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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #71
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    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?
    HNO-Klinik (40 betten) in einem Krhs der Schwerpunktversorgung, ca 530 Betten, Ende 3. WBJ

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?
    gegen 7.20 auf Station:Visite vorbereiten, 7.45 Frühbesprechung, ab 8.00 Visite / OP / Ambulanz / Aufnahmen (je nachdem wo wir in unserer Rotation eingeteilt sind), 14h00 Mittagsbesprechung, Ende der Arbeitszeit ist unberechenbar: Freitags gegen 15h00, ansonsten im Regeldienst irgendwas zwischen 15h00 und 18h00.
    Da wir klassisch 24h-Dienste machen, haben wir nur zwei Arten von Dienst: Regeldienst 7.45-16.30 (offiziell)
    der 24h-Dienst-habende arbeitet von 09-09 Uhr

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?
    Wir rotieren alle paar Monate weiter: Stationsarzt=Visite, Aufnahmen, OP, Ambulanzarzt= Sprechstunden und Notfälle

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?
    Meine erste eigene OP oder auch den ersten echten Notfall, den ich gemeistert habe

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?
    ohne good-will der Pflegekräfte geht oft nix. Lieber ein bisschen zu freundlich sein, dann schallt es dementsprechend auch zurück. Nicht den "Arzt-Macker" raushängen lassen, sondern charmant zeigen, was man will -> dann kriegt man es auch ! gerade erfahrenes Pflegepersonal kann einem mit dem ein oder anderen Tip oft mal den Arsch retten, im Zweifelsfall jedoch freundlich aber bestimmt seine Meinung durchsetzen.

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen? Versuchen, Probleme frühzeitig anzusprechen, Abläufe optimieren. Konfliktpotential besteht am ehesten mit den Kollegen, mit denen man sich zB eine Station teilt. Wenn der eine in den Augen des anderen "faul" ist, kanns schon mal krachen

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne? Bislang durchaus positiv. liegt aber wohl einfach auch an unseren OÄ. Sind einfach alle verdammt cool!

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut? 1x pro Woche Fortbildung durch einen Assistenzarzt, danach Fragerunde zum Thema vom Chef und den OÄ. Hab so ein heft irgendwo....vielleicht sollte ich mal anfangen etwas da einzutragen.... ;)

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?
    Vorteil: unheimllich breites Spektrum an Schwere der Erkrankungen, Alter der Patienten und Vielfalt der Therapie von konservativer medikamentöser Therapie bis hin zu großer plastisch-ästhetischer und -rekonstruktiver Chirurgie mit Lappenplastiken etc.. Und natürlich: die meisten OPs kann man im Sitzen operieren
    Nachteil: hmmm....naja ein bisschen Fachidiot mit wenig Ahnung hinsichtlich der klassichen Internistischen Medizin wird man natürlich schon ein bisschen.... :-/


    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?
    Insgesamt recht gute Möglichkeiten, sowohl in d Klinik als auch niedergelassen weiterzuarbeiten. Wobei gerade im niedergelassenen Bereich viele Möglichkeiten bestehen, sich als Belegarzt weiter operativ zu betätigen, was die Laune und das Einkommen hebt


    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?
    Da die HNO traditionell eher kleine Abteilungen hat sind natürlich auch nur wenig Ärzte da, bei uns 5-6 Assis je nachdem ob grad einer kommt/geht. Dasheisst 6x24-Dienst im MOnat ist locker drin, bei Krankheit auch mal mehr. Zum Glück sind wir ein recht gut zusammenarbeitendes Team, wo jeder auch mal für den anderen mitzieht, so dass man sich nicht alleingelassen fühlt im Stress. Die Dienst an sich sind völlig unberechenbar. Dass man durchschlafen kann ist genauso selten wie dass man durchgehend aufbleibt, in der regl kriegt man bis zu vier Std Schlaf, oft auch nur in Etappen. Ob das gesund ist ist ne andere Frage... im Monat komme ich auf ca. 220-260, die ich in der Klinik bin, je nachdem wieviel WE-Dienst dabei ist


    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?
    ich nix Kinder. Gibt aber eine KiTa am Krhs, die bevorzugt interne Kinder aufnimmt


    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?
    am Anfang waren selbst die, die jetzt großkotzig sind, auch nur kleine Würmer, die planlos umhergerannt sind. Also Relaxen und fragen fragen fragen, es geht schneller bergauf als gedacht!


    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?
    Bin zwiegespalten:
    Der Weg ist lang. Lohnt es sich??? Die Arbeit an sich ist ein traum, die Bezahlung ein Alptraum.... muss jeder wissen für was er den Job macht...



  2. #72
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    .....
    Geändert von milz (17.12.2018 um 12:58 Uhr)
    Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.



  3. #73
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    Gibt´s von den Job-Neulingen jemanden, der noch berichten möchte? Ich finde diesen Thread echt interessant!



  4. #74
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    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?

    Allgemeine Innere Medizin, Gastro, Onko (mit der Vorstellung, zukünftig Gastroenterologie, Endokrinologie und Diabetologie zu machen), erstes Jahr

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?

    7.45 Arbeitsbeginn, Akten und Labor von Neuaufnahmen der Nacht und am Vorabend durchlesen, Briefe anlegen/zu Ende schreiben,
    8.30 Frühbesprechung,
    9.00 Kurvenvisite, kurze Besprechung mit Schwestern über besondere Vorkommnisse, weiter Briefe schreiben,
    10.00 Visite,
    11.00 Neuaufnahmen, Viggorunde, Patientengespräche, Telefonate, Aufklärungen etc.
    12.00 Röntgenbesprechung,
    12.30 Essen wenn Zeit ist,
    13.00 OA-Visite,
    14.00 Anordnungen und Aufklärungen weiter, weiter Anrufen, Patientengespräche, Aufnahmen, Briefe… Das zieht sich.
    17.00 im Idealfall nach Hause.
    (Wenn man in der Ambulanz eingeteilt ist oder die doppelte Menge an Patienten hat dann ist der Ablauf etwas anders, im Idealfall kann man zwischen 11 und 12 in die Funktion gehen, geht aber meistens nicht)

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?

    Patientengespräche (da Onko), Briefe (unglaublich eigentlich)

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?

    Der Oberarzt hat mir gesagt ich darf beim Sono zuschauen, als er einen Patienten am Wochenende schallen musste (Ileus).
    Ich hab was richtig gemacht in der Ambulanz und der Chef der Ambulanz fand das gut auch wenn alle anderen das blöd fanden, generell Ambulanz.

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?

    Nett sein, auf Ratschläge hören, eine erfahrene Schwester ist Gold wert. Es gibt leider auch Schwester, die nicht die geringste Ahnung haben (selten), nett sein, ignorieren.

    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?

    Weiß ich noch nicht, alle sind nett, alle lästern ganz fürchterlich und finden einander hinterrücks vollkommen inkompetent. Nur mit denen, die offen hostil sind, kann ich nicht umgehen, habe sogar nächsten Monat Dienst mit so einem, Gott rette mich.

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?

    Die Oberärzte sind hier sehr nett, eine Oberärztin findet alle Menschen außer sie selbst inkompetent, kann nicht mit ihr umgehen. Leider haben sie meistens keine Zeit, OA-Visite außer montags in 10 bis 15 Minuten abgehakt, Patientengespräche meistens unmöglich, Weiterbildung nicht vorhanden.

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?

    Ich arbeite einfach. Ich fühle mich gar nicht betreut. Ich fürchte um Leib und Leben der Patienten. Ich führe kein Nachweisheft (sollte ich vielleicht mal machen). Es gibt keinen Unterricht, es wird auch nicht im Vorbeigehen erklärt (z. B. bei der OA-Visite), jeder OA macht alles anders (fast) als die anderen.

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?

    Bin einfach in die allgemein Innere interessiert, habe das Gefühl, dass ich umsonst studiert hätte, wenn ich eine weniger umfassende Fachrichtung gewählt hätte (ist Unsinn, ich weiß), Gastro finde ich von den Spezialgebieten der Inneren am meisten umfassend. Ich wüsste keine Nachteile, Onko wollte ich aber nie machen (mache ich zur Zeit leider trotzdem).

    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?

    Im Moment keine Ahnung…

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?

    Ich finde, dass ich mittel bis viele Überstunden und Dienste habe, es gibt aber genug Menschen (Ärzte), die es deutlich schlimmer haben, in deren Augen mache ich wahrscheinlich jeden Tag Urlaub. Ich kann noch nicht besonders gut damit umgehen, möchte dann immer kündigen, was überhaupt keine Lösung ist. Quatsche (und lästere) dann mit den Kollegen, das scheint das allgemeine Stressabbaumodel im Haus zu sein.

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?

    Habe keine Familie.

    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?

    Lerne gut! Denn bei der Arbeit hast du keine Zeit zum Lernen (uns wurde gesagt dass man das wichtigste erst lernt, wenn man arbeitet, das halte ich für falsch).
    Sei nett zu den Schwestern, außer seltene maligne Typen sind sie auch nur Menschen und nett zu dir wenn du selbst nett bist. Sie sind für deine Arbeit genauso wichtig oder gar wichtiger als die ärztlichen Kollegen.

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?

    Ja (bin ja auch noch im ersten Jahr), würde mir aber auch nochmal wünschen, dass man besser ausgebildet würde (bei der Arbeit).

    Ich weiß, dass ich schon einen Roman geschrieben habe, aber wollte noch was hinzufügen: Als Berufsanfänger wäre ich über Tipps dankbar! Viele Dinge verstehe ich noch nicht richtig und ich habe auch das Gefühl, ziemlich ineffizient zu arbeiten wenn ich auf Station bin...



  5. #75
    Diamanten Mitglied Avatar von Laelya
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    1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?
    Radiologie
    1. WBJ

    2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?

    7:30 Uhr Beginn mit Chirurgendemo(wir dürfen aber bis 8 Uhr reingleiten)
    8:00 Uhr Frühbesprechung
    8:30 Uhr kommen dann die ersten bestellten Patienten zu mir in die Sono
    12:00 Uhr Gemeinschaftliches Mittagessen
    16:00 Uhr Feierabend

    Dienste sind grundsätzlich Rufbereitschaft (18-7:30 Uhr). Man geht am nächsten Tag dann schon um 14 Uhr, weil man am Tag vorher bis 18 Uhr im Haus blieb)
    Meistens hat man dann ein Wochenende Rufbereitschaft im Monat (Freitag 18 Uhr bis Montag 7:30 Uhr) und 1-2 Wochentage im Monat.

    Das Schreiben von Befunden ist ganz klar meine Haupttätigkeit

    4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?
    Momentan bin ich in der Sono-Rotation. D.h. ich bin 2-3 Monate komplett für die Sono zuständig und Befunde nebenbei noch Knochenbilder. Danach rotiere ich ins CT, dann Mammo, MRT, Angio. Je nach Rotationsplan.
    Hauptschwerpunkt liegt im befunden der mehr oder weniger pathologischen Bilder, der Befunddurchgabe mit den behandelnden Ärzten.

    5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?
    Bin ja erst frisch dabei und daher ist noch nicht so viel passiert. Aber absolut toll war das schallen eines 5 Monate alten Babys, das so zuckersüß war und die ganze Zeit nur gelacht hat. Und eine Omi, die beim schallen ihre selbstgeschriebenen Lieder zum besten gegeben hat (sie konnte wunderbar singen)

    6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?
    Wenn man die Pflege respektiert, dann wird man auch respektiert. Ein Bitte und Danke gehört zum Normalen Ton dazu und ein Kuchen kann den Alltag versüßen. Ich mag alle MTARs bei uns, die sind einfach Goldwert.


    7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?
    Ich gehe mit allen Menschen gleich um. Bei mir Vorgesetzten achte ich auf den Umgangston, aber grundsätzlich herrscht hier ein lockeres und lustiges Klima mit flachen Hierarchien, sodass es keine Probleme gibt.

    8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?
    Negatives kann ich bisher nicht berichten. Meine OÄ und der CA sind immer erreichbar und kommen wenn ich Hilfe brauche. Sicherlich können Sie auch mal genervt reagieren, denn sie haben ja auch selbst ihren Arbeitsalltag den sie bewältigen müssen, neben meiner Supervision. Generell ist Kommunikation einfach alles. Wenn was missfällt, muss man es sagen. Wenn ich etwas gut finde, dann lobe ich es. OÄ freuen sich auch, wenn sie für gutes Teaching gelobt werden.

    9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?
    Generell ist es schon so, dass erwartet wurde, dass ich im PJ ein gewisses Grundwissen erlernt habe und nicht von Null anfange. Auf Grund der relativ kleinen Abteilung, für viele Patienten sind die Stationen meistens nur einfach belegt plus ein OA der dann über alle Stationen springt und bei Hilfegesuchen verantwortlich ist. Bisher konnte ich immer jemanden erreichen, der meine Fragen beantworten konnte und der mir Hilfe geboten hat. Es wird aber schon erwartet, dass ich selbstständig arbeite und mir viele Sachen selbst aneigne. Das mag einigen missfallen, aber mir gefällt das arbeiten so. Es wurde mir auch von Anfang zu erörtert, dass das auf mich zukommt, ich habe mich also willentlich dazu entschieden. Unterricht gibt es keinen. Die Demos dienen auch uns AÄ zum lernen. Ansonsten steht es mir immer frei in zu den OÄ oder zum CA zu gehen um Bilder zu besprechen oder sonstige Dinge.

    10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?
    Vorteile sind die doch geregelten Arbeitszeiten, der Tagesablauf, den man sich selbst einplanen kann und vor allem weniger Stress. Nachteil ist, dass man wenig Patientenkontakt hat, viel in seinem eigenen Büro sitzt (außer man ist in der Sono) und viel am PC arbeitet. Wer das nicht mag, wird mir Radio nicht glücklich.


    11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?
    Eine Niederlassung ist verführerisch, momentan weiß ich aber nicht was ich machen werde. Mir stehen dabei ja die Türen offen, es gibt genügend Praxen hier, die Nachfolger suchen, ebenso ist man als FA in dieser Region wohl auch ganz gut gefragt. Ich lasse mir noch alles offen und werde schauen was die Zukunft bringt...

    12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?
    Überstunden werden bei uns so gut wie keine gemacht. Wenn, dann werden sie mit Freizeit ausgeglichen. Bisher fühlte ich mich nicht sonderlich gestresst. Klar hat man mal viel zu tun, aber dafür macht mir meine Arbeit einfach super viel Spaß. Ich fahre mit einem Lächeln zur Arbeit und freue mich jeden Tag nach Hause zu kommen. Während der Unizeit war ich meistens mehr gestresster und müder, wenn ich abends nach Hause gekommen bin. Ich Genieße es, etwas zu machen, und nur noch das zu machen, wo mein Spaß und Interesse liegt.

    13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?
    Mir wurde als Mutter einer 7-monatigen gleich eine 50% Stelle angeboten, die ich jetzt auf 75% hochstellen lassen habe. Meine OÄ sind gut dabei darauf zu achten, dass ich pünktlich rauskomme, damit ich die Kleine von der Betreuung abholen lassen kann. Ansonsten bietet das Krankenhaus eine Kinderbetreuung von 1-6 Jahre an, die wir noch nicht in Anspruch nehmen. Bei Urlaubswünschen wird schon darauf geachtet, das Ärzte mit Kinder ein wenig bevorzugt werden, solange es im Rahmen bleibt. Bisher gab es keine Konflikte mit Arbeit und Familie.


    14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?
    Ich hatte im Studium lange Angst, dass ich das falsche studiert habe, weil ich mir nicht so wirklich für die Zukunft vorstellen konnte. Stationsarbeit hat sich in meinem Kopf nie mit Familie vereinbaren lassen. Und mein Leben sollte nie aus "Nur" arbeiten bestehen, sondern zum großen Teil aus Familie. Mit der Radiologie habe ich mein persönliches Traumfach gefunden, in dem ich aufgehen kann. Das arbeiten macht mir Spaß und mich selbst weiterzubilden auch. Ich denke einfach, dass wichtig ist, das Fach zu finden, in dem man sich selbst auch noch in 20-30 Jahren sehen kann. Arbeiten ist jedenfalls kein Vergleich zum Studium.

    15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?
    Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Das Studium empfand ich nicht als schön, teilweise Qual, teilweise hat es mich überhaupt nicht angesprochen. Das Fach jetzt allerdings finde ich klasse. ich weiß nicht, ob ich mit dem wissen was ich jetzt habe, das Studium, nochmal angehen würde. Würde meine Tochter allerdings Medizin studieren wollen, würde ich sie nicht davon abhalten.



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