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Erstens glaube ich im Leben nicht, dass eine Personalabteilung bzw. ein Chefarzt heutzutage sooo viele Bewerbungen bekommt. Besonders wenn's um Ortho etc. geht, werden es kaum mehr als 2-3 im Quartal sein. Zweitens ist es keine Entschuldigung für eine so blöde Formulierung, denn diese ist herablassend.
Wenn ich einen Arztbrief schreibe, so verwende ich sicher häufig Standardformulierungen, aber diese sind stets höflich; ich komme nicht auf die Idee, dem Hausarzt zu schreiben, seine Einweisungsdiagnose einer akuten Divertikulitis sei falsch gewesen, die Patientin leide an einer Koprostase und werde "zu unserer Entlastung in Ihre Weiterbehandung zurückgeschickt". Deshalb ist es mir vollkommen egal, wie stark belastet oder sonstwie vom Leben benachteiligt die mir antwortende Person ist - zu einer höflichen und netten Formulierung wird's wohl noch reichen, und wenn nicht, dann können die mich mal. Wer sich in Zeiten, in denen 80% aller Kliniken (nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft!) mehr oder weniger große Schwierigkeiten bei der Besetzung der Stellen im ärztlichen Dienst bekunden, noch immer ein derart herablassendes Verhalten erlaubt, ist selbst schuld. Man sollte das nicht überbewerten, aber auch nicht einfach so hinnehmen.