teaser bild
Seite 4 von 5 ErsteErste 12345 LetzteLetzte
Ergebnis 16 bis 20 von 22
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
    Mitglied seit
    11.01.2006
    Ort
    Schon wieder woanders
    Semester:
    Fachhühnchen
    Beiträge
    10.976

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von eva_luna Beitrag anzeigen
    Ich hab mir auch fast in die Hose geschi**en bei meinem ersten Polytrauma, aber es ist halb so schlimm. Bei uns läuft es sehr sehr organisiert ab, jeder weiß genau für was er zuständig ist und was er darf. Von den Chirurgen ist immer ein junger und ein erfahrener (Fach- oder Oberarzt), bei den Anästhesisten und Radiologen genauso, der Chirurg ist immer Teamleader. Ich hatte unendlich Panik, bis ich gespannt habe, dass der Chirurg eigentlich gar nicht so viel zu tun hat => bei uns macht er den Bodycheck und managt alle Befunde und deren Weitergabe. Für alles andere (= ABC, das ist ja das Themengebiet, wovor man eigentlich Angst hat) ist eh der Anästhet zuständig.
    Hab bei uns eigentlich eher das Gefühl, es sei andersherum, also die Chirurgen übernehmen einen Großteil des Managements. Vielleicht isses aber auch so gut aufgeteilt, daß einfach jeder sein Gebiet abdeckt und man sich darauf konzentriert, so daß es gar nicht auffällt, wer nun eigentlich die größte Verantwortung hat.

    Ich war aber auch noch nicht bei wirklich großen SR-Einsätzen dabei, nur einmal ein intubierter Patient nach Verschüttung, da hatte ich aber oberärztlichen Beistand. Bei uns kommt aber auch manchmal viel Kleinkram in den Schockraum, zB. "stark blutende Kopfplatzwunde" oder "offener Unterschenkel nach Motorradunfall", wo dann eigentlich gar nicht so viel Schockraum-Management nötig wäre und wo meine Oberen mich dann auch mal alleine lassen (und gar nicht erst kommen). Soll mir aber sehr recht sein - zum Üben reicht das! Die Einsätze mit Massentransfusion etc. sind ja zum Glück doch nicht soooo furchtbar häufig.
    Don't be afraid of work - fight it!!





    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #17
    Gold Mitglied
    Mitglied seit
    13.11.2001
    Ort
    münchen lmu
    Semester:
    viel zu viele
    Beiträge
    367
    @ Moorhühnchen
    Bei uns kommt auch oft ein "Polytrauma" => läuft halt als Poly auf Grund des Unfallmechanismus, aber der Patient liegt lachend auf der Liege und wundert sich über das Tohuwabohu. Andererseits ist sowas natürlich wieder prima, um den geordneten Ablauf zu üben. Allerdings, auch bei den richtig schlimmen Polys mit Massentransfusion etc. machen bei uns die Anästheten das Kreislaufmanagement. Also wie viele EKs, FFP und Fibrinogen letztendlich hineingeschüttet werden, entscheidet immer der Gasmann.

    Wovor ich allerdings richtig Schiss habe in der Nacht, ist ein Polytrauma, dass so instabil ist, dass man die Spirale nicht beenden kann und sofort in den OP fahren muss. Wenn da der Hintergrund dann ein paar Minuten länger in die Klinik braucht... ogott, lieber nicht drüber nachdenken!
    being weird isn't enough.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #18
    Los! Tanz deinen Namen! Avatar von Leelaacoo
    Mitglied seit
    12.09.2003
    Ort
    Wo bin ich? Hier? Wo ist das? Und wieviele?
    Semester:
    FA
    Beiträge
    1.884
    Zitat Zitat von eva_luna Beitrag anzeigen

    Wovor ich allerdings richtig Schiss habe in der Nacht, ist ein Polytrauma, dass so instabil ist, dass man die Spirale nicht beenden kann und sofort in den OP fahren muss. Wenn da der Hintergrund dann ein paar Minuten länger in die Klinik braucht... ogott, lieber nicht drüber nachdenken!
    Mal ganz ehrlich: die Wahrscheinlichkeit, so ein schweres Polytrauma zu retten gehen ja gegen 0%... manchmal ist es eben so. Sag ich mir draußen auch immer...Menschen sterben, man kann nicht alles richten sondern nur versuchen, das zu tun, was man kann...und wenn der Hintergrund noch nicht da ist...dann ist es so...hört sich schlimm an, aber hilft auch über die Machtlosigkeit hinweg.

    Zum Thema: Ich bin jetzt im 5ten WBJ und würde gerne häufiger selbst entscheiden können, zumal das bei uns extrem OA-abhängig ist, wie "weit" man gehen darf. Auf der ITS habe ich die Dienste meist ohne OA-Anruf gestemmt, außer, es ging um Grundsatzentscheidungen..jetzt auf Normalstation gibts OÄs, wo man nicht mal das Antibiotikum beim HWI ohne RS ansetzen darf, weil sie dann meckern...und andere lassen dir freie Hand bei auch zum Teil echt wichtigen Entscheidungen...das ganze Gerangel stresst mich mehr, als die Verantwortung, die ich mittlerweile immer häufioger zu tragen bereit bin...ich denke, das ist eine der wichtigsten Dinge auf dem Weg zum FA...manchmal muss man sich trauen, zu springen...und auch die Konsequenzen aushalten lernen.
    Ich habe eine Kollegin, die mittlerweile 6 Jahre dabei ist (aber noch nicht FA, da Rotationen fehlen, teils aus eigenem Wunsch). Sie ist eigentlich kompetent, traut sich aber nicht die kleinste Entscheidung zu...im Dienst am WoEnde wird bei jeder Kleinigkeit (zum Beispiel entgleister RR...und das in der Inneren) der OA angerufen...obs jetzt besser der Betablocker oder der ACE-Hemmer oder gar der Calciumantagonist sein soll...das geht halt auch nicht.

    LG Lee



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #19
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    19.02.2008
    Beiträge
    990
    Hi Lee,

    das finde ich auch extrem schwierig:

    je nach Haus, Station, OA und oder Tagesverfassung der jeweiligen OA/OÄs soll man wegen jedem Sch*** rückfragen und dann wahlweise - bevorzugt nachts - alles selbst entscheiden .. und egal wie man entscheidet: je nach Malignität der "Obrigkeiten" ist die Entscheidung dann grundsätzlich falsch.

    Hab´ mich dann in einer meiner Stellen kurz vor Vertragsablauf bei entsprechenden "Obrigkeiten" nachts jede Stunde "rückversichert", ob ich dies oder jenes jetzt so oder anders machen soll

    *fg*

    Gruß pieks
    Zitat Zitat von Leelaacoo Beitrag anzeigen
    Mal ganz ehrlich: die Wahrscheinlichkeit, so ein schweres Polytrauma zu retten gehen ja gegen 0%... manchmal ist es eben so. Sag ich mir draußen auch immer...Menschen sterben, man kann nicht alles richten sondern nur versuchen, das zu tun, was man kann...und wenn der Hintergrund noch nicht da ist...dann ist es so...hört sich schlimm an, aber hilft auch über die Machtlosigkeit hinweg.

    Zum Thema: Ich bin jetzt im 5ten WBJ und würde gerne häufiger selbst entscheiden können, zumal das bei uns extrem OA-abhängig ist, wie "weit" man gehen darf. Auf der ITS habe ich die Dienste meist ohne OA-Anruf gestemmt, außer, es ging um Grundsatzentscheidungen..jetzt auf Normalstation gibts OÄs, wo man nicht mal das Antibiotikum beim HWI ohne RS ansetzen darf, weil sie dann meckern...und andere lassen dir freie Hand bei auch zum Teil echt wichtigen Entscheidungen...das ganze Gerangel stresst mich mehr, als die Verantwortung, die ich mittlerweile immer häufioger zu tragen bereit bin...ich denke, das ist eine der wichtigsten Dinge auf dem Weg zum FA...manchmal muss man sich trauen, zu springen...und auch die Konsequenzen aushalten lernen.
    Ich habe eine Kollegin, die mittlerweile 6 Jahre dabei ist (aber noch nicht FA, da Rotationen fehlen, teils aus eigenem Wunsch). Sie ist eigentlich kompetent, traut sich aber nicht die kleinste Entscheidung zu...im Dienst am WoEnde wird bei jeder Kleinigkeit (zum Beispiel entgleister RR...und das in der Inneren) der OA angerufen...obs jetzt besser der Betablocker oder der ACE-Hemmer oder gar der Calciumantagonist sein soll...das geht halt auch nicht.

    LG Lee



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #20
    unsensibel Avatar von Lava
    Mitglied seit
    20.11.2001
    Ort
    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
    Beiträge
    30.095

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von SuperSonic Beitrag anzeigen
    Ihr habt im Studium Thoraxdrainagen an toten Schafen gelegt?!
    Ja.

    @eva: Ja, es gibt bei uns so einen schriftlich fixierten Standard. Und bei uns ist es auch so, dass der Chirurg hauptsächlich die klinische Untersuchung macht und die Diagnostik anmeldet. Aber er trifft dann auch die Entscheidung, wie es weiter geht...
    Bei uns ist es auch so, dass einige Schockraumpatienten nicht wirklich Schockraum benötigen. Aber bei den wischi-waschi Angaben von der Leitstelle/Notarzt, weiß man nie was kommt. Da kommt auch mal ein Epiduralhämatom als Commotio ohne Notarzt an. Und der als stabil angekündigte Patient kommt intubiert und halb reanimationspflichtig.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 4 von 5 ErsteErste 12345 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook