Diese Unklarheit bzw "geringe" Stufe an Qualifikationen fürs Notarztfahren und die Diskussion hier sind jetzt z. B. momentan wieder so ein Ding, die mich zögern lassen, als Notarzt zu fahren...
Werde mich Ende des Jahres für die Prüfung anmelden, bin dann am Anfang vom 4. WBJ. Habe alle Qualifikationen (auch mehr als 50 Intubationen, zudem einen ATLS-Kurs, der aber ehrlich gesagt halbwegs nützlich ist), muss aber auch zugeben, dass ich auf der ITS nicht so viel gelernt habe, wie ich es gerne gehabt hätte. Und dazu bin ich halt auch aus der Chirurgie, wo man schon Schwerstverletzte im SAV Haus im Schockraum und Op behandelt, aber natürlich nicht stabilisiert wie es jetzt Ärzte auf der ITS tun.
Und dann frage ich mich halt: bin ich geeignet? In den 50 Einsätzen im Praktikum war ich eigentlich nur bei 2 Fällen medizinisch fehlgeleitet, der Großteil war einfach Klientel wie in der Notaufnahme. Und dann stelle ich mir halt die Frage:
Lieber ein Notarzt, der halbwegs was und sich auch weiterbilden will, aber natürlich kein ITS Oberarzt ist kann oder halt gar niemand? Man kann ja nicht mit hochqualifizierte ÄrztInnen auf die Straße lassen, weil einfach dafür nicht genug vorhanden sind. Vor allem auch nicht für die seltenen Fälle. Man kann einfach kein innerklinisches Medizinniveau auf die Straße bringen und alles abdecken und für jeden Fall vorbereitet sein.
Im Zweifel gilt doch so schnell wie möglich in die nächste Klinik bringen und der nächsthöheren Versorgung zuführen. Da kann man dann aber natürlich wieder ansetzen, dass das dann in 90% der Fälle aber auch ein qualifizierter NotSan kann.
Und wer soll dann das Recht haben, Notarzt zu fahren? Nur Fachärzte? Nur Anästhesie? An Facharztstatus an sich gebunden wäre ja vllt sogar sinnvoll, gibt es ja bei vielen ZB, z. B. Manuelle Medizin.
Wie gesagt: den Schein mache ich auf jeden Fall, aber Bei solchen Diskussionen komme ich dann halt schon ins Grübeln, muss ich mir eingestehen.