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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #51
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
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    Kopfloses Huhn
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    Also ich finde solche Fälle immer sehr belastend in der Notaufnahme. Ich bin letztendlich Arzt geworden um Menschen zu helfen und ich bin zumindest noch nicht so abgestumpft, dass ich diese Menschen, die nichts dafür können, irgendwie rausschmeiße.
    Zuletzt: ein Obdachloser, der irgendwie bei einem Bekannten/Kumpel übernachtet hat. Dann ist er irgendwie nicht gut wachgeworden, Kumpel hat sich Sorgen gemacht, Rettungsdienst gerufen. Ob er jetzt nur besoffen war, andere Drogen im Spiel waren, ob er dann doch irgendwannmal nachts gekrampft hat haben wir nicht rausgefunden. Als ich zum Dienst kam, hies es, alles unauffällig, und er kann nach Hause.

    Tja, der RD hat ihm ohne seinen Rollstuhl mitgenommen. Telefonnummer von dem Kumpel wusste der Pat sogar, man konnte ihm nicht erreichen. Geld hat er nicht.Notaufnahme voll, Pflege überlastet und macht (auch berechtigerweise) Druck, dass der nach Hause soll. Nur ein Beispiel, aber auch wenn solche Fälle vielleicht nicht die Mehrheit sind, sind sie resourcen und zeitintensiv, und wie gesagt, für mich auch emotional ziemlich belastend.



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  2. #52
    Diamanten Mitglied Avatar von Shizr
    Mitglied seit
    18.03.2011
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    Zitat Zitat von birko Beitrag anzeigen
    Wie kann ich nun als Arzt in der Notaufnahme erreichen, dass diese Patienten den Transport selbst zahlen müssen?
    Ganz ehrlich?
    Spar dir den Ärger. Du wirst die Leute nicht ändern.

    "Disziplinarisch" auf sie einzuwirken ist a) nicht dein Job und b) auch in aller Regel frustran.


    Entweder haben die Leute
    - schlicht so dermaßen keine Ahnung, dass die ernsthaft nicht wissen, dass man für akuten Rückenschmerz seit sechs Wochen nicht nachts um drei den Rettungsdienst zu rufen hat (darauf kannst du nicht einwirken, indem du ihnen eine Rechnung zukommen lässt, abgesehen davon, dass es m.E. auch nicht förderlich ist, im Zweifel trauen sie sich dann nicht, den RD zu rufen, wenn mal WIRKLICH was ist...)
    oder
    - sie haben ein derartiges Anspruchsdenken ("DAS STEHT MIR JA WOHL ZU, WOFÜR ZAHLE ICH SCHLIESSLICH BEITRÄGE??!??!?!?!?!?!?!?!?!?" - Ich weiß, Satzzeichen sind keine Rudeltiere, aber anders kann ich dieses empörte Timbre am Ende nicht rüberbringen.), dass ihnen eh egal ist, was du sagst. Und im Zweifel stellt dann doch der Hausarzt den Transportschein aus, weil er sie als Patient behalten will, weil er eh weiß, dass sie mit jedem Wehwehchen zu ihm kommen und dankbar jeden Igel annehmen, den er vorschlägt. Meistens kann man den Transport ja doch ganz gut rechtfertigen, wenn man nur ein wenig die Fakten zurecht biegt.



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  3. #53
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
    Mitglied seit
    04.04.2002
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    Zitat Zitat von birko Beitrag anzeigen
    Wie kann ich nun als Arzt in der Notaufnahme erreichen, dass diese Patienten den Transport selbst zahlen müssen? Den Transportschein nicht zu unterschreiben ist ja scheinbar keine Lösung...
    Den Scheiss lässt du bitte bleiben. Erstens ist es als Arzt überhaupt nicht deine Aufgabe, Patienten abzustrafen.
    Klar, jeden (mich als hauptberuflichen NA erst Recht) ärgert es, wenn der Rettungsdienst missbraucht wird, aber leider ist das systemimmanent. Man kann nur versuchen, über gute Leitstellen und ggfs inZukunft über Kooperationen von 112 und 116 117 (aktuelles Projekt zB in Köln) zu steuern.

    Nochwas: Die RTW ohne Notarzt haben eine Pflicht, den Patienten ins KH zu fahren, wenn er es wünscht. Als NA lasse ich Patienten auch mal zu Hause oder schicke ihn zum Hausarzt, wenn indiziert.

    Du pinkelst mit einer Verweigerung eines Transportscheines am wenigsten dem Patienten ans Bein, sondern nur den Sachbearbeitern des Rettungsdienstes. Und der erfahrene Rettungsdienstler wird dann im Zweifelsfall den nächsten Arzt bitten, der Trapo zu unterschreiben.

    Und was dann damit passiert - das ist dann Sache des Rettungsdienstes und der Krankenkasse.



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  4. #54
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    24.01.2009
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    Bauschamane
    Beiträge
    16.362
    Eigentlich kann man nur versuchen aufzuklären, wer EIGENTLICH zuständig wäre.

    Du unterschreibst den Transportschein, untersuchst und behandelst den Patienten ordentlich, weist darauf hin, dass es einen KV-Notdienst gibt (der je nach Landkreis schlichtweg nicht funktioniert) und hoffst, dass der Patient das nächstes Mal besser einschätzen kann.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  5. #55
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    12.07.2008
    Beiträge
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    Zitat Zitat von Sebastian1 Beitrag anzeigen
    Den Scheiss lässt du bitte bleiben. Erstens ist es als Arzt überhaupt nicht deine Aufgabe, Patienten abzustrafen.
    Naja, ich unterschreibe als Arzt immerhin den Transportschein und damit die Verordnung des Transportes und nicht der Pförtner. Es hat ja nix mit abstrafen zu tun, wer sich wegen Nichtigkeiten oder aus Bequemlichkeiten in die Notaufnahme fahren lässt, kann es dann ja eben selbst bezahlen, sowas muss ja nicht die Solidargemeinschaft.



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