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  1. #11
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    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?

    2.WBJ Orthopädie

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?

    Arbeitsbeginn 7.15Uhr, dann Visite bis 8. Dann je nach Wochenplaneinteilung entweder Op, Aufnahme, Notfall, Sprechstunde oder Station (das eher selten); um 15 Uhr Röntgen- und Patientenbesprechung der Ops der aufgenommenen Patienten; danach Station hübsch machen, dann Feierabend.

    3. Wie viel Zeit in Stunden nehmen folgende Dinge schätzungsweise an einem durchschnittlichen Arbeitstag ein: Visiten vor- und nachbereiten sowie Durchführen, Diktieren von Arztbriefen, Aufnahmegespräche und Eingangsuntersuchung, Gespräche mit Angehörigen, Gespräche mit Kollegen, Sonstiger Schriftkram, Kaffekränzchen?

    Visiste morgens: 45min je nach Patientenanzahl und Aufwendigkeit der Patienten; Kurvenvisiste nachmittags: 30min
    Arztbriefe: 30min für E-Briefe, wenn in Sprechstunde eingeteilt etwa 1-1,5h für die Sprechstundenbriefe
    Aufnahmen: gibt einen Aufnahmearzt tgl. wechselnd, der alle Aufnahmen macht
    Angehörige: wird bei Visiste mit erledigt, manchmal nachmittags noch zusätzlich
    Kollegen, Kaffee etc.: bei Kurvenvisite gerne auch mal über den Feierabend hinaus

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?

    meistens entweder Op oder Sprechstunde, gibt natürlich auch mal Wochen, wo einen der Op-Plan unberücksichtigt läßt

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?

    sicherlich die erste größere Op und zu sehen, dass es dem kleinen Kerl im Verlauf deutlich was gebracht hat aber da ist noch Spielraum nach oben

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?

    als Team zu arbeiten, dann funzt das eigentlich

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?

    ich hab auch da die Einstellung als Team zusammen zu arbeiten- führt dazu, dass dann gewisse Leute, die diese Einstellung nicht haben dieses versuchen auszunutzen- da muss man dann schon eine Grenze ziehen

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?

    bei uns sehr flache Hierarchie, wobei trotzdem klar ist wer das sagen hat (und das zurecht!)
    Kann eigentlich immer alles fragen und habe noch nie eine doofe Antwort bekommen- egal bei welchem Vorgesetzten

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?

    auf Station: einfach nur arbeiten- mit Rückfragemöglichkeit bei den Oberen
    Sprechstunde: hier darf und soll man soweit wie möglich selbständig arbeiten, wenn etwas unklar ist ist aber immer jemand zum Vorstellen und nachfragen da
    im Op: je nach Redefreudigkeit des OA viel Erklären; selber operieren unter Anleitung von Anfang an
    schreibe mir persönlich in einem "Kritzellogbuch" auf, wann ich welchen Eingriff gemacht habe um nicht den Überblick zu verlieren

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?

    Ortho ist ein Fach mit Patienten in jedem Alter: vom Neugeborenen bis zum alten Menschen, man kann konservativ arbeiten und operativ, hat akute Krankheitsbilder und chronische mit Patienten, die man immer wieder sieht und Menschen, die man nur kurz betreut, man hat später aller Türen offen für eine Niederlassung oder auch in der Klinik zu bleiben: kurzum- die perfekte Mischung

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?

    würde gerne in der klinik bleiben und noch eine spezielle Weiterbildung hinten dran setzen

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?

    ist ganz unterschiedlich: es gibt Tage die sind extrem entspannt, da muss man die Arbeit förmlich suchen, gibt aber auch Tage an denen mehrere Überstunden Programm sind
    Dienstbelastung ist bei uns dank hoher Assizahl eher gering
    gibt sicher auch Tage an denen ich von der Arbeit genervt und gestreßt bin, die Tage mit guter Laune überwiegen aber deutlich

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?

    ich weiss, dass es einen Betriebskindergarten gibt, inwiefern das jedoch dazu beiträgt Familie und Job bei uns unter einen Hut zu bekommen kann ich, da noch kinderlos, noch nicht richtig beurteilen

    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?

    sich selbst nicht zu wichtig nehmen und Spaß an der Sache haben

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?


    auf jeden Fall



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  2. #12
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    16.362
    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?

    Ende 3.WBJ Allgemeinmedizin

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?

    07:00 Dienstbeginn- 16:00 Freitags bis 12:00
    Nach einer kurzen Besprechung, zuerst Akutsprechstunde, ab ca. 09:00 Terminsprechstunde. Mittagspause ca. 1 Stunde. Nachmittags meist Wiedervorsteller nach Krankenhaus oder Facharzt, bzw. normale Terminsprechstunde. Zwischendurch der übliche Papierkram, hin und wieder Unterricht, Sport 2-3x/Woche, Materialbewirtschaftung.

    3. Wie viel Zeit in Stunden nehmen folgende Dinge schätzungsweise an einem durchschnittlichen Arbeitstag ein: Visiten vor- und nachbereiten sowie Durchführen, Diktieren von Arztbriefen, Aufnahmegespräche und Eingangsuntersuchung, Gespräche mit Angehörigen, Gespräche mit Kollegen, Sonstiger Schriftkram, Kaffekränzchen?

    Visiten, Diktieren von Arztbriefen, Aufnahmegespräche und Angehörigengespräche etc. hab ich derzeit nicht; dafür mal Gespräche mit den Vorgesetzten der Patienten. VieleTauglichkeitsuntersuchungen- die gehen wenn´s keine Probleme gibt relativ schnell; Gutachten für Wehrdienstbeschädigungen und Dienstunfähigkeitsverfahren- aber die sind nicht soo häufig. Gespäche mit den Kollegen- hängt von den Kollegen ab- Zeit ist auf jeden Fall dafür da. Kaffeekränzchen- eher selten aber Kuchen gibt´s schon mal und Gespräche über nicht-medizinische Themen auch regelmäßig.

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?

    Patientenbehandlung und Tauglichkeitsuntersuchungen

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?

    Einsatz als UN-Beobachter in Georgien.

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?

    Zwar die längere Erfahung resprektieren, sich aber nicht unterbuttern lassen und rechtzeitig Grenzen aufzeigen. Schließlich hat man als Arzt die Verantwortung für den PAtienten und die Behandlung. Lieber beim "Sie" bleiben.

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?

    Sich von Pflege, Oberärzten, Patienten nicht gegeneinander ausspielen lassen. Sich gegenseitig unterstützen, aber aufpassen, dass man nicht ausgenutzt und/oder hintergangen wird.

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?

    Schwer zu sagen. Zusehen, dass man klare Richtlinien von Vorgesetzten bekommt, nach denen man handeln kann. Bei fachlichen Entscheidungen durch einen OA unbedingt dokumentieren. Im Zweifel steht man alleine dar. Ein Vorgesetzter, der mit einem spricht ist gold wert.

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?

    Unterricht gibt´s derzeit durch meinen Chef gar nicht, wenn er im Dient ist, kann ich ihn aber jederzeit fragen, wenn ich fachlich nicht weiter weiss. Genauso wie unsere Fachärzte. Ansonsten kann ich sehr selbständig arbeiten bzw. entscheiden und im Zweifel wird der Patient zum entsprecheden Facharzt überwiesen. 'Ich denke, das ist auch eine Besonderheit der "Firma" und des Fachgebietes.
    Nachweisheft führe ich nicht. Betreuung: Ist schwer zu sagen. Ich denke das passt schon. Zu meiner Krankenhuaszeit hätte ich mir Betreuung gewünscht- da war die Weiterbilung desolat. Jetzt geht es ja mehr drum Erfahrung zu sammeln.

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?

    Vorteil: Breit gefächert und abwechslungsreich(Vom Mückenstich über Somatisierungsstörung bis Traumatologie ist alles dabei). Direkter Kontakt zu den Patienten. Später viele Möglichkeiten sich zu spezialisieren. Jeder kann so ein bischen seine Nische finden- gerade auch nach dem Facharzt. Besserer Kontakt zum Assistenzpersonal als im Krankenhaus. Eher selbständiges Arbeiten.

    Nachteil: Man muss in fast jedem Fachgebiet auf dem Laufenden bleiben und braucht ein breites Wissen. Man wird von den "Fachärzten" eher belächelt und nicht immer für voll genommen. Und als normal Niedergelassener Hausarzt würde ich im derzeitigen Gesundheitssystem nicht arbeiten wollen.

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?

    Ich hoffe, dass ich bei meiner "Firma" bleiben kann. In´s Krankenhaus zieht es mich überhaupt nicht.
    Die Kombination meiner beiden Berufe ist für mich das beste, was mir passieren konnte.

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?

    Überstunden mache ich zur Zeit so gut wie keine. Dienste sind in Rufbereitschaft und unter der Woche wird man eher selten angerufen. Allerdings gibt es natürlich Phasen mit sehr hoher Arbeitsbelastung- z.B. auf Übungen, im Auslandseinsatz etc.
    Von der Arzbeitsbelastung an sich ist es im Vergleich zur Krankenhauszeit eher entspannt- morgens ist halt schon mal mehr los wenn alle gleichzeitig kommen und ich alleine im Dienst bin. Aber ich hab mir angewöhnt alles nacheinander zu erledigen und Anfragen, die erstmal warten können zunächst abzulehnen. Unsere Unterschriftenmappe/Unterschriftenstapel ist auch was feines- das Assistenzpersonal muss nicht immer nachfragen und wenn mal 5min Zeit sind kann man das zwischendurch erledigen. Und Dinge, für die ich mich erfahrungsgemäß konzentrieren muss und die nicht megaeilig sind, mache ich in Phasen, wo ich voraussichtlich nicht gestört werde oder mal in der einen Stunde, die ich länger bleiben muss, wenn ich im Dienst bin.


    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?

    1. Entwickelt ein gesundes Selbstvertrauen. Schließlich seid ihr nicht doof, sondern studiert und wisst einiges. Euch fehlt es nur an Erfahrung- und die kommt mit der Zeit. Handelt niemlas gegen eure innere Stimme/euren Instinkt- wenn euch was merkwürdig vorkommt geht dem nach- manchmal ist das das Wissen, dass sich bemerkbar macht.

    2. Fragen, fragen, fragen. Löchert die Leute, die was wissen könnten und reflektiert dieses Wissen. Und sucht euch nen Mentor, dem ihr vertraut.


    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?

    Ich bin froh, dass ich vor dieser Wahl nicht mehr stehe. Nur Arzt sein würde ich nie wollen- und schon gar nicht im aktuellen Gesundheitssystem. Ich bin froh in einem speziellen System zu sein ,auch wenn es seine eigenen Tücken und Schwächen hat.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  3. #13
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?
    Viertes Jahr Augenheilkunde.

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?
    Beginn 7:30 bzw. 7:50 Uhr, Ende meist gegen 17 Uhr. Entweder Visite, Aufnahmen, poststationäre Kontrollen, OP-Vorstellung und fertig oder normaler Ambulanz-Alltag. Dazwischen kleinere Operationen.

    3. Wie viel Zeit in Stunden nehmen folgende Dinge schätzungsweise an einem durchschnittlichen Arbeitstag ein: Visiten vor- und nachbereiten sowie Durchführen, Diktieren von Arztbriefen, Aufnahmegespräche und Eingangsuntersuchung, Gespräche mit Angehörigen, Gespräche mit Kollegen, Sonstiger Schriftkram, Kaffekränzchen? Fangen wir mal hinten an: Kaffekränzchen gibts bei uns nicht, Mittagspause auch nicht. Gespräche mit Kollegen finden zwischendurch statt, mal mehr mal weniger. Visite/Aufnahmen nehmen logischerweise auf Station den ganzen Tag ein. Einzelne Patienten-/Angehörigengespräche sind nicht allzu häufig außerhalb von Visite oder Ambulanzuntersuchung (da spielt sicher auch eine Rolle, dass die Patienten im Arztzimmer visitiert werden, also mit uns alleine sind und da natürlich auch die "Privatsphäre" für Fragen haben). Arztbriefe tippen wir selbst. Ich sammel die meistens und tippe dann in ein bis zwei Stunden alles weg, was sich so angesammelt hat. Dafür aber halt nicht täglich.

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten? Kommt auf den Einsatzort an. Schwerpunkt ist und bleibt aber das Untersuchen von Patienten.

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst? Äh... ich glaube, das war als ich das erste mal eine Frühgeborenenretinopathie richtig klassifiziert hatte (ich war damals im sechsten oder siebten Weiterbildungsmonat...)

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben? Ohne Pflege geht nichts. Daher immer nett sein, kollegial sein, auch mal was selbst machen (wenn man Zeit und die Pflege grad Stress hat). Und vor allem: Ruhig auch auf Ratschläge hören!

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen? Probleme sind meistens im Konkurrenzkampf zu sehen. Oder darin, dass manche meinen, sie seien bei der Dienstverteilung gleicher als andere. Wenn es Schwierigkeiten gibt, sollten diese angesprochen werden.

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne? Negativ ist für mich die fehlende Präsenz. Ist halt ein operatives Fach und für viele OÄ ist schnippeln wichtiger als das "einfache Volk" in der Ambulanz. Positiv zu sehen ist die Tatsache, dass es bei uns sehr flache Hierarchien gibt.

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut? *lach* Unterricht??? Naja, wenn man die Chef-Erklärungen während der Chef- oder OP-Visite als solchen ansehen will, dann gibt es den. Ansonsten muss man schon häufiger mal quengeln, bis einem etwas gezeigt wird von oberer Stelle. In der Regel erbarmt sich dann ein älterer Kollege. Nachweisheft habe ich, ja. Ich fühle mich nicht schlecht betreut, aber es könnte deutlich besser sein. Mir gefällt diese "see one, do one"-Mentalität einfach nicht.

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?
    Oh je... Vorteile sind ganz sicher das angenehme und in der Regel stressfreiere Arbeiten, weil es bei uns eigentlich keine lebensbedrohlichen Notfälle gibt. Außerdem halten sich Überstunden in Grenzen, Dienste sind nur selten wirklich fies und die Patienten erfreulicherweise recht mobil. Reha-Anträge fallen flach, viel anderer Papierkram auch. Dazu kommt, dass man morgens nicht in miefige Patientenzimmer stiefeln muss, dass man in der Regel nicht mit irgendwelchen Körperflüssigkeiten besudelt wird und dass man eklige Patienten weder anfassen noch nackt sehen muss (ich hab da ein chirurgisches Trauma... ). Auch nächtliches Operieren im Rufdienst gibts normalerweise nicht.
    Nachteil ist sicher für OP-freudige Kollegen, dass man erst spät (wenn überhaupt) in Kliniken den OP von innen zu sehen bekommt.

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?
    Nachdem ich seit Beginn der Facharztausbildung zwischen Klinik und Praxis schwanke (letzteres aber nur als angestellte Fachärztin), bin ich momentan wieder auf dem Trip, mir eine alternative zur Patientenversorgung zu suchen. Eines ist sicher: Ich habe die Nase voll von Diensten.

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?
    Eigentlich nichts dergleichen. Klar, Arbeitszeiten von 9 Stunden ohne Pause sind stressig, aber dafür mache ich selten Überstunden. Dienste nerven per se...
    Ich habe einen weiten Weg zur Arbeit und kann mich auf diesem Weg prima mit lauter Musik wieder abregen. Ansonsten bin ich ziemlich einsiedlerisch geworden, weil nach 9 Stunden Arbeit und Gelaber mit Patienten und Pflege mich einfach jedes Gespräch einfach nur noch nervt.

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?
    Da ich keine Kinder habe/haben werde, entfällt das für mich.

    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?
    Überlegt euch gut, was ihr wollt und welchen Preis ihr zahlen wollt dafür. Und hört auf Ratschläge der Pflege.

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?
    Nein, ganz sicher nicht!
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  4. #14
    Banned
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    18.10.2007
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    altes Häschen
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    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?

    Viszeralchirurgie, 2. Jahr.

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?


    Regulärer Dienst von 8 bis ca. 17 Uhr, Freitags bis 15:30. Spätdienst um jeweils 2 Stunden verschoben. Einer deckt immer die Station ab, der Rest hilft aus, wenn nicht im OP oder in der Ambulanz.

    3. Wie viel Zeit in Stunden nehmen folgende Dinge schätzungsweise an einem durchschnittlichen Arbeitstag ein: Visiten vor- und nachbereiten sowie Durchführen, Diktieren von Arztbriefen, Aufnahmegespräche und Eingangsuntersuchung, Gespräche mit Angehörigen, Gespräche mit Kollegen, Sonstiger Schriftkram, Kaffekränzchen?


    Visite dauert je nach Facharzt, Anzahl der Patienten etc. 1 bis 2 Stunden. Nachbereitung ist unterschiedlich. Arztbriefe schreibe ich mittlerweile recht schnell, ca. 10-15 Minuten pro Brief im Schnitt. Aufnahmegespräche und Aufklärungen sind sehr unterschiedlich. Grundsätzlich nehme ich mir Zeit für Gespräche, auch mal eine Stunde, wenn es sein muß. Kaffeekränzchen mache ich normalerweise keine, nur wenn wirklich wenig zu tun ist. Gespräche mit Kollegen finden meist in der Cafeteria statt

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?


    Wenn ich im OP bin, dann hauptsächlich als Assistent, manchmal Operateur unter Anleitung. Wenn ich auf Station bin, dann mache ich eben den ganzen Tag Stationskram. In der Ambulanz bin ich nie alleine, da bin ich immer ein Anhängsel eines Facharztes.

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?
    Ich habe selbst das Thema einer klinischen Studie formuliert, und diese Studie durchgezogen.

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?

    Darüber ist ja schon sehr viel gesprochen worden. Ich denke, man muß dem Pflegepersonal gegenüber Respekt demonstrieren und die Leute spüren lassen, daß man ihre Arbeit schätzt. Andererseits darf man sich nicht davor scheuen, die eigene Autorität zu unterstreichen und klarzustellen, wer die Anweisungen gibt. Man sollte aber nicht auf den Tisch hauen und rumschreien, sondern durch kompetente Begründungen die Schwestern wissen lassen, daß man Anordnungen nicht aus Jux macht, sondern weil man weiß, was man tut.

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?

    Die Hauptprobleme sind Inkompetenz und Faulheit. Es gibt halt Kollegen, die das Arbeiten nicht gerade erfunden haben. Es ist schon recht frustrierend, wenn man vor lauter Arbeit kaum Zeit zum Luftholen findet, und ein Kollege, der einem eigentlich aushelfen sollte, gemütlich mit den Schwestern Kaffee trinkt, dann eine Rauchen geht, dann zum Mittagessen etc., und natürlich pünktlich nach Hause geht, während man Überstunden macht.

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?

    Bisher meist positiv, insbesondere mit dem Chef. Er ist ein sehr netter und freundlicher Mensch, was für einen chirurgischen Chef schon einen Orden wert ist. Hoffentlich wird mein nächster Chef auch nur ansatzweise so nett.

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?

    Das ist an meiner aktuellen Arbeitsstätte ein großes Manko. Es wird eigentlich nur darauf geachtet, daß die Arbeit erledigt ist; die Ausbildung kommt sehr kurz. Nur wenn man mit Fachärzten in der Ambulanz ist, oder wenn man im OP in einer ruhigeren Phase Fragen stellt, bekommt man etwas beigebracht. Ich führe zwar ein Nachweisheft; Evaluationsgespräche gibt es aber nur auf Nachfrage, nicht als Routine. Immerhin wurden mir bisher alle Weiterbildungskurse und Kongressteilnahmen inklusive Anreise, Hotel etc. anstandslos bezahlt, da kann ich mich nicht beschweren.

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?

    Haben Fachgebiete Vor- und Nachteile? Ich weiß nicht. Ich denke, daß das letztlich eine untergeordnete Rolle spielt. Ich mache das, wozu ich am meisten Lust hatte. Ob ich dabei eine schlechtere Work-Life-Balance habe als ein Dermatologe oder Pathologe, oder ob ich am Ende weniger verdiene als ein Radiologe, ist mir nicht so wichtig wie die Tatsache, daß ich gern zur Arbeit gehe.

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?


    Zumindest momentan möchte ich mich nicht niederlassen. Momentan schwebt mir in meinem jugendlichen Übermut noch so etwas wie eine universitäre Karriere vor.

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?

    So richtig gestresst bin ich nicht allzu häufig. Es kommt aber hauptsächlich auf die Besetzung der Stellen an. Überstunden fallen bei guter Besetzung am ehesten bei Not-OPs an, da können es schon mal 3-4 am Stück werden, das macht mir aber Spaß. Meistens kommt Stress im OP auf, wegen einiger frustrierter Idioten, die ihrem Frust ständig freien Lauf lassen, oder wegen Operateuren, die mit Stress nicht umgehen können und bei jedem Problem rumzicken. Da schalte ich einfach auf Durchzug; und wenn es mir zu blöd wird, gibt es auch schon mal in eisigem Tonfall Kontra. Wird aber selten nötig.

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?

    Nix Familie, nix Kinder. Noch

    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?

    1. Auswendiglernen bringt einen durch das Studium, macht einen aber nicht zu einem guten Arzt. Nachdenken schadet nie.
    2. Man wird nur soweit verarscht, wie man sich verarschen läßt. Die Vorgesetzten, die Verwaltung, die Personalabteilung, die Pflege und alle möglichen anderen Leute werden euch ständig mit "guten" Gründen bearbeiten, um euch dazu zu bringen, Dinge zu tun, die ihr eigentlich nicht wollt. Manchmal ist es klüger, nachzugeben; aber man muß für sich eine Grenze festlegen, die nicht überschritten werden darf. Es ist alles andere als einfach, sich durchzusetzen. Manchmal hat man ganz schön Bammel, weil man sich eigentlich mit Leuten anlegt, die am längeren Hebel sitzen. Aber wenn man sich immer von der Angst vor einer Konfrontation leiten läßt, kann man auch gleich in die nächste Apotheke gehen, sich Vaseline besorgen, und das Bücken üben.

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?


    Ja, und ich würde nicht eine Sekunde zögern.



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  5. #15
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    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?

    Orthopädie/Unfallchirurgie, 1.WBJ

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?

    7:00 Uhr Beginn mit Visite, normalerweise bis 7:45 Uhr, OA- und Chefvisite fangen später an und gehen ca. 2 Stunden; 7:45-8:30 Uhr Röntgenbesprechung, dann entweder OP oder Stationsarbeit mit Briefe diktieren, Angehörigengespräche, Aufnahmen und Aufklärungen... Offizielles Ende ist 16:15 Uhr, meist jedoch deutlich später.

    3. Wie viel Zeit in Stunden nehmen folgende Dinge schätzungsweise an einem durchschnittlichen Arbeitstag ein: Visiten vor- und nachbereiten sowie Durchführen, Diktieren von Arztbriefen, Aufnahmegespräche und Eingangsuntersuchung, Gespräche mit Angehörigen, Gespräche mit Kollegen, Sonstiger Schriftkram, Kaffekränzchen?

    Visite normalerweise 45 Minuten, OA- und Chefvisite ca. 2 Stunden; Arztbriefe diktieren 2 Stunden; Aufnahmegespräche insg. 1,5 Stunden (je nach Patientenanzahl); Angehörigengespräche max. 30 min; Gespräche mit Kollegen - keine Ahnung, immer mal zwischendurch; Kaffeekränzchen im Sinne von Mittagessen ca. 1/2 Stunde; sonstiger Schriftkram ca. 1 Stunde (mit Reha-Anträgen)

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?

    OP - als Assistenz oder Operateur oder Station, da vor allem Entlassungsbriefe und Aufnahmen; oder prästationäre Sprechstunde, die geht dann über den gesamten Tag

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?

    Die ersten eigenen OP`s - auch wenn sie noch so klein waren

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?

    Immer respektvoll sein und mit dem Pflegepersonal sprechen. Gerade als Anfänger kann man auch von den Schwestern mit Ihrer Erfahrung ne Menge lernen. Dann wird mal auch selbst respektvoll behandelt. Ich persönlich habe bisher mit den Schwestern keinerlei Probleme gehabt, im Gegenteil.

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?

    Mit den eigenen Kollegen hab ich keine Probleme. Wir sind ein super Team und helfen uns gegenseitig, in dieser Runde macht arbeiten wirklich Spaß.

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?

    Bisher sehr positiv, die Oberärzte helfen, wo sie nur können, auch bei den Entlassungsbriefen und Aufnahmen. Der Chef ist ein sehr netter Mensch, sowohl den Patienten als auch seinen Mitarbeitern gegenüber. Er ist nur manchmal ein bißchen zu perfektionistisch.

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?

    Es gibt schon Unterricht durch Ober- und Chefärzte, meist im Sinne von Unterricht am Krankenbett, direkte Fortbildungsveranstaltungen gibt es im Hause aber eher wenig. Fühle mich aber gut betreut, ein direktes Nachweisheft habe ich nicht, dafür werden die OP-Berichte, Gutachten und Sonos...beim Chef in einem Ordner gesammelt, so dass immer ein Nachweis da ist, wer wie viel gemacht hat. Der Chefarzt versucht immer, keinen zu benachteiligen, was OPs angeht. Ich bin ja noch nicht so lange dabei, aber ein Kollege, der seit 2 Jahren dabei ist, hat jetzt schon mehr Hüften operiert als ein Kollege an der Uni nach der gesamten Weiterbildungszeit.

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?

    Ich war ja vorher auf der Inneren, hab also einen gewissen VErgleich. Großer Vorteil ist, dass man nicht nur die reine Stationsarbeit hat, sondern immer eine gute Aufteilung zwischen OP und Station. Und man kann was mit seinen Händen machen, das hat mir auf der Inneren gefehlt.
    Nachteil ist sicher die hohe körperliche Belastung (gerade als Frau) und das geringere Verhältnis zu Patienten und Schwestern.

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?

    Momentan strebe ich eine Kliniklaufbahn an. Ich denke, da stehen die Chancen ganz gut. Mein Traum ist momentan noch eine Zusatzweiterbildung zum Handchirurgen.

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?

    Gestresst ist man schon häufig, insbesondere in der Urlaubszeit, wenn die Anzahl der Kollegen vorübergehend schrumpft, die Anzahl der Patienten und OPs jedoch nicht. Gerade in der Zeit steigen die Überstunden auch ins Unermessliche an. Dienste haben wir ca. 4 im Monat, ich denke, das ist ok.

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?

    Bisher gibts noch keine Kinder. Ne Kindertagesstätte hat die Klinik.

    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?

    Wichtig ist, sich gerade am Anfang nicht fertig zu machen, weil nicht alles so klappt, wie es soll. Gerade da ist es erstmal wichtig, die Abläufe im KH kennenzulernen, das Fachliche kommt mit der Zeit.
    Wichtig ist, dass man sich wohlfühlt und Spaß an dem hat, was man tut.

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?

    Ja, mit Sicherheit.



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