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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo,

    Es gibt doch sicherlich so eine Art "grobe" Vorschrift, wozu man mit einem bestimmten Facharzttitel befugt ist und wozu nicht, oder?
    So wird ein Orthopäde doch beispielsweise nicht Neuronen im Gehirn seiner Patienten verknoten und der Urologe wird wahrscheinlich keine Knochenmarktransplantation durchführen dürfen.

    Meine Frage ist nämlich, inwieweit man als Radiologe nuklearmedizinisch tätig sein darf. Man hat zwar während der Weiterbildung eine einjährige Rotation in die Nuklearmedizin, aber man wird als Radiologe sicherlich nicht all das machen dürfen, was der Nuklearmediziner macht. Konkretes Beispiel: Ich fände es total spannend mithilfe von radioaktiven Tracer-molekülen Pathologien in der Biochemie eines Patienten zu analysieren. Jedoch ist die molekulare Bildgebung auch schon das einzige, was mich - dafür aber unheimlich stark - an der Nuklearmedizin interessiert. Der große Rest des Eisbergs (Strahlentherapie etc.) ist nicht so meins (u.a. wegen fehlender Interventionen und wegen dem ständigen Kontakt zu schwerkranken Krebspatienten, was auf Dauer nichts für mich wäre).

    Darf ich überhaupt als Radiologe mit offene Radionukliden hantieren? Wenn die Nuklearmedizin wirklich eines Tages von der Radiologie übernommen wird (siehe hier), geht es ja nicht anders, oder?

    In einigen Stellenausschreibungen für Radiologen steht auch sogar, dass Kenntnisse in NM gewünscht sind. Darf man dann in beiden Gebieten praktizieren, obwohl man "nur" Radiologe ist?

    I'm looking forward to new insights



  2. #2
    LA Avatar von alex1
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    Zitat Zitat von MD/PhD Beitrag anzeigen
    Jedoch ist die molekulare Bildgebung auch schon das einzige, was mich - dafür aber unheimlich stark - an der Nuklearmedizin interessiert. Der große Rest des Eisbergs (Strahlentherapie etc.) ist nicht so meins (u.a. wegen fehlender Interventionen und wegen dem ständigen Kontakt zu schwerkranken Krebspatienten, was auf Dauer nichts für mich wäre).
    1. Strahlentherapie ist ein eigenständiges Fachgebiet und hat mit Nuklearmedizin nichts zu tun. Es gibt einen Facharzt für Radiologie, einen Facharzt für Nuklearmedizin und einen Facharzt für Strahlentherapie. Dazu kommen noch ein Haufen Zusatzbezeichnungen/Teilgebiete für alle drei.

    2. Sowohl Strahlentherapeuten wie auch Nuklearmediziner sind interventionell tätig. Strahlentherapeuten machen oft Brachytherapie, Nuklearmediziner machen öfters Schilddrüsenpunktionen.


    Meine Frage ist nämlich, inwieweit man als Radiologe nuklearmedizinisch tätig sein darf. Man hat zwar während der Weiterbildung eine einjährige Rotation in die Nuklearmedizin, aber man wird als Radiologe sicherlich nicht all das machen dürfen, was der Nuklearmediziner macht.
    Neben der fehlenden Erfahrung / Ausbildung darfst du nicht vergessen, dass es auch strahlenschutzrelevante Aspekte gibt.
    Du brauchst eine andere Fachkunde, um nuklearmedizinische Untersuchungen anzuordnen/durchzuführen als um radiologische Untersuchungen anzuordnen/durchzuführen. Die Fachkunde hat mit dem Facharzt nichts zu tun und du kriegst diese nur, wenn du entsprechend genug Erfahrung / Tätigkeit vorweisen kannst und die Kurse dazu besucht & bestanden hast.

    Also ist das alles nicht so einfach...

    Das Modell, dass ich kenne, ist das ein Radiologe mit einem Nuklearmediziner zusammenarbeitet. Dies ist z.B. bei einem PET-CT mit FDG und jodhaltigem Kontastmittel so. Der Nuklearmediziner befundet das PET, der Radiologe das CT und beide zusammen schreiben dann den Befund unter Berücksichtigung des metabolischen & morphologischen Bildes.
    In God we trust, all others must have data.



  3. #3
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    Danke für die Erklärungen, aber ich muss dennoch nachhaken.

    auch Nuklearmediziner sind interventionell tätig. [...]Nuklearmediziner machen öfters Schilddrüsenpunktionen.
    Sogar sehr sehr oft, wenn ich dieses Interview richtig deute. Man ist also überwiegend auf die Schilddrüse fixiert und macht halt hin und wieder ein paar Punktionen. Aber das ist doch immernoch weit entfernt vom interventionellen Radiologen, der sich einer deutlich größeren Vielfalt erfreuen kann (sowohl was die zu untersuchende/behandelnde Anatomie betrifft als auch die zur Verfügung stehenden Interventionen).

    Neben der fehlenden Erfahrung / Ausbildung darfst du nicht vergessen, dass es auch strahlenschutzrelevante Aspekte gibt.
    Du brauchst eine andere Fachkunde, um nuklearmedizinische Untersuchungen anzuordnen/durchzuführen als um radiologische Untersuchungen anzuordnen/durchzuführen. Die Fachkunde hat mit dem Facharzt nichts zu tun und du kriegst diese nur, wenn du entsprechend genug Erfahrung / Tätigkeit vorweisen kannst und die Kurse dazu besucht & bestanden hast.
    Ist diese Reglementierung wirklich fachlich oder lediglich juristisch/bürokratisch begründet? Denn wenn man tatsächlich 3-5 Jahre brauchen sollte um die Erfahrung bzw. Fachkunde in der NM zu gewinnen, warum reicht es dann in den USA nach einer Radiology Residency einfach noch ein Jahr Nuclear Medicine dranzuhängen, um in beiden Fächer die Zulassung zu bekommen?

    Lernen die Amis schneller?




  4. #4
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    das scheint so zu sein, schließlich dauert da der facharzt allgemeine innere medizin 3 jahre und hier 5 bzw. 6. Auch anästhesie dauert dort nur drei jahre und schlussendlich studieren die dort sogar nur 4 jahre medizin!



  5. #5
    laboriert dahin
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    Naja, nur ist bei denen halt vor der Med School das College, womits auf das gleiche wie hier hinausläuft. Dazu kommt man bei Innere mit Schwerpunkt (was man hier ja nach 6 Jahren in der Regel hat) auch auf min. 5-7 Jahre. Anästhesie hat ein vorgeschaltetes preliminary year, soweit ich ich mich erinnere, und genügend fellowships wie pediatric oder cardiothoracic anesthesia und dauert damit auch vergleichbar lange. Dazu kommt, dass die dort bedeutend weniger Freizeit haben und eine mit unserem EUGH-Urteil vergleichbare Richtlinie zur Arbeitszeit diese auf galante 80h/Woche begrenzt hat ;)



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