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Hallo,
mir ist bewusst, dass die Arbeitsbedingungen für (Assistenz-)Ärzte in Deutschland hier schon mehr als oft genug diskutiert worden sind, allerdings sind die meisten Threads, in denen es darum ging, ja nun auch schon das ein oder andere Jährchen älter...
Erstmal zu mir - ich bin 21 Jahre alt, habe die letzten ~1,5 Jahre in der Krankenpflegehilfe gearbeitet und spiele mit dem Gedanken, zum kommenden Wintersemester endlich Medizin zu studieren und denke auch, dass es keinen anderen Studiengang gibt, der mich mehr faszinieren könnte.
So weit, so gut - nun habe ich im letzten Jahr ja zu so einigen Ärzten Kontakt gehabt, von denen mir fast alle dasselbe sagten: Du hast kein Privatleben mehr und wenn du dein Gehalt auf den Stundenlohn runterrechnest, kriegst du 'ne Krise. Und das waren nicht nur Assistenzärzte, teilweise auch Oberärzte.
Einige wenige gaben sich aber auch optimistisch - mit Streiks konnte man schon etwas bewegen, der Beruf erfährt eine zunehmende Feminisierung,... All das lässt hoffen, dass der Beruf des Arztes (der Ärztin) bald mal familienfreundlicher wird.
Aber wie sieht das nun aus? Gibt es tatsächlich Grund zur Hoffnung, dass die Arbeitsbedingungen sich bessern?
Grundsätzlich sagt man natürlich - wenn es dich wirklich interessiert und du wirklich Medizin studieren willst, dann mach es. Aber bei all dem, was ich im letzten Jahr so von Ärzten gehört habe, stelle ich mir doch die Frage, ob ich im Leben nicht vielleicht doch glücklicher werde, wenn ich einfach BWL oder ähnliches studiere. Dann gehe ich 40 Stunden in der Woche zwar einer Tätigkeit nach, die mich nicht im geringsten interessiert/fasziniert - aber dafür werde ich nicht irgendwann mit heulenden Kindern von meiner Frau verlassen, weil sie der Meinung ist, ich wäre zu selten zu Hause.
Aber da ich eben eigentlich doch ganz gerne etwas studieren würde, das mich interessiert, stellt sich für mich nun die Frage, wie die Aussichten sind - immerhin wären da ja noch mindestens sechs Jahre, bis ich so weit bin.
Im Zweifelsfall bleibt der Weg ins Ausland. Aber findet man direkt nach dem Studium als Assistenzarzt überhaupt Stellen im Ausland? Und sind die Arbeitsbedingungen dort wirklich so viel besser?
Ansonsten: Tätigkeitsfelder außerhalb des Krankenhauses. Gibt es da ohne Berufserfahrung als (Assistenz-)Arzt tatsächlich realistische Möglichkeiten?
Oder: Im Krankenhaus in einer Klinik arbeiten, die keine so heftigen Arbeitsbedingungen mit sich bringt. Sowas habe ich bisher über die Pathologie, Radiologie und Dermatologie gehört - "da schläfst du immerhin jede Nacht im eigenen Bett, das ist unheimlich viel wert."
Was ist da dran?
Ich würde mich sehr über Antworten mit euren Gedanken über dieses Thema und dessen aktueller Entwicklung freuen, da ich selbst momentan doch weitgehend ratlos bin.
Besten Dank und liebe Grüße