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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Dunkelkammerforscher
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    das war mal...
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    Hab auch nur die Erfahrungen aus dem Studium, was du aber auch bedenken musst bei Rechtsmedizin ist, dass du immer unter dem Wissenschaftszeitvertrag arbeitest. Wenn du nach XX JAhren (12?) keinen Ruf als Prof. hast kannst du dir in den meisten Fällen einen neuen Job suchen (es sei den sie bieten dir so eine unbefristete Stelle an der Uni). ICh hab wärend des Studiums eine REchtsmedizinerin getroffen die sehr frustriert war und als Selbstständige ihre Dienste rechtsmedizinischen Instituten angeboten hat und uns genau vor diesem Problem gewarnt hat.



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  2. #7
    Giftmischerin Avatar von karibe
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    Ich kann dir nur mit einem Erfahrungsbericht aus meiner Famulatur dienen in München.
    Arbeitsanfang war 7:45 in der Frühbesprechung, wo dann auch die Fälle des Tages kurz erklärt worden sind. Um ca 8:15 fingen dann die meisten mit Arbeit im Büro an: Fälle durchlesen, nachschlagen, Vorbereitung auf gerichtliche Verhandlungen, Gutachten schreiben. Um 9-10 fingen dann die Gerichtseverhandlungen meist an und dann hing der Tag ab davon, ob das eine große Verhandlung war (da war dann ein Oberarzt als Gutachter dabei), oder eine kleine (Asisstenzarzt). Die großen Verhandlungen konnten ohne Problem bis 19:30 dauern, oder länger. Die kleinen waren meist von 1-2 Stunden Dauer (Alkohol am Steuer, Prügelei..).
    Um 13 Uhr fingen die Autopsien an. Im München gibt es 3 Tische und meist ca. 9-12 Leichen (manchmal auch wesentlich weniger). Normalerweise braucht man für eine vollständige Autopsie mit Abschlussbericht ca. 30-45 Minuten. was heißt, das man auch nach 2-3 Stunden fertig damit ist. Bei der Autopsie sind meist 2 schneidende Ärzte und einer, der alles aufnimmt und bespricht. Man war nicht jeden Tag eingeteilt für die Autopsien.
    Von Zeit zu Zeit wird man zu einer Blutentnahme gerufen.
    Danach beschäftigt man sich mit der Dokumentation und Gutachten usw. und das wohl bis ca. 17-18 Uhr. Gerne wird auch wissenschaftlich gearbeitet am Nachmittag, was aber in der Rechtsmedizin manchmal etwas seltsam ausfallen kann.

    Im ersten Jahr besteht die Arbeit wohl größtenteils aus THC- und Alkoholgutachtenschreiben und dann auch noch bei Autopsien die Knochenjobs zu erledigen. Nachtdienste gibt es wohl in München nicht - die werden seit Jahren von einer Ärztin übernommen. Dafür gibt es Wochenenddienste, in denen man auch Vergewaltigungs und Prügeleiopfer begutachten muss. In der Woche kümmert sich meist jemand anderes darum.

    Alles in Allem epfand ich es als einen sehr entspannten Job mit einem lustigen Arbeitsklima. Nur die Gerichtsverhandlungen können sich manchmal etwas ziehen, man bleibt aber auch nie bis zum Ende, sondern nur bis zum Gutachtenteil.

    Die Arbeitsmöglichkeiten sind schlecht bis sehr schlecht. Eine Arbeit kriegt man grundsätzlich fast nur dadurch, dass man schon im Institut gearbeitet hat und am besten gleich dort seine Doktorarbeit absolviert hat. Ansonsten ist der Weg über Psychiatrie und abendliches arbeiten als Leichenbeschauer und dann halt 3-5 Jahre warten wohl auch ziemlich geläufig.

    Wenn du noch Fragen hast - gerne.



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  3. #8
    Registrierter Benutzer
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    Ehrlich finde ich es komisch, dass dich Patho und Rechtsmedizin gleichzeitig interessieren. Ich meine natürlich, dass du machen kannst was du willst, aber soweit ich das weiß, sind das ja doch sehr unterschiedliche Dinge.

    Pathologie ist ja eigentlich "nur" Histologie, Obduktionen sind insgesamt recht selten und machen weniger als 5% der Arbeitszeit aus - soweit ich weiß. Viele niedergelassene Pathologen machen gar nichts anderes mehr.

    Bei Rechtsmedizin sieht die Sache ja ganz anders aus. Das hat mein Vorredner ja schön beschrieben. Gerichtstermine kommen hinzu, Blutuntersuchungen, etc.

    Also eigentlich doch zwei recht unterschiedliche Schwerpunkte. Ich beispielsweise könnte mir vorstellen Pathologe zu sein, aber gewiss kein Rechtsmediziner.

    gruß
    XZar



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  4. #9
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Zitat Zitat von XZar Beitrag anzeigen
    Ehrlich finde ich es komisch, dass dich Patho und Rechtsmedizin gleichzeitig interessieren. Ich meine natürlich, dass du machen kannst was du willst, aber soweit ich das weiß, sind das ja doch sehr unterschiedliche Dinge.
    Tut mir leid, das zu sagen. Aber so einen Blödsinn habe ich selten gelesen. Erstens haben die beiden Fächer viele Berührungspunkte.
    Zweitens: selbst, wenn die beiden Fächer völlig unterschiedlich voneinander wären, ist es doch möglich, daß es Personen gibt, die sich für beide Fächer interessieren
    Übrigens muß man in NRW für den "Facharzt Rechtsmedizin" 6 Monate Pathologie nachweisen.

    Zitat Zitat von XZar Beitrag anzeigen
    Ich beispielsweise könnte mir vorstellen Pathologe zu sein, aber gewiss kein Rechtsmediziner.
    Es erstaunt Dich hoffentlich nicht, zu erfahren, daß nicht alle Menschen gleich sind.



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  5. #10
    Giftmischerin Avatar von karibe
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    22.08.2006
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    München
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    Ich finde, dass die Fächer Gemeinsamkeiten haben, aber doch vieles Unterschiedlich ist. Der Wissensumfang in der Rechtsmedizin ist zB schon mal nicht mit dem in der Pathologie zu vergleichen, da auch die zu beurteilenden Fälle ganz anders sind.
    Was sicherlich eine Gemeinsamkeit ist: ohne Pathowissen kommt man irgendwann in der Rechtsmedizin nicht weiter. Von jeder Leiche werden ja Teile genommen und in Formalin konserviert. Findet man eine direkte Todesursache nicht so wirklich, oder hat man auch nur einige Zweifel, dann werden auch alle Proben unter dem Mikroskop beurteilt.
    Die Rechtsmediziner sind da aber etwas grober, als die Pathologen.

    So als Beispiele mal nur.

    Und mich interessieren auch beide Fächer, den Arbeitsalltag eines Pathologen kann ich aber nur sehr allgemein beschreiben aus Gesprächen mit diversen Pathologen.

    Als Pathologe ist man zumindest mit der Jobsituation sichtlich besser dran, insbesondere wenn man Französisch kann. In Frankreich will das niemand machen und es gibt einen enormen Ärztemangel. Da reißt sich jede Klinik um dich und alle Ärzte werden dich lieben, wenn du sagst du möchtest Obduktionen durchführen. Macht nämlich kaum jemand in Frankreich, auch wenn das Krankenhaus es beauftragt - da wird schon mal eine Leiche "durch Zufall" wochenlang irgendwo vergessen, bis man nix mehr erkennen kann.
    Die Rechtsmedizinersituation ist wohl in jedem Land ziemlich gleich problematisch.



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