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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    31.05.2004
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    Westfalenpott
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    15.952
    Es gibt ja immer mal Grenzfälle, bei denen kleine Details ausschlaggebend sein können. Wenn ich z.B. einen Patienten mit leichtem Schädel-Hirn-Trauma habe, der beschwerdefrei ist, bei dem aber eine bis dato unbekannte Anisokorie auffällt, wäre das für mich ein eindeutiger Grund für eine stationäre Überwachung.
    Der zweite Grund ist die schon erwähnte Verlaufsbeobachtung.

    Normalerweise hat die Pupillenuntersuchung bei wachen, ansprechbaren Patienten aber tatsächlich untergeordnete Bedeutung, deswegen mach ich es dann im Rettungsdienst nur der Vollständigkeit halber (z.B. auf dem Weg in die Klinik, wenn sonst grad nix zu tun ist).
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  2. #7
    unsensibel Avatar von Lava
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    schon wieder woanders
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    Ich hab es sooooooo oft in der Ambulanz, dass sich jemand den Kopf gestoßen hat und mir eine diskrete Anisokorie auffällt. In den seltensten Fällen wissen die Menschen davon. Aber wenn jemand vor mir sitzt, vollkommen wach, ansprechbar, orientiert und auch sonst weder großartige Kopfschmerzen noch Übelkeit hat, mache ich das kein CCT.

    Aber so als Tipp: ich würde im Rettungsdienst routinemäßig trotzdem den Patienten in die Augen schauen. Mir wurde mal einer angeliefert, der bei einem Auffahrunfall die Sonnenblende seines Autos ins Auge bekommen hatte. Als ich dann das Augenlid hochhob, um mal reinzuschaun, sah das ganz gruselig aus!!!! Irgendwie voller Blut und eine weite, lichtstarre Pupille. Und gesehen hat der Mann auf diesem Auge auch nur noch Lichtschein. Den hab ich dann umgehend in die Augenklinik geschickt mit Tatütata - seine HWS Distorsion war da mal absolut zweitrangig. Hätte der Rettungsassistent sich das Auge angeschaut, hätte er ihn lieber gleich in die Augenklinik fahren sollen. Letztendlich hatte er nur ne heftige Contusio bulbi, aber das hätte auch anders ausgehen können.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  3. #8
    Diamanten Mitglied
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    Bis zu 20% der Bevölkerung haben eine diskrete Anisokorie-
    ob diese dann überhaupt einen pathologischen Wert hat, lässt sich manchmal erfragen. Darüber hinaus gilt: Ist die Anisokorie im hellen = dunklen (also gleiches Ausmass und die gleiche Seite => physiologische Anisokorie).

    Alles andere: lieber mal nachfragen (Augenops gehabt?, z.B. Cataractop, die mittlerweile häufigste Op in der Medizin überhaupt, Lokale Medis bekommen?, Augentropfen, hübsche Pflanzen im Garten angefasst? etc.) und auf die etwaigen Begleitsymptome achten (Ptosis? Hinweis auf innere/ äußere N. III Parese? Akutes Horner Syndrom?). Kurzes Nachfragen hilft einem oft, unnötige über- Diagnostik zu vermeiden.



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  4. #9
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Bis zu 20% der Bevölkerung haben eine diskrete Anisokorie-
    ob diese dann überhaupt einen pathologischen Wert hat, lässt sich manchmal erfragen. Darüber hinaus gilt: Ist die Anisokorie im hellen = dunklen (also gleiches Ausmass und die gleiche Seite => physiologische Anisokorie).

    Alles andere: lieber mal nachfragen (Augenops gehabt?, z.B. Cataractop, die mittlerweile häufigste Op in der Medizin überhaupt, Lokale Medis bekommen?, Augentropfen, hübsche Pflanzen im Garten angefasst? etc.) und auf die etwaigen Begleitsymptome achten (Ptosis? Hinweis auf innere/ äußere N. III Parese? Akutes Horner Syndrom?). Kurzes Nachfragen hilft einem oft, unnötige über- Diagnostik zu vermeiden.
    Mist... Da hatte ich mich seit gestern gefreut, auf diese Frage zu antworten und kaum bin ich wieder internetfähig, hat Graf Mackuulllaaah schon sein Unwesen getrieben...
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  5. #10
    Hero of the day Avatar von Medimatze
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    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen
    Wenn ich z.B. einen Patienten mit leichtem Schädel-Hirn-Trauma habe, der beschwerdefrei ist, bei dem aber eine bis dato unbekannte Anisokorie auffällt, wäre das für mich ein eindeutiger Grund für eine stationäre Überwachung
    Ist es die Anisokorie die dich zur stationären Überwachung bewegt?! Nein, sicher nicht, oder?! Ich höre immer wieder in der Frühbesprechung "Verkehrsunfall mit geringer Geschwindigkeit, Beifahrer, selbst ausgestiegen, keine Übelkeit, kein Ebrechen, keine Amnesie bla, bla, aber Anisokorie -also hab ich ein CCT gemacht"

    Eine Anisokorie ist für mich nicht richtungsweisend -beim wachen Patienten mit leichten SHT. Auch kein Grund zur Überwachung, weil was will ich überwachen. Wie gesagt, untere Einklemmung kommt nach der Bewußtlosigkeit. Oder verstehe ich das falsch?
    "Ich bin nicht intelligent, sondern fleißig"



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