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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Redaktion Medi-Learn.net Avatar von Jens
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    10.08.2001
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    Kiel
    Beiträge
    1.635
    Hallo zusammen,
    wir möchten in Form eines Artikels über die Motivation von Studienbewerbern berichten, die bereits älter als 30 Jahre sind und sich für einen Studienplatz in Medizin interessieren.

    Folgende Punkte würden uns besonders interessieren:

    1. Welche Motivation treibt dich zu der Entscheidung noch "so spät" Medizin zu studieren?
    2. Welche Vorteile hast du gegenüber jüngeren Kommilitonen?
    3. Welche Umstände, die ein 20-jähriger nicht zu berücksichtigen hat, spielen bei dir in der Studienplanung eine Rolle?
    4. Was hält dich gedanklich manchmal doch davon ab, den Studienwunsch umzusetzen?
    5. Über welche Dinge machst du als "Oldie" und Studienbewerber in Bezug auf dein Studium besondere Sorgen/Gedanken?

    Aber nicht nur Studienbewerber über 30, sondern auch diejenigen, die bereits studieren, können gerne mitmachen: Wenn ihr über dreissig seid und bereits studiert, könnt ihr diese Fragen gerne auch rückblickend beantworten und schildern, wie es sich entwickelt hat.

    Zu diesen und weiteren Punkten, die euch beschäftigen, freuen wir uns über Antwortbeiträge. Falls wir mit unseren Fragen ein Thema vergessen haben, das in diesem Zusammenhang noch wichtig ist, könnt ihr euch natürlich gerne auch dazu äussern.

    Wir werden daraus anschließend einen Artikel erstellen, der sich an alle Studieninteressierten jenseits der Dreissig richtet und Hilfestellung bietet.

    Danke für eure zahlreichen Antworten
    Jens



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    Tübingen
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    Assistenzarzt Anästhesie
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    79
    Hi, will ich mal den Anfang machen

    1. Motivation
    Naja, zur Zeit arbeite ich als MTA. Der Job ist zwar soweit in Ordnung, aber irgendwie fehlt mir da noch was. Vor allem der Patientenkontakt ist nicht gegeben, auch bin ich mir sicher, dass mir die Tätigkeit selbst auf Dauer zu langweilig werden wird. Prinzipiell sehe ich das Medizinstudium als große Chance zum Wissensaufbau und den deutlich größeren Möglichkeiten an, als sie mir als MTA gegeben sind

    2.1 Vorteile
    Ich glaube, dass man bei diesem Punkt viel verallgemeinern kann. Ehrlich gesagt kenne ich nicht viele, die jetzt ins "studierfähige Alter" kommen, als dass ich mir da ne korrekte Meinung bilden könnte. Ob Lebenserfahrung ein so großer Vorteil ist, wie man hier des öfteren liest, mag durchaus stimmen. Vor allem hat man schonmal nen eigenen Haushalt geführt und weiss, worauf man achten muss.

    2.2 Nachteile
    Ich bin schon lange aus dem strukturierten Lernprozess raus, so dass ich sicherlich am Anfang etwas überfordert sein werde. Genauso fehlen mir Grundlagen, die man als Frisch-Abiturient hat, wie zum Beispiel Mathekenntnisse, möglicherweise auch Physik/Chemie, je nach LK. Denke aber, dass es das schwierigste sein wird, erstmal wieder Lernen zu lernen.

    3. Besondere Umstände im Alter
    Ganz klar, 170€ will die Krankenkasse haben. Das ist nen riesen Posten, der verhindert, dass man mit einem 400€ Job alleine sich während des Studiums finanzieren kann. Als 20jähriger Familienversicherter gestaltet sich das natürlich einfacher Ebenso werde ich nicht auf meine Eltern zählen können. Ok, das ist jetzt nicht unbedingt nen Altersabhängig, aber die Wahrscheinlichkeit auf Unterstützung 30jähriger durch Eltern liegt wohl im Durchschnitt schon niedriger.

    4. Momentan noch der Spass an meinem Job und die Aussicht auf 6 magere Jahre. Mag ein wenig blöd erscheinen als Grund, aber 100%ig gesichert sehe ich die Finanzierung des Studiums nicht, werde da wohl noch ein paar Monate für nen gewisses Polster sparen müssen.

    5. Besondere Sorgen/Gedanken
    Einige der vorherigen Punkte können auch gut hier untergebracht werden, spezielleres fällt mir nicht ein, sorry

    Gruß
    Eddie



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    29.03.2011
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    24
    Hallo !

    Gerne möchte ich versuchen Deine Fragen zu beantworten, auch wenn ich erst in ein paar Monaten 30 werde

    1. Welche Motivation treibt dich zu der Entscheidung noch "so spät" Medizin zu studieren?

    Ganz einfach meine persönliche Lebensplanung. Ich wollte immer eine Familie haben und das war für mich nur umsetzbar, wenn sie zuerst gegründet wird und dann das Studium kommt. Denn erst Studium und dann Berufserfahrung...dann hätte ich wahrscheinlich erst mit 40 Kinder bekommen, das wäre mir persönlich zu spät gewesen.

    2. Welche Vorteile hast du gegenüber jüngeren Kommilitonen?

    Nun, zum einen bin ich keine junge Frau mehr die sich erst noch selber finden muss. Vielleicht kann man das Lebenserfahrung nennen, keine Ahnung. Zum anderen habe ich Familie, Beruf und Hobbies..ich weiss was Multitasking heisst und ich bin wohl geduldiger und gelassener als vielleicht manch junge 20 jährige... Darüber hinaus weiss ich ganz genau auf was ich mich einlasse und tue das mit 100%

    3. Welche Umstände, die ein 20-jähriger nicht zu berücksichtigen hat, spielen bei dir in der Studienplanung eine Rolle?

    Naja, alles eine Frage der Organisation Aber im Ernst...ich habe Familie, also Kinder und einen Mann die nicht vernachlässigt werden dürfen. Darum muss sich eine 20 jährige wohl kaum Gedanken machen.

    4. Was hält dich gedanklich manchmal doch davon ab, den Studienwunsch umzusetzen?

    Eigentlich nichts. Ich warte.

    5. Über welche Dinge machst du als "Oldie" und Studienbewerber in Bezug auf dein Studium besondere Sorgen/Gedanken?

    Mhh..zum einen die Vorurteile seitens der "Jungen". Wenn ich hier so manchmal lese..oha..da gibt es doch so einige negative Urteile über die "Omis die noch meinen studieren zu wollen". Von der Seite wird es wohl schwieriger Kontakte zu knüpfen. Darüber hinaus natürlich ob ich den Atem habe die 6 langen Jahre durchzuziehen. Und dann natürlich ob mich dann im " gesetzten Alter " überhaupt noch ein Arbeitgeber haben möchte

    Habe ich Deine Fragen zu Deiner Zufriedenheit beantwortet?

    LG



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  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von ernieundbert123
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    224
    Ich mach mal weiter

    Ich studiere bereits, komme am Freitag ins achte Semester, habe mit 35 begonnen.

    Welche Motivation trieb dich zu der Entscheidung noch "so spät" Medizin zu
    studieren?
    Der Job, den ich vorher machte, hat mich nicht ausgefüllt, habe im Hinterkopf immer den Kindheitstraum gehabt, Medizin zu studieren. Dann habe ich ein schlechtes Abi gemacht, konnte nicht Medizin studieren. Ja, und dann kam immer alles von alleine, erstes Studium, Volontariat, erster Job, erster Führungsjob – aber bei dem Gedanken, diesen Job bis 67 zu machen, wuchs die Unzufriedenheit immer mehr, und der Gedanke an das „verpasste“ Medizinstudium schlich sich von hinten wieder ganz gemein ins Hirn und ging nicht wieder.

    Welche Vorteile hast du gegenüber jüngeren Kommilitonen?
    Genau zu wissen, was ich will. Schon mal in einem stressigen Job gearbeitet zu haben. Schon gefeiert zu haben. Mehr Disziplin (zumindest habe ich jetzt mehr Disziplin als mit 20)
    Aber auch Nachteile: Das erste Studienjahr war ein Alptraum, ich musste das Lernen erst wieder lernen. Vor allen Dingen die Fächer, die ich im Geburtsjahr meiner Kommilitonen abgewählt hatte. Nach einem Jahr ging‘s dann wieder wunderbar.

    Welche Umstände, die ein 20-jähriger nicht zu berücksichtigen hat, spielen bei dir in der Studienplanung eine Rolle?
    Das liebe Geld: Geld verdienen müssen, und zwar so viel, dass der komplette Lebensunterhalt alleine bestritten werden kann inkl. KV, Wohnung, Bücher, Versicherungen, private Rente, BUV, Studiengebühren und und und.
    Ich arbeite auf halber Stelle im alten Job weiter, so geht’s, aber die Koordination ist zwischenzeitlich unangenehm anstrengend. Ich denke, diese Sorgen haben jüngere Studenten in diesem Ausmaß nicht.

    Was hielt dich gedanklich manchmal doch davon ab, den Studienwunsch umzusetzen?
    Ich hatte Sorge, mit den jüngeren nicht klarzukommen bzw. die mit mir nicht. Gab bisher nie Probleme, schlussendlich sitzen alle in einem Boot, und auch gemeinsame Referate oder Klausurvorbereitungen waren nie ein Problem. Auch mit den jüngeren Prüfern/Ärzten/Schwestern gab‘s noch nie Probleme.

    Über welche Dinge machst du als "Oldie" und Studienbewerber in Bezug auf dein Studium besondere Sorgen/Gedanken?
    Schade ist es, dass ich wegen Job oft nur die Pflichtveranstaltungen besuchen kann. Ich wäre gern mehr an der Uni und würde gerne mehr rechts und links schauen können.



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  5. #5
    Hab viel zu tun
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    04.11.2010
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    Bayr. Sibirien
    Beiträge
    132
    Ich mach dann mal weiter... Ich bin 35 und hoffe, daß ich bald anfangen kann.

    1. Welche Motivation treibt dich zu der Entscheidung noch "so spät" Medizin zu studieren?
    Ich bin sehr unzufrieden mit meinem Beruf bzw. meiner momentane Arbeit. Das, als was ich jetzt arbeite wollte ich nie werden. Un das, was ich werden wollte, kann ich nicht arbeiten, weil es keine Arbeit gibt.

    2. Welche Vorteile hast du gegenüber jüngeren Kommilitonen?
    Ich bin reifer als sie, habe mehr gesehen, weiß was ich will und halte mich nicht mit zeitverschwendenden Spielereien auf.

    3. Welche Umstände, die ein 20-jähriger nicht zu berücksichtigen hat, spielen bei dir in der Studienplanung eine Rolle?
    Ich habe 4 Kinder, Mann, Haus etc. Ich kann nicht einfach so in der weiten Welt rumspringen. Es hängt immer noch mehr dran.

    4. Was hält dich gedanklich manchmal doch davon ab, den Studienwunsch umzusetzen?
    Die Belastung meiner Familie, v.a. der Kinder. Meine grösste Frage, wie organisiere ich den Alltag??? Aber alles lässt sich klären, also abhalten tut mich das nicht.

    5. Über welche Dinge machst du als "Oldie" und Studienbewerber in Bezug auf dein Studium besondere Sorgen/Gedanken?
    Kann ich noch so viel und lange lernen? Halte ich das durch?
    Grüße



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