eine solche Arbeit machen will, würde schon eine erhebliche Freistellung von seiner klinischen Tätigkeit brauchen. Dazu wäre es natürlich auch sinnvoll, daß dies in einem spezifisch geplanten Programm abläuft. Logisch ist, daß dies die klinische Weiterbildung etwas verlängern würde. Das fände ich aber keinesfalls schlimm. Es ist doch logisch, daß eine vernünftige Forschung nicht mal so eben nebenbei entstehen kann.
    Was ich an Deiner Argumentation nicht verstehe ist, daß Du forderst, jeder Kliniker soll promovieren können, Du aber offensichtlich andererseits verlangst, daß dies seine Ausbildung nicht verlängert. Das kann aber einfach nicht funktionieren. Unter solchen Bedingungen promoviert er gar nicht, sondern bekommt für eine minderwertige Arbeit diesen Titel quasi geschenkt. Und darin kann ich keinen Sinn sehen.



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  3. #28
    Diamanten Mitglied Avatar von hobbes
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    Ok, du bezeichnest in diesem Fall alle bisherigen Dissertationen in der Medizin (ausser wenige grosse Arbeiten) als minderwertig und eigentlich nutzlos. Dem kann ich nicht beipflichten. Jede heutige Dissertation ist ein Baustein in einer grösseren Forschungsarbeit, welche ihrerseits nur im Rahmen grosser Forschungsbemühungen Früchte trägt. Niemand kann die heutige Medizin im Alleingang und schon gar nicht mit einer noch so anspruchsvollen Dissertation um einen Meilenstein erweitern.
    So wird kein Dissertant - auch wenn sich 10 Jahre Zeit nehmen würde - je einen OP-Roboter entwickeln, noch neues Implantationsmaterial oder dergleichen.

    Das einzige was du erreichst mit der Forderung nach langen Dissertation ist: junge Ärzte werden während 2 Jahren kaum finanziell entschädigt und erbringen einen Riesen-Fleissarbeit. Falls dieser Erfolg beschert sein sollte, wird sich der liebe Herr Professor mit des Dissertanten Federn schmücken.

    Was ich eigentlich aussagen wollte war: Die Medizin als angewandte Wissenschaft ist ohne Anwendung nicht die Medizin. Und ohne Anwendung kann sie nicht in den relevanten Bereichen forschen. Nur der Praktiker weiss um die Bedürfnisse in der Forschung. Daher MUSS es ein Nebeneinander von Praxis und Forschung in Personalunion geben! Ich weiss, die Tendenzen sind gegenläufig - wir befinden uns auf dem Holzweg, dessen bin ich überzeugt.

    Solange sich die Berufsbedingungen in der Medizin nicht bessern, sollten wir es doch wirklich lassen, uns noch mehr Steine in den Weg zu legen. Meinst du nicht?
    hobbes



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  4. #29
    Registrierter Benutzer Avatar von RadioDoc
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    Also ich glaube, der einzige Streitpunkt ist doch eigentlich, ob das, was im Moment als Dissertation abgeliefert wird, letztlich zu einem Doktortitel oder nicht führen soll. Du sprichst ständig davon, es sollten nicht noch mehr Steine in den Ausbildungsweg gelegt werden. Eine wissenschaftliche Arbeit, die mit viel Aufwand verbunden ist, sollte aber auch nur von wenigen, vielleicht 5-10 % der Ärzte, erbracht werden, die sich wirklich tiefgehend wissenschaftlich betätigen wollen. Dabei handelte es sich letztlich um diejenigen, die jetzt habilitieren. Das Problem würde sich also garnicht für den "Normalmediziner" stellen. Was ich möchte, wäre letztlich nur eine Anpassung der Titel an das, was wirklich dahinter steht. An der tatsächlichen Situation würde sich garnicht viel ändern. Es würde nur eben statt des Dr.med. dann an die große Mehrheit der Mediziner der Dipl.Med. für eine kleinere wissenschaftliche Arbeit vergeben, während der jetzige Priv.Doz.Dr.med.habil. zum Dr.med. würde. Damit würde dann auch nicht mehr jeder x-beliebige Chefarzt einen Professorentitel tragen. Es geht mir also letztlich nur darum, die titelinflation zu stoppen. An der tatsächlichen Ausbildung würde sich ansich nichts ändern, eben nur die Titel. Wo ist da das Problem?



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  5. #30
    Diamanten Mitglied Avatar von hobbes
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    Doch, deine Idee degradiert jeden Mediziner um einen Grad. Die Anforderungen an eine Dissertation, an eine Habilitation, eine Professur steigen. Du vergisst, dass wir in einem immer internationaleren Wettbewerb stehen. Die Dissertationsbedingungen sind international (europäisch) überall so wie heute in Deutschland. Durch eine Verschärfung käme es zur Diskriminierung der eigenen Deutschen Absolventen.

    (Zudem bin ich immer noch der Auffassung, die Dissertation und auch die Habilitationsarbeit sollten nur ein Teilaspekt für die Beförderung zum Chefarzt oder zum Professor sein. Es gibt wichtigere Voraussetzungen dafür. Also sollte eine solche wissenschaftliche Arbeit auch nicht überbewertet werden und in einem überschaubaren Rahmen liegen).
    hobbes



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