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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #2176
    Administrator Avatar von Brutus
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    Facharzt
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    Ja, habe ich. Schon ein paar Mal. Und ich muss sagen, dass ich danach fast immer deutlich entspannter war.
    Übrigens: die Giftnotrufzentrale Berlin ist wirklich sehr gut. Und die ist für den Rettungsdienst auch kostenlos.
    Wenn man aus der Klinik anruft, wollen die schon ordentlich Geld sehen. Denn eigentlich ist die Giftnotrufzentrale des eigenen Bundeslandes zuständig (und dann auch kostenlos).
    Aber wie gesagt: gefühlt waren die aus Berlin deutlich kompetenter...

    Ach so: Lipidrescue? Ham wa nich. Und sowieso ist der Antidotteil des Ampullariums in den letzten Jahren immer schmaler geworden. Von daher: Patient stabilisieren und ab in die Klinik, präklinisch kann ich da i.d.R. nicht wirklich viel für den Patienten machen...
    I'm a very stable genius!



  2. #2177
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Bauschamane
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    Ich hab schon mehrfach in der Giftnotrufzentrale angerufen. Sogar vom Ausland aus.
    Die Nummer sollte in den Diensthandys der NEFs eingespeichert sein.

    In diesem Fall auch- ich konnte mit dem Medikamentennamen kurzfristig nichts anfangen. In diesem Fall wussten wir zum Glück Uhrzeit, genaue Menge und Medikament.

    Ich fass mal kurz zusammen:
    Bei einer Vergiftung mit trizyklischen Antidepressiva kann man nur verlieren und man sollte zusehen, dass man so schnell wie möglich in´s Krankenhaus kommt.
    Magenspülung und Kohle kann man versuchen, wenn man die Atemwege gesichert bekommt und rechtzeitig eintrifft. Es ist auch eine der wenigen Indikationen.
    NaBic zum Puffern, weil die Patienten sauer werden und um das Na-Angebot zu vergrößern. Trizyklische Antidepressiva verursachen über die Na-Kanal-Blockade Rhythmusstörungen.
    Krampfanfälle sind auch häufig- da ist es praktisch wenn der Patient parallel Benzos genommen hat.
    Therapie gibt es außer Lipidrescue keine. Auf den Fahrzeugen ist es aber nicht drauf. Das ist was für Intensiv.
    Und es können beeindruckende Myoklonien auftreten.

    Genauso gefährlich sind SSRI.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



  3. #2178
    Auf dem Weg zurück... Avatar von McBeal
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    11.09.2004
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    war tief im Westö-hö-hön
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    Zum Giftnotruf: mit Berlin habe ich schon sehr häufig telefoniert, die sind klasse! Wir haben/hatten da von der Klinik eine Flatrate und die Anweisung vom Chef, dort bei jeder möglichen Vergiftung anzurufen und uns abzusichern. Kommt in der Pädiatrie ja doch häufiger vor.
    Kennt Ihr die kostenlose App "Vergiftungsunfälle bei Kindern" vom BfR? Die ist nicht schlecht und man kann aus der App heraus auch direkt beim Guftnotruf anrufen.

    LG
    Ally
    Junior-Mitglied der "Das/Dass-Polizei"



  4. #2179
    Dunkelkammerforscher
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    Im schönen Süden
    Semester:
    das war mal...
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    Zitat Zitat von Miss Beitrag anzeigen
    Aber Monaldi dann auch nur als Notfalllösung bei nem Hämatothorax.
    Bei nem stabilen Patienten (und so leichte Hypotonie kann ja auch in dem Fall viele andere Gründe haben) würde ich mich auch nicht mit nem zeitintensiven, nicht unbedingt notwendigen Zeug aufhalten -wie halt schon gesagt, wenn Weg in die Klinik sowieso nicht so weit ist.

    Irgendwie kommt man sich ja manchmal fast *albern* vor, daß man bei erstmal total unauffälligen Patienten nach Verkehrsunfällen so nen *Aufwand* macht und die Patienten ohne offensichtlich schwerere Verletzungen in den Schockraum bringt. Aber nachdem ich jetzt doch einige Patienten auch auf ITS erlebt habe, die oft auch selbst noch aus dem Auto ausgestiegen sind, aber dann halt doch oft v.a. erhebliche Thoraxverletzungen hatten, bin ich da entspannter, was die Erwartungen des Schockraumteams angehen. Hochrasanztrauma macht halt doch öfter mal Aua. Von daher
    Wir hatten der letzt einen Patienten der ist vor Ort noch aus dem Auto gestiegen und bei eintreffen im Schockraum war er schon reanimationspflichtig... hat es leider am Ende nicht überlebt.
    Ich finde immer die "Hochrasanztraumata" mit ca. 30km/h (z.B. Auffahrunfall an der Ampel in der Stadt) schwierig... bis auf gebrochene Kniescheiben hab ich da ehrlich gesagt noch nie was gefunden wenn die Patienten nicht schon vorher irgendwie auffällig waren.



  5. #2180
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    @Giftnotruf: Rufe ich IMMER bei vermuteten oder gesicherten Intoxikationen an. Historisch bedingt meist die Bonner, damit ausschliesslich gute Erfahrungen gemacht. Mit Berlin hatte ich einmal ein sehr unbefriedigendes, skurriles Erlebnis, aber das mag natürlich am Mitarbeiter liegen, den ich da erreicht habe, das ist auch schon Jahre her und eine einmalige Sache, von daher nicht wirklich zu werten. Aber habe da schon oft gute Hinweise bekommen, und die Intoxikationen, die man entweder auf Intensiv oder im RD bekommt, variieren ja von Substanzen und Ursache (suizidal vs akzidentell) erheblich.
    Von Kindern mit Orchideendünger bis zu Erwachsenen mit Rizinsamen, von Trikzyklika bis Rohrfrei war schon einiges dabei. Und die Infos der Zentralen haben schon öfter Therapie oder auch Wahl der Zielklinik durchaus beeinflusst. Möchte ich nicht missen. Oder wer von Euch weiss noch genau, welche Speisepilze mit giftigen verwechselt werden und dann tödlich sein können (mal ab vom Knollenblätterpilz)? Oder wie man die Ingestion von Graffitientferner behandelt? Ne, die sind schon super.

    @Miss: Punktion in Monaldi war eigentlich auch bei Pneu, nicht bei Hämatothorax gemeint. Sorry wenn ichs falsch geschrieben hab. Wobei: So eine Punktion in Monaldi hab ich bisher selten gemacht. Letzte Woche mal. Und selbst mit einer kleinen 8Fr-Nadel fühlt es sich komisch an, jemandem senkret ich den Brustkorb zu stechen....



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