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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Ich kann mich auch nur wundern bzw. deine Argumentation, stennadolny, in keiner Weise nachvollziehen. Das Ausstellen eines Transportscheines für Rettungsdienstfahrten ist selbstverständlich; die rechtfertigende Indikation kann letztlich nur der erstsichtende Arzt entscheiden, aber da der bei allen Nicht-Nortarzt-Einsätzen (ausgenommen wenn der HA vor Ort war, der es dann ja auch zumeist kommentarlos übernimmt) erst in der Zielklinik den Patienten zu Gesicht bekommt, muss das ja letztlich nicht unbedingt aus der Diagnose, die dann tatsächlich gestellt wird, erfolgen, sondern aus der, die den Patienten (ein Laie!) veranlasst hat, den RD zu rufen.

    Und selbst bei vorsätzlichem Missbrauch durch den Patienten bestrafe ich nicht den RD, indem ich den Schein verweigere - hierzu ein kurzes Beispiel:
    2 polizeibekannte Kleinkriminelle im Auto unterwegs, auf BAB in Routinekontrolle geraten. Einer täuscht einen epileptischen Anfall vor, Polizei muss RD nachalarmieren, RTW und NEF fahren auf die Autobahn, vor Ort Drama längst zu Ende, ganz offensichtlich keine anfallstypischen Stigmata, kein postiktaler Zustand, willkürlich verlernte Deutschkenntnisse, die aber dazu ausreichen, den Transport zu verweigern. Immerhin gibt's eine Krankenkassenkarte.

    Ja, natürlich ist das übler Missbrauch, natürlich kann man sich darüber aufregen, dass die Kosten dann vermutlich sozialisiert wurden oder zu Lasten des Rettungsdienstes gingen. Aber immer noch kein Grund, den Transportschein zu verweigern, denn das würde ja bedeuten, dass selbst das fahren zur Einsatzstelle, um die Lage vor Ort zu sichten, nicht indiziert gewesen wäre. Und das ist sie eigentlich immer, wenn die Leitstelle jemanden losschickt....

    Worin genau liegt denn deine Begründung, diese - mE nach schikanöse - Transportscheinverweigerung zu betreiben, vor allem mit dem Vorsatz "grunsätzlich nicht imi Nachhinein ausgestellt?"



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  2. #27
    Registrierter Benutzer
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    Gestern im Dienst: Rettungsdienst bringt eine Dame mit bekannter Stuhlfistel nach einer OP (palliative Diagnose). Grund: Der aufgeklebte Easyflowbeutel hatte sich gelöst, wir haben einen neuen geklebt und sie ist, habe mal nett nachgefragt, problemlos mit dem Taxi nach Hause. Irgendwie fand ich das ausfüllen der Verordnung der Notwendigkeit einer Krankenbeförderung schon recht grenzwertig und ich wage zu behaupten, dass kann auch der Sani vor Ort erkennen.

    Zum Argument, dass der RTW dann umsonst, also kostenlos vor Ort gewesen ist: Das sind alle Patienten, die der Hausarzt zur Sprechstunde schickt, weil er meint, dass sie eine Leistenhernie haben und die das dann nicht haben für uns auch. Ist halt Service, Berufsrisiko oder wie auch immer...



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  3. #28
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Zitat Zitat von Abakus Beitrag anzeigen
    palliative Diagnose (...) und sie ist, habe mal nett nachgefragt, problemlos mit dem Taxi nach Hause. Irgendwie fand ich das ausfüllen der Verordnung der Notwendigkeit einer Krankenbeförderung schon recht grenzwertig und ich wage zu behaupten, dass kann auch der Sani vor Ort erkennen.
    Notwendig oder nicht, in einer Palliativ-Situation werden alle auf einmal großzügig... was glaubst Du, warum die Kassen soviele sündhaft teure Chemos mit minimalem Lebenszeitgewinn und jeder Menge Nebenwirkungen zahlen?
    "Man kann doch einem Patienten, der unheilbar krank ist, keine Behandlung aus Kostengründen verweigern!"

    Wenn besagter Sani sich geweigert hätte, hätte besagte Patientin sich bestimmt bei der betreffenden HiOrg beschwert, und die hätten dem armen Sani eins aufs Dach gegeben, damit das Ganze nicht publik wird.

    Natürlich gibt es Patienten, die den Rettungsdienst mißbrauchen; das ist aber gottlob eine Minderheit. Und durch das Nichtausfüllen eines Transportscheines wird das nicht geändert, sondern erzeugt nur Scherereien für alle Beteiligten.
    Die Kassen prüfen idR die Notwendigkeit des Transportes nicht, wenn der Schein ausgefüllt ist. Ist er nicht ausgefüllt, zahlen sie einfach nicht, und dann bleibt der RD auf seinen Kosten sitzen.

    Was dringend nötig ist, ist eine offene Diskussion über Priorisierung und Kosteneinteilung in der Medizin (z.B. ob jeder Transport wirklich gerechtfertigt ist, 90jährige in minimalem AZ wirklich dialysiert werden müssen, ...). Aber damit bekommt man keine Wählerstimmen.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  4. #29
    Los! Tanz deinen Namen! Avatar von Leelaacoo
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    Wo bin ich? Hier? Wo ist das? Und wieviele?
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    Gibt es nicht die Möglichkeit, bei einem wirklich dreisten Transportwunsch seitens des Patienten (ich kann einige Beispiele nennen, aber das ist müßig...) den Transportschein auszustellen, damit der RD keine Scherereien hat UND gleichzeitig der Kasse mitzuteilen, dass der Patient durchaus nicht mit dem RTW hätte kommen müssen, sondern sich mit seiner Pillepalle einfach mal in die nächste Notfallpraxis oder am nächsten Tag zum HA hätte bemühen können? So dass die Kosten ggf. dem Pat. zugemutet werden.
    Wir haben da so eine Dame, die am Telefon grundsätzlich der Leitstelle gegenüber massiv aggraviert, so dass die garnicht anders kann, als den RTW zu schicken...die sie zu uns kutschiert...und dann möchte sie das und jenes (jedesmal KEIN Notfall) und dann nach Hause gehen (möglichst auch MIT Taxischein)...
    Die Leitstelle kennt sie auch und wenn jemand am Telefon ist, der das Spielchen kennt, versucht er/sie das oft abzuwenden (zumal sie einen schwierig zu schreibenden Namen hat und oft falsch buchstabiert, so dass die Vorfahrten nicht auftauchen und auch mal von der Freundin aus anruft, damit die Adresse nicht die gleiche ist)..aber die Leitstellenleute können ja auch beim 20ten Mal eine nun akute Erkrankung nicht ausschließen...der ÄND ist auch 2-3x/Woche bei ihr...
    Ich habe mir schon oft überlegt, die Kasse einfach mal so zu informieren, sehe aber das Verhalten an sich schon als pathologisch an und versuche jedesmal, wenn ich wieder "dran" bin, sie den Psychosomatikern/Psychiatern zuzuschanzen...das geht aber zu nachtschlafender Zeit immer schlecht...
    Ist aber nur ein Beispiel...

    LG Lee



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  5. #30
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Ich hörte mal, dass es genau diese Option früher mal gab...
    Ich bin gerade am Überlegen... Irgendwann hatte ich mal so einen Fall. Theoretisch müsste es nämlich möglich sein, die Kosten jenseits einer Taxifahrt (man kann ja ankreuzen, welches Transportmittel sinnvoll ist und ob medizinische Ausrüstung vonnöten war) der Patientin in Rechnung zu stellen. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, haben wir das einmal tatsächlich durchgezogen. Ist zugegebenermaßen ein ziemlicher Aufstand, da solche Menschen selbstverständlich niemals nicht zahlen werden, aber funktioniert. Die Krankenkassen kennen ihre Pappenheimer schließlich auch. Keine Ahnung, ob das heute abrechnungstechnisch etwas einfacher geworden ist...
    Die Leitstelle (die übrigens in der Regel nicht von einer HiOrg sondern von Feuerwehr o.ä. betrieben wird) hat kein Interesse dran, RTW oder sogar NEF mit Pillepalle zu belegen, damit Geld reinkommt... Die müssen schicken, was ihnen sinnvoll erscheint. Und wenn so ne Pappnase derart geschickt schauspielert und mit Tricks arbeitet, sind die Disponenten auch aufgeschmissen. Ist nämlich dann wirklich was Gravierendes, schlägt die Sache Wellen und keiner fragt, ob die gute Frau vorher tausendmal umsonst gerufen hat.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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