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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #51
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    1.In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?
    1.WBJ Radiologie

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?

    7:45h (langer weg ich darf 15min später kommen bis 16:15
    5-7 mal im Monat 24 Studen Dienst.
    Primär Befunde diktieren: CT und konventionell
    Untersuchungen planen
    Rück/Absprachen mit Klinikern
    Patienten betüdeln

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?
    Befunde, Befunde, Befunde…Kerntätigkeit eben
    Und telefonieren... und nach höflichen Formulierung suchen um zweifelhafte Sachverhalte zu hinterfragen


    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?
    Ich durfte paar CT Interventionen machen, das war ganz nett.
    Aber so DAS emotional historische Erlebnis durfte ich noch nicht genießen

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?
    „Wie man in den Wald schreit…“
    Ich bin für ein ungezwungen Umgangston und wenn was verhunzt wird, bin ich ein großer Freund von der Anschuldigungsvermeidenden Sandwichtaktik

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?
    Wie 6.
    Ansonsten im speziellen Fall des in der Klinik tätigen Radiologen muss man sich ein Kommunikationsniveau aneignen, welches konstruktiv für alle Seiten und ohne die klinisch tätige Gegenseite zu verprällen funktioniert auch wenn es 3 Uhr nachts ist, der Auschluss einer Divertuklose gewünscht wird mittels CT Abdomen, die Patienten 25 Jahre alt ist und die letzte Regelblutung 8 Wochen her ist.
    Zugespitzt gesagt aber Varianten davon sind möglich.

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?
    Ach da geht’s mir gut. Ich glaube wer sich bemüht seine Sache gut zu machen wird von geistig zurechnungsfähigen leitenden Personal auch gewertschäzt.
    Mir ist bewusst das Zurechnungsfähigkeit in unseren Berufszweig ein rares Gut ist.
    Aber der Arbeitsmarkt soll ja nicht so schlecht sein…

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?

    Hmm…eigentlich komm ich mit meinen OA super klar. Jeder Befund wird vidiert.
    Einige besprochen. Aktuelle Lehrbeispiele gelegentlich eingestreut.
    1x Monat Fortbildung in Eigenregie, Wertigkeit so mittelnützlich.

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?
    Vorteile: Interdisziplinarität / Abwechslung / Innovation / kontrollierbare Arbeitsbedingung und Zeiten.

    Nachteile: es ist dunkel

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?
    Ich lass das mal auf mich zukommen aber mein Versicherungsmensch leckt sich die Finger nach mir. Ich denke es gibt ungünstigere Berufsperspektiven.

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?
    Wie gesagt 5-7 24h Dienste im Monat mit anschließend frei.
    Gut bezahlt.
    Gelegenlich anstrengend.
    Kaum/Keine Überstunden.

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?
    Keine Kinder geplant. Angebot nicht geprüft. Aber in der Radiologie soll das gut gehen.

    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?
    Mir ist es leider schleierhaft wie man sich einem klinischen Fach zuwenden kann deshalb würden hier eher wenig konstruktive Tipps erscheinen.

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?
    Mir geht’s hier verhältnissmäßig gut aber ich denke eher nicht.



  2. #52
    Dunkelkammerforscher
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    20.08.2004
    Ort
    Im schönen Süden
    Semester:
    das war mal...
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    1.In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?
    Aktuell tätig in Neuroradiologie
    2.WBJ Radiologie

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?
    Frühschicht CT oder MR: 7:30 - 16:30 Uhr, Spätschicht CT oder MR: 12:30 - 21:30 Uhr, Forschungsfrei: selbst eingeteilte Arbeitszeit
    Zeit am Gerät: Frühschicht: 7:30 - 12:30 Uhr, Spätschicht 13:30 - 20:00 (je nach Untersuchungsaufkommen auch bis 21:30). Während dieser Zeit: Patient aufklären, benadeln, Untersuchungsprotokoll festlegen ggf. Rückfragen, Bilder ansehen (sofortige Rückmeldung nötig?). In der übrigen Zeit und wenn dazwischen Zeit ist: Befunde mit OA besprechen und diktieren.

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?
    Befundung, Rückfragen bei anfordernden Kollegen was jetzt eigentlich untersucht werden soll und warum.

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?
    Uhm... spannend sind Interventionen am CT selbst machen, emotionales Highlight war ein junger Patient im Spätdienst der komatös über Schockraum kam, in CTA Basiliarsthrombose und nach Lyse durch OA 1h später wach und ansprechbar Angio wieder verlies..

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?
    Insbesondere zu Beginn der Berufslaufbahn auch auf Tipps der Pflege/MTAs hören, die machen den Job meistens schon deutlich länger und können am Anfang vieles besser einschätzen... ansonsten gilt wie schon im Vor-Thread geschrieben "Wie in den Wald hineingerufen wird..."

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?
    Problem: Assistenzarzt weiß gar nicht warum er eine Untersuchung will und braucht, "mein OA wolltet das so...". Im Zweifel gilt immer freundlichen nachfragen, nicht den anderen als erstes an den Pranger stellen ("Was soll den der Blödsinn...")...

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?
    Oberärzte alle sehr kollegial, keine Probleme. Chef's sind eben Chef's und müssen manchmal die Interessen der Klinik/Abteilung durchsetzen.. das ist nicht immer angenehm, zumindestens bei uns aber meist nachvollziehbar.

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?
    Befunde werden alle besprochen, interesannte Fälle gerne auch mal gezeigt, interne Fortbildung 1x / Monat (naja...)


    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?
    Vorteile: Relative feste Arbeitszeiten, Patientenkontakt möglich aber nicht immer nötig wenn man keine Lust darauf hat, man sieht viele unterschiedlichen Sachen.

    Nachteile: Man sollte über fast alle Disziplinen etwas Wissen (muss kein Nachteil sein, ist aber anstrengend, alternativ kann man sich natürlich auch immer von den jeweiligen Fachabteilungen über seine schlechten Befunde aufklären lassen), Arbeiten im Dunkeln.

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?
    Hmm.. weiß noch nicht 100% was ich will, werde das jetzt erstmal auf mich zukommen lassen. Grundsätzlich sind die Chance für die Niederlassung aber auch in der Klinik nicht schlecht (wie fast überall).


    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?
    Überstunden: 1-2h /Woche, voll bezahlt
    Dienste: Unter der Woche ab 21:30 - 7:30 Uhr Rufbereitschaft, in der man aber im Durchschnitt 4h arbeitet (also eigentlich rein rechtlich keine Rufbereitschaft mehr, liegt daran, dass wir nachts für umliegende Häuser auch noch Teleradiologie mit machen). Dafür gut bezahlt.
    Am Wochenende Bereitschaftsdienst 24h, ab 9 Uhr bis 21 Uhr meistens durchgehend voll beschäftigt + im Durchschnitt 4h in der Nacht.
    Im Monat 2-3 Dienste unter der Woche, 1 Wochenenddienst

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?
    Bisher keine Ahnung und nicht benötigt

    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?
    Uhmm... im Zweifel im Dienst nicht sich scheuen OA anzurufen, die werden dafür bezahlt auch wenn sie gerne maulen (bei mir kein Problem).
    Sich selbst gut organisieren... viel Zeit geht häufig zwischen durch verloren.

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?
    Ja.
    Geändert von FirebirdUSA (25.08.2011 um 15:16 Uhr)



  3. #53
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    04.06.2002
    Semester:
    Been there, done that... there was no T Shirt
    Beiträge
    4.915
    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?

    Ophthalmologie, 2 Jahr post FA, OA und mittlerweile Abteilungsleiter an einer Uniklinik.
    Plane den Absprung aus der universitären Medizin.

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?

    7:45 Morgenbesprechung, Bericht des Diensthabenden aus der Nacht und klinikinterne Fortbildung. Im Anschluss Visite der frisch operierten Patienten/ Entlassungen des Tages mit den zuständigen Stationsärzten. Danach Operationen/ Ambulanzabnahmen bzw. Privatambulanz. Gegen 16:00 Vorstellungen der Neuaufnahmen durch die Stationsärzte, gegen 17:00 Korrespondenzkram, MDK Anfragen, Gutachtenkorrekturen, Briefkorrekturen.

    Im Semester: Studentenunterricht/ Studentenseminar. Vormittags 2-4 x im Semester Vorlesung. ca 2 Termine im Jahr Staatsexamensprüfung.

    Ca- 8-12x Monat Hintergrunddienst (Rufbereitschaft), mind. 1 Wochenende im
    Monat Wochenenddienst mit gemeinsamer Visite mit dem Diensthabenden Assi. Ernsthafte Forschung bei derzeitigem Personalschlüssel ab FA Level aufwärts nicht realisierbar.


    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?

    Mit steigender Verantwortung zunehmende Belastung mit Papierkram, Dokumentationen und Schriftverkehr mit MDK/ anderen Fachdisziplinen, Korrektur der Assistentenbriefe etc. ca 30-40% der Arbeitszeit, oft nachts oder am WE zu erledigen, da im "Tagesgeschäft" keine Zeit dafür. Klinische Tätigkeit und Supervision 60%. Studentische Lehre: unter ferner liefen.


    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?

    Absolute Highlights eher keine, viele interessante (neuro-ophthalmologische) Fälle, die Aufklärung initial unklarer syndromaler Erkrankungen, oft konsiliarisch aus angrenzenden Fachgebieten, die sich über ein okuläres Symptom manifestieren, , da universitäres Haus und "spezielle" Abteilung für Neuroophthalmologie. Traumatologie (Schussverletzungen, Arbeitsunfälle etc.). An Ambulanztagen in der Poliklinik viel "Feld, Wald, Wiesen" Augenheilkunde.

    Absolutes Lowlight: Dokumentation von Kindesmisshandlungen etc.

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?

    Auf die profunde Erfahrung von z.T. seit Jahrzehnten im Fach tätigen Pflegekräften hören, respektvoller Umgang mit allen Mitarbeitern -von der Putzfrau bis zum Hausmeister-, alle werden für einen reibunsglosen Ablauf benötigt.


    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?

    In der Assistentenzeit sehr kollegiales bis teilweise freundschaftliches Verhältnis mit den Mitassistenten gehabt, bin noch nach ihrem Ausscheiden mit einigen Leuten befreundet/ in engerem Kontakt. Da "kleines Fach", sieht man sich auf Kongressen/ Tagungen immer wieder und jeder kennt jeden (zumindest über zwei Ecken).


    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?

    Als Assi konnte ich den mir damals oftmals als eklatantes Desinteresse an der Lehre (sowohl Studenten/ eigene WB) seitens der oberen nicht erklären und hab oft gelöchert. manchmal nur ausweichende bis gar keine Antworten erhalten, manchmal auch etwas teaching abgestaubt. Mit der Zeit ist mir klar geworden, dass das damals kein böser Wille seitens der oberen gewesen ist, sondern einfach oft kein Raum/Zeit/ Energie mehr da ist, nach der Patientenversorgung auch noch 12-15 Assistenten täglich mit ein bischen Teaching zu bespassen.

    Der Direktor vertritt die Interessen der Klinik, dann seine eigenen, dann die seiner leitenden Mitarbeiter, dann die Interessen aller anderen. Das muss man akzeptieren.

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?

    Assistentenwünsche bezüglich Rotation werden berücksichtigt.
    Einsatz je nach Erfahrungsstand in den verschiedenen Funktionsabteilungen.
    Bei interessanten Befunden, lasse ich jüngere Assis/ PJ gucken kommen.
    Versuche möglichst jeden Patienten, der von mir abgenommen wird, mit dem Assistenten zu besprechen.
    Operative WB ist -insb. an einer Uniklinik-, wie Funkel und Muri bereits schrieben, ein Nadelöhr. Op Assistenzen und erste kleinere Eingriffe unter Aufsicht lasse ich auch meinen Schützlingen zukommen, wenn es ihre (und meine) Zeit erlaubt, andere Mit OAs lassen grundsätzlich keinen Assi mitmachen, wieder andere OAs nur "ihre Lieblinge".

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?

    Bereits von Funkel und Muri dargelegt, kann mich dem gesagten nur anschliessen.

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?

    Konservative Feld, Wald, Wiesenophthalmologie wird in einer alternden Gesellschaft mit steigendem Diabetikeranteil immer gefragt sein, wobei die Zukunft meines Erachtens nicht mehr in der Einzelkämpferpraxis im Grünen liegt, sondern in größeren Gemeinschaftspraxen oder MVZs. Nachteil: viel Routine, kaum Perspektiven. Vorteil: insb. als Angestellter ohne eigenes finanzielles Engagement vergleichsweise sicherer und angenehmer Job.

    Versierte Ophthalmochirurgen sind gefragt und entsprechend honoriert, wobei sich der Markt insb. in den interessanten Ballungsräumen zu sättigen scheint, und die Claims durch kartellartige Strukturen ("Zuweiserkartelle") abgesteckt sind. Für Neueinsteiger entweder Einstieg in ein solches Kartell, oder Ausweichen in die (noch freie) Peripherie.
    Vorteil: interessante, herausfordernde, vergleichsweise lukrative Tätigkeit (im Vergleich zur rein konservativen Tätigkeit). Nachteil: man schläft teilweise schlecht...

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?

    Assistenten: eher 48 h Woche, kaum Überstunden, da gute Personalaustattung. Ab FA Level aufwärts: 48 h Basis/ Woche, durch Anwesenheiten in Diensten/ Rufbereitschaft/ Wochenenden (da in der Augenheilkunde bei rel. guten Niederlassungsperspektiven tendenziell eher wenige FÄ langfristig an einer Klinik, geschweige einer Universität bleiben, wenn sie nicht operativ weiterkommen wollen) eher tendenziell 55+ Woche und mehr.

    Versuche, so viel wie möglich zu delegieren und Überstunden soweit es geht zu vermeiden. Ansonsten: die eigene Gesundheit geht immer vor. Versuche 2-3x/Woche ein kurzes Mittagessen einzubauen und ab spätestens 19:00 die Klinik hinter mir zu lassen (was oft nicht klappt).

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?

    Keine Kinder.

    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?

    - Immer offen bleiben für Tipps und Kniffe von Kollegen und Assistenzpersonal.
    - Über den eigenen Tellerrand (des eigenen Fachs, der Klinik) schauen, wen sich die Gelegenheit bietet.
    - Ganz wichtig: nie vergessen, dass die Medizin nur dass ist, was man für seinen Broterwerb tut, nicht das was man ist, i.e. möglichst ein intaktes Sozialleben führen und das Leben ausserhalb der Medizin nicht vernachlässigen. Lasst euch von eurem Beruf/ Karriere nicht völlig vereinnahmen, denkt immer auch an eure eigene Gesundheit. Alles andere wäre dumm, und niemand dankt es euch.

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?

    Nein.
    Vielleicht würde ich nochmal Medizin studieren. Diesen Beruf aber unter den derzeit im dt. Gesundheitswesen gegebenen Bedingungen aber nicht mehr (hier) ausüben.



  4. #54
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    Warum machen die Fachärzte kein Interview? Es gibt in dieser Seite bestimmt auch Fachärzte oder?

    Edit: als ich diese Antwort geschickt hatte, hatte ich den Interview von Thomas24 nicht gesehen.
    Geändert von WongFeiHung (25.08.2011 um 03:24 Uhr)



  5. #55
    endlich fertig! Avatar von lala
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    Zitat Zitat von WongFeiHung Beitrag anzeigen
    Warum machen die Fachärzte kein Interview? Es gibt in dieser Seite bestimmt auch Fachärzte oder?
    .
    Und was ändert der FA-Titel am Inhalt? Oder willst du Interviews von niedergelassenen Fachärzten oder solche von Oberärzten? Das Zeugnis alleien ändert nicht unbedingt etwas an Arbeitsbedingungen.
    Es gibt Leute, die arbeiten als Facharzt trotzdem als "Assistenzarzt" weiter (aber eben nicht i.e.S. als "Weiterbildungs"assistent)....da wird es inhaltlich zu anderen Interviews keinen Unterschied geben



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