Doktorabeit: Abgabe erzwingen

[Medimatze]

vielleicht eine blöde Frage, aber wieso macht man da noch 6 Jahre lang Korrekturen dran?

Für die 1. Korrektur hat er 9 Monate gebraucht. Dann habe ich 5 Monate gebraucht. Dann hat er die Uni gewechselt und die Arbeit landete nicht bei ihm, sondern irgendwo in einem Ablagefach. Nach unzähligen Mails und Anrufen erfuhr ich vom Uniwechsel. Dann hat er sie wieder 9 Monate gehabt, ich wieder 2, er wieder 6. Dann hat er wieder die Klinik gewechselt und ist Chef geworden. Wusste ich wieder nicht. Dann hats wieder gedauert bis er sie gelesen hat. Jetzt soll ich "nochmal etwas mehr im Ergebnisteil schreiben und mehr zur Diskussion" Ergebnis MEHR is nicht. Diskussion vielleicht. Aber wenn er sie wieder hat, wirds wieder dauern und dann wird die Einleitung vielleicht misfallen...

zum heulen...

[Bandwurm]

Bei mir hat es 7 Jahre gedauert. 3 Jahre biszur ersten Rohfassung und dann die restlichen 4 Jahre hin und her schicken. Das beste war, dass der Doktorvater bei der 2. Version einen Vorschlag zur Verbesserung bei einem schwierigen Teil geschickt hat und 2 Versionen später seinen eigenen Teil bemängelte....
Ich habe schließlich, weil es viel an der inneren Logik und an etwas holprigen Sätzen lag, die Dissertation von einer sehr kompetenten Germanistin überarbeiten lassen, danach sah der selbe Text etwas umgewandelt und Fehlerfrei super gut aus und wurde auch angenommen. Vielleicht habe ich meinen Prof auch einfach lange genug genervt, bis er endlich aufgab.

[MRSA]

Ich halte es für gar nicht so dumm, zu überlegen, ob nicht ein anderes Fakultätsmitglied die Arbeit vor der Kommission vertreten soll. Ist ja auch nötig, wenn der Doktorvater nicht Mitglied der Fakultät ist. Waren denn noch andere Profs an der Arbeit zumindest indirekt beteiligt, oder kennen sich mit dem Projekt aus? Hast du gute Kontakte zu irgendeinem Fakultätsmitglied?

Oder du sprichst die Situation offen an; es scheint ja nicht so zu sein, dass dein Doktorvater das macht, weil er dich ewig im Labor oder sonstwo weiterarbeiten lassen will; mir scheint eher, er hat Angst, er könne einen Ruf oder so was verlieren. Da würde es sich doch anbieten, wenn du ihm vorschlägst, dass ein anderer sie vertritt, sobald du einen anderen gefunden hast.

Schreib ruhig mal rum; auch wenn es ein paar Absagen geben mag, manche Profs sind auch erstaunlich engagiert und hilfsbereit. Mein Doktorvater hat mich damals auch gerettet, als die erste schiefging, und die Korrekturen gingen erstaunlich reibungslos vonstatten.

Ich habe einfach gemerkt, dass die Profs erstaunlich kooperativ werden, wenn man auch mal mitmacht ein Paper zu schreiben, oder sogar als Ghostwriter ein paar Passagen eines ihrer Bücher. So viel läuft über Gefallen und gegenseitige Sympathien, das glaubt man manchmal gar nicht.

Wenn du ihm einen Deal anbietest, kann es auf einmal ganz schnell gehen. Probiers einfach mal.

[cristadeea]

Gibt es bei euch keine Frist zur Abgabe der Doktorarbeit? Bei uns an der Uni musste man die Arbeit innerhalb der ersten 2 Jahren nach Anmeldung im Promotionssekretariat abgeben. Wenn man das nicht geschafft hat, konnte man die Frist um weitere 2 Jahre verlängern, dann war aber Schluss. viell kann man damit deinen Doktorvater "zwingen" die Arbeit abzuschließen.

[Rico]

wenn man sie anmeldet....