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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #71
    Pilot (CVVH) Avatar von Hypnos
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    Nunja - nachdem die Helios-Gruppe ja par excellence mit dem Vorhaben der Parallelnarkosen gescheitert ist, sehe ich da - Stichwort Münsteraner Erklärung - zur Zeit wenig Unbill in Deutschland.

    Man muß sich allerdings, insbesondere im Hinblick auf die Nachbarländer, schon fragen, wie lange wir uns den Luxus der 1:1 Betreuung von Arzt und Patient in Deutschland noch werden leisten können.

    Zu Zeiten allgemeinen Kostendrucks werden wir da sicherlich über kurz oder lang auch andere Wege gehen müssen - gewollt oder ungewollt. Letztlich entscheidet dies - wie so oft - die Politik...

    Apropos: am Sonntag wählen gehen

    Gruß,

    Hypnos
    Je kleiner das Ego, desto leichter das Leben

    Verhalten bestimmt Verhältnisse



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  2. #72
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    also in meiner Klinik klappen Parallelnarkosen ganz hervorragend.

    Selbstverständlich lässt hier keiner das rupturierte AAA alleine im Saal, ganz im Gegenteil, wenns heiss hergeht sind manchmal 3 Anästhesisten gleichzeitig im Raum und helfen, schliesslich können wir ruhigen Gewissens (sofern alles läuft) den eigenen Saal der Anästhesieschwester ueberlassen.

    Als Assistenzarzt im 3 Jahr betreue ich teilweise zwei OP-Säle, dazu eventuell den Aufwachraum bzw. den Induktionsbereich, wo die Patienten vorbereitet werden.

    Typischer Tag z.Bsp. heute war: 7:30 in meinen OP (Proktektomie, ASA 2), Epi gelegt, Allgemeinanästhesie eingeleitet, Anweisungen ans Pflegepersonal gegeben, wie und was vor Schnitt noch zu verabreichen ist, alles ueberprueft und dann in unseren "Eingriffsraum", dort ZVK gelegt, kurzen Abstecher in den Aufwachraum, wie die Lage ist. Anästhesieschwester ruft aus meinem Saal an, fragt noch weiteren Plänen bzgl. Relaxierung und Analgesie etc.. also Besuch im OP, paar Änderungen am Respirator, Anweisungen zur Narkosefuehrung und wieder raus.
    Anschliessend einem Kollegen geholfen beim Supraklavikulären Plexus. Danach ruft Schwester wieder ausm Saal an, Chirurg am nähen, ich leite aus und ab in den Aufwachraum.
    Nächster Eingriff in Spinalanästhesie (ASA 1), Höhe der Anästhesie ueberprueft, RR und Befinden ok, Patient sediert und Anweisungen an Schwester. Auf dem Gang frag ich den Kollegen, ob er meinen "unkomplizierten" Saal kurz mitbetreuen kann, damit ich essen gehen kann. Schwester weiss bescheid wo ich bin und wer im Notfall angerannt kommt - also kann ich in Ruhe futtern. Als ich zurueckkomme ist der Patient schon im Aufwachraum, ohne dass ein Arzt mitrennen musste.

    Das alles passiert im Einverständnis mit top-ausgebildetem Pflegepersonal, bei jungen Schwestern (soll heissen: unerfahrenen) bleibe ich aber auch gerne im Saal sitzen als moralische und evtl fachliche Stuetze..

    Nicht alleine mit der Schwester bleiben hier Kinder, Schwangere (sprich Sectio), instabile Patienten...
    Im schlimmsten Falle hatte ich bisher 3 Patienten auf einmal, beispielsweise als ich in der Gyn grad ne blutende Extrauterin-Gravidas eingeleitet hatte, gleichzeitig eine dringende Sectio kam und dann noch ein PDK auf der Geburtsstation legen sollte. Dank räumlicher Nähe klappt das auch ganz gut (auf einem 50m-Gang alle 3 Patienten beisammen)
    Das ist aber ueberaus selten (ca. 1 Fall/Jahr)

    Ich bin recht froh, dass ich mich so nicht um ALLES kuemmern muss, hab nen recht hohen Patientendurchsatz bei angenehmen Arbeitszeiten und umgebracht hab ich bisher (meines Wissens nach) auch noch keinen.

    Auf der anderen Seite bin ich in einem Land mit Ärztemangel, der es beispielsweise Studenten erlaubt, die hausärztliche Versorgung zu uebernehmen...'

    In Deutschland gibt es schon eine sehr luxeriöse Patientenversorgung, um die wir auch hier teilweise beneidet werden (WIE??? der anästhesist sitzt die ganze zeit beim Patienten..) - aber es geht definitiv auch anders..

    my 2 cents...
    --== Rendezvous with Anus ==--



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