@Silver: Wie ich gesagt habe, hat jede Klinik und jeder Operateur seine eigene Meinung diesbezüglich, ob man bei potentiell "dreckigen" Eingriffen Einzelknopf oder fortlaufend näht. In dem Moment, in dem ein Wundinfekt wahrscheinlicher wird, würde ich mich immer für Einzelknopf oder Klammern entscheiden.
Aber erklär mir mal bitte, wie du eine Wunde (z.B. med. Lap.) auf 10 cm spreizt und ggf. einen VAC einlegt, ohne dabei den Faden zu kappen und damit die Festigkeit im Rest der Laparotomie zu gefährden.Das verstehe ich schon rein physikalisch nicht.
gruesse, die niere
“Don't waste your time on jealousy. Sometimes you're ahead, sometimes you're behind. The race is long, and in the end, it's only with yourself” - Mary Schmich (Chicago Tribune)
Die Argumente dafür darfst du gerne anbringen und man wird dir mit Sicherheit auch zuhören, aber wenn dir danach immer noch gesagt wird, dass du es anders machen sollst, dann rate ich dir, dieser Anweisung auch Folge zu leisten (ausser es ist deiner Meinung nach gefährdend für den Patienten).
Es gibt durchaus OAs, LAs und Chefs, die sich mit guten Argumenten überzeugen lassen...
gruesse, die niere
“Don't waste your time on jealousy. Sometimes you're ahead, sometimes you're behind. The race is long, and in the end, it's only with yourself” - Mary Schmich (Chicago Tribune)
Da hast du auf jeden Fall Recht. Nur bin ich eher eine Person, die gerne wissen möchte, wieso man bestimmte Dinge auf eine bestimmte Art und Weise macht, anstatt einfach nur kopflos "Anweisungen" zu befolgen. Deshalb hat es mich interessiert, ob es gewisse Vor- und Nachteile der einzelnen Techniken gibt. Und da wurde ja jetzt bereits einiges zusammengetragen =)
lg
Die Frage ist, wie wahrscheinlich etwas ist. Wenn man ordentlich operiert, ist die Wahrscheinlichkeit einer Wundinfektion nach einem elektiven Koloneingriff ziemlich niedrig.
Es ist im Grunde ganz einfach. Stell Dir infiziertes Gewebe vor. Es ist ziemlich locker, und Ränder infizierter Wunden verkleben nicht wirklich fest, stimmt's? Wenn eine solche Wunde intrakutan fortlaufend genäht ist, und man bei Infekt die Wunde spreizt, reißt der Faden einseitig einfach aus, und zwar nur dort, wo man spreizt. Die Wundanteile, die nicht infiziert sind und gut verheilen, bleiben unberührt, es sei denn man popelt zuviel herum. Der Faden hängt normalerweise auch nicht in der Gegend herum, und falls doch, kann man einfach den herumhängenden Anteil abschneiden, ohne wiederum den Rest der Wunde zu beeinträchtigen. Es funktioniert sehr gut, kannst mir ruhig glauben (und häufiger mal eine intrakutane Naht machen ).Aber erklär mir mal bitte, wie du eine Wunde (z.B. med. Lap.) auf 10 cm spreizt und ggf. einen VAC einlegt, ohne dabei den Faden zu kappen und damit die Festigkeit im Rest der Laparotomie zu gefährden.Das verstehe ich schon rein physikalisch nicht.