Also ich weiß ja net, wie's in anderen Häusern so läuft, aber bei uns gibt es wirklich sehr wenige aus der Anästhesiepflege, die (meiner Meinung nach - ich kann mich da stark täuschen) überhaupt eine Narkose von vorne bis hinten betreuen können! Ich habe manchmal das Gefühl, deren Arbeit beschränkt sich auf Braunülen legen, das Spritzen der Medikamente (nur nach vorheriger Ansage), Tubus festkleben, BDK legen, in den Saal reinfahren und lagern helfen. Außerhalb dieser Zeit werden Apothekenschränke kontrolliert, (SPA/Katheter)Siebe gerichtet und Medikamentenbestände dokumentiert. Im Saal befindet sich die Pflege nur, wenn ich noch Nachschub an Medikamenten brauche, auch zum Ausschleusen kommt keiner mit, das mache ich mit dem Zivi - ich habe Glück, wenn ich beim Rücklagern und bei der Ausleitung nicht alleine bin, was aber vor allem dem Personalmangel geschuldet ist. Einige Ältere können noch intubieren und Narkose führen, aber machen es wirklich nur, wenn irgendwas Außergewöhnliches ist. Von vielen Jüngeren denke ich, daß sie es 1. nicht könnten und es 2. auch nicht mehr lernen sollen, weil es "politisch nicht gewollt" ist, was ich sehr schade finde!
An meinen PJ-Haus hab ich das durchaus anders erlebt. Die Pfleger dort hätten in der Regel auch alleine im Saal arbeiten können.
Wobei ich mir nicht sicher bin, woran es genau liegt: ob die Pflege es nicht möchte, weil sie sagen, das ist Aufgabe der Ärzte - oder ob sie gerne würden, aber nicht dürfen, weil es von "oben" nicht gewollt ist (wenn man mal die versicherungstechnische Komponente außen vor läßt...)