Ach ja, stimmt!
Also, ich hab letztes Jahr da in der chirurgischen Ambulanz famuliert und nachdem, was ich da so erlebt habe, bin ich eher zwiegespalten über das Arbeitsklima da.
Wie gesagt, ich bin "erst! im 6. klin. Semester, kann euch also nur die Einschätzung aus studentischer Sicht geben bzw. etwas zur Atmosphäre in dem Krankenhaus sagen.
Aber, so von meinen bisherigen famulantischen Erfahrungen, war die Hierarchie im KH Porz echt am steilsten.
Um mal nach der Hierarchie zu gehen:
Der Chefarzt.. hat persönlich mit mir nie gesprochen, ist immer nur hektisch an einem Vorbeigelaufen. Soll allerdings nahezu virtuos operieren, hat sich, soweit ich mich erinnere, im Gebiet der Proktochirurgie spezialisiert.
Von den PJlern habe ich allerdings nur bedingt Gutes gehört, ging mehr so in die Richtung Wutanfälle im OP und so. Erlebt hab ich das selbst allerdings nicht.
Eine Sache ist mir auch im Gedächtnis geblieben, dass er einem Assi die Probezeit nicht verlängerte und ihm diese Worte mit auf den Weg gab "Sie sind für den Arztberuf nicht geeignet". Find ich jetzt nicht so nett, weiß aber auch nicht, was da hintergesteckt hat.
Die Oberärzte. Auch eher so nach dem Schema in "Gott in weiß." Haben sich weder für PJler noch für Studenten interessiert. Schwebten so durch die Notaufnahme und haben gemotzt, wenn es nicht schnell genug ging. Horrotage in der Notaufnahme waren die Oberarztsprechstunden, in denen gleich 2 der 4 Kabinen besetzt waren und die eigentliche Arbeit in der NA zum Erliegen kam.. Da sollten allerdings irgendwann mal Sprechstundenzimmer für die OAs gebaut werden, ob das passiert ist.. keine Ahnung..
Ich war mir auch nie so sicher, wie sehr die OAs hinter ihren Assis standen. Es kam öfter vor, dass der für die NA zuständige Assi den NEF-Funk nicht losbekam, rausmusste und die NA dann ohne Arzt war.. wofür der Assi dann den Anschiss bekam, Wortlaut "Sie müssen das besser organisieren!", obwohl es eigentlich OA-Aufgabe war, die Assistenten-Besetzung für die NA zu planen.....
Die Assis: Unter den Assis herrschte (letztes Jahr zumindest) ein total nettes Klima.
Die meisten schienen zufrieden, manche halt nicht und haben dementsprechend schnell gekündigt. Ich glaube, das kam auch ganz schön drauf an, wie sehr man sich von Druck von oben beeinflussen lässt bzw. wie viel man in der Hinsicht aushält.
Arbeitsbelastung war wohl in Ordnung, jeden Tag von 7 bis ungefähr 17 Uhr, dazu 24 Stunden-Dienste. Ich weiß allerdings nicht, wie sich das mittlerweile entwickelt hat, bzw. wie das genau mit 1. 2. und 3. Dienst war, ist schon so lange her. ;)
Das Verhältnis zwischen Pflege und Ärzten in der NA fand ich übrigens nicht besonders.. die Pflege hat mehr oder weniger gemacht, was sie wollte.. keine Ahnung, ob sich da mittlerweile was geändert hat..
Puh!
Vielleicht hat ja jetzt noch jemand etwas hinzuzufügen, nachdem ich hier einen mehr oder minder vielsagenden Bericht geschrieben habe..
VG,
das Rössel