Mal zusätzlich zu den hier schon gegebenen wertvollen Tips- falls PsychKGs (oder sonstige Patienten) als absolut agressiv, krawallig etc. angekündigt werden: nicht wuschig machen lassen. Meine Erfahrung mit solchen Ankündigungen war in der Regel, das der Patient a) sich bis Eintreffen schon so ausgetobt hatte, das er dann friedlich war b) in manchen Fällen einfach die Situation vorher (also auf der Wache etc.) den Patienten zusätzlich angeheizt hat und er die Psych dann als sicheren Hafen empfindet und da dann ganz anders agiert.
Sollte er doch noch krawallig sein: Polizei nicht gehen lassen! Die bleiben im Zweifel (zumindest bei uns) ohne Probleme dabei bis die Situation geklärt ist.
Nichts desto trotz in solchen- und eigentlich in allen Fällen- Augen und Ohren aufhalten, auch mal auf's Bauchgefühl hören. Wenn Dir etwas nicht koscher vorkommt immer freien Zugang zum Fluchtweg behalten, nie dem Patienten den Rücken zudrehen, weitere Personalpräsenz (und sei es verdeckt, sprich: nur einer von der Pflege mit im Raum, alle Anderen "versteckt" vor der Tür) anfordern. Bis die Situation klar ist bzw. der Patient mediziert ist.
Was Medis angeht- vorher mit den Do's und Don'ts auseinandersetzen- einem intoxikiertem rappeligen Alkoholiker z.B. keine Benzos geben (da Gefahr der Atemdepression).
Wir verwenden bei uns als "Feuerlöscher" in der Akutsituation gerne Haldol plus Benzo (z.B. Tavor expidet), auch i.m.- nicht i.v., wegen der schon ausgeführten Gefahr der NW. Überlappend kann man dann später andere Medis einstellen.
Ansonsten vor Eintreffen Patient, wenn der vorbekannt ist, immer mal in die alten Briefe kucken und sich einen Eindruck machen.
Bei uns ist die Pflege auch sehr fit und hat mir in den ersten Diensten sehr gut mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Du wirst das schon machen!!!! Ich habe mir vor den ersten Diensten (die bei mir erst nach drei Monaten kamen) fast in die Hosen gemacht vor Angst- vor allem, was agressive Patienten angeht. Ist alles zu machen, wenn man vor allem auch gesunden Menschenverstand walten lässt.
Was die Peripherie des Hauses (die Du ja eventuell auch mitversorgen musst?) angeht: noch mal die wichtigsten internistischen Notfälle durchhühnern, falls keine Internisten im Haus sind. Ebenso noch mal psychogene/ "echte" Krampfanfälle anlesen.
Und vor allem: Hintergrund belatschern!!!!! Dafür ist er da- gerade auch wenn die Dienste so schnell kommen, würde ich auf die Hilfe ohne Bauchweh zurückgreifen!