Ich frag mich halt ob wir wirklich so produktiv sind.
Ich z.B. war an drei oder vier Tagen "essentiell". Ansonsten hab ich halt mein bestes gegeben um dem Pflegepersonal etwas Arbeit abzunehmen - aber war ich notwendig, habe ich eine examinierte Kraft ersetzt? Ich glaub nicht. Und auch die anderen, die ich kenne, haben dem Pflegepersonal teils unliebsame Arbeit abgenommen, wurden teils für sinnlose Tätigkeiten eingesetzt, aber haben IMHO nur selten eine examinierte Kraft ersetzt. Sie haben den Arbeitsalltag der Examinierten etwas weniger stressig gemacht, aber sonst? Außerdem kosten wir ja auch Zeit - uns muss anfangs erst mal alles erklärt werden, wir haben oft alle möglichen Fragen zu Patienten oder zu Behandlungsmethoden, die Verwaltung muss uns einstellen, wir müssen in den Dienstplan eingetragen werden, wir müssen am Ende unsere Bescheinigung erhalten, usw.
Ich bin mir deshalb echt nicht so sicher ob das Gratis-Argument zieht. Ich glaub eher dass das einfach eine Tradition ist - es war in Deutschland halt schon "immer" so, und deshalb bleibt es auch so. In Österreich ist die Situation an den Krankenhäusern ja auch um nix besser, und dort funktioniert es auch ohne Gratis-Praktikanten. (FSJ und BFD gibts dort auch nicht.) Eigentlich gibt es das Pflegepraktikum für Medizinstudenten ja sonst nirgendwo, bis auf die vier Wochen in der Schweiz - oder irre ich mich da?