teaser bild
Seite 2 von 5 ErsteErste 12345 LetzteLetzte
Ergebnis 6 bis 10 von 25
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    The Dark Enemy Avatar von morgoth
    Mitglied seit
    28.08.2003
    Ort
    FA/OA
    Beiträge
    1.619

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Was ich noch wichtig finde: Viele Patienten wenden sich (zumindest bei uns) mit eher schwammigen Fragestellungen an den deinsthabenden Psychiater. Vieles kann man alleine durch Zuhören klären. Wenn das nicht reicht (aber kein akuter Behandlungsbedarf besteht), ist es noch hilfreich zu wissen, an wen man den Patienten (für den Folgetag) verweisen kann. Die meisten psychiatrischen Abteilungen haben ja eine Instiutsambulanz und sind über integrierte Verosrgung angebunden. Daneben gibt es gute psychosoziale Beratungsstellen diverser Verbände usw. Hier ein paar Anlaufstellen inkl. Telefonnummern bereitlegen ist sicherlich nicht verkehrt.

    Zum Pflegepersonal: Hier einfach mal Zuhören, was die meinen, eigene Entscheidung muss/kann man ja so oder so. Häufig kennen die die Leute ja schon von vorherigen Aufenthalten.

    Ach so und: VORSICHT vor den berüchtigten Aufnahmen/Verlegungswünschen über Intensiv/Notfallaufnahme/Chirurgische Ambulanz : "Hallo, wir haben hier den Klaus Schmitt, der ist ja gut bekannt in Ihrer Abteilung. Kann der so rüber zu Ihnen oder sollen wir ihn im Bett schicken?"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #7
    Auf Entzug
    Mitglied seit
    18.08.2005
    Semester:
    Nie wieder.
    Beiträge
    369
    Mal zusätzlich zu den hier schon gegebenen wertvollen Tips- falls PsychKGs (oder sonstige Patienten) als absolut agressiv, krawallig etc. angekündigt werden: nicht wuschig machen lassen. Meine Erfahrung mit solchen Ankündigungen war in der Regel, das der Patient a) sich bis Eintreffen schon so ausgetobt hatte, das er dann friedlich war b) in manchen Fällen einfach die Situation vorher (also auf der Wache etc.) den Patienten zusätzlich angeheizt hat und er die Psych dann als sicheren Hafen empfindet und da dann ganz anders agiert.
    Sollte er doch noch krawallig sein: Polizei nicht gehen lassen! Die bleiben im Zweifel (zumindest bei uns) ohne Probleme dabei bis die Situation geklärt ist.

    Nichts desto trotz in solchen- und eigentlich in allen Fällen- Augen und Ohren aufhalten, auch mal auf's Bauchgefühl hören. Wenn Dir etwas nicht koscher vorkommt immer freien Zugang zum Fluchtweg behalten, nie dem Patienten den Rücken zudrehen, weitere Personalpräsenz (und sei es verdeckt, sprich: nur einer von der Pflege mit im Raum, alle Anderen "versteckt" vor der Tür) anfordern. Bis die Situation klar ist bzw. der Patient mediziert ist.

    Was Medis angeht- vorher mit den Do's und Don'ts auseinandersetzen- einem intoxikiertem rappeligen Alkoholiker z.B. keine Benzos geben (da Gefahr der Atemdepression).
    Wir verwenden bei uns als "Feuerlöscher" in der Akutsituation gerne Haldol plus Benzo (z.B. Tavor expidet), auch i.m.- nicht i.v., wegen der schon ausgeführten Gefahr der NW. Überlappend kann man dann später andere Medis einstellen.

    Ansonsten vor Eintreffen Patient, wenn der vorbekannt ist, immer mal in die alten Briefe kucken und sich einen Eindruck machen.

    Bei uns ist die Pflege auch sehr fit und hat mir in den ersten Diensten sehr gut mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

    Du wirst das schon machen!!!! Ich habe mir vor den ersten Diensten (die bei mir erst nach drei Monaten kamen) fast in die Hosen gemacht vor Angst- vor allem, was agressive Patienten angeht. Ist alles zu machen, wenn man vor allem auch gesunden Menschenverstand walten lässt.

    Was die Peripherie des Hauses (die Du ja eventuell auch mitversorgen musst?) angeht: noch mal die wichtigsten internistischen Notfälle durchhühnern, falls keine Internisten im Haus sind. Ebenso noch mal psychogene/ "echte" Krampfanfälle anlesen.

    Und vor allem: Hintergrund belatschern!!!!! Dafür ist er da- gerade auch wenn die Dienste so schnell kommen, würde ich auf die Hilfe ohne Bauchweh zurückgreifen!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #8
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    22.07.2010
    Beiträge
    6
    vielen vielen dank für die vielen nützlichen antworten. ist halt echt hart in der ersten wochen den ersten dienst hab aber meine jetzige stelle ist so katastrophal...da hält mich nix mehr
    könnt ihr mir vielleicht ein paar notfallmedis mit dosierung aufschreiben?
    und was macht ihr denn kokret wenn ein patient aggressiv wird? das mit dem fluchtweg freihalten klingt ja gruselig.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #9
    Haldolodri
    Mitglied seit
    25.07.2008
    Semester:
    5. Wbj.
    Beiträge
    1.773
    Bezüglich Haldol i.v. muß man nochmal klar sagen, dass Jansen die i.v.-Zulassung vermutlich zurückgezogen hat, weil man mit dem Zeug höchstens noch ein paar Cents verdient und man keine Lust hatte, doch nochmal das Risiko einen Schadensersatzprozesses tragen zu müssen. Die Datenlage für mögliche Herzryhthmusstörungen ist seit Jahrzehnten bekannt und Haldol bleibt eines der bestuntersuchten Medis in der Psychiatrie.

    Wir haben ne Hausregelung gefunden mit kleinen Einstiegsdosen und zeitnahem EKG bei weiterhin i.v.-Gabe. Der Sinn mag dahingestellt sein, dass ist er aber auch dann, wenn man eines der Medikamente, mit denen man die meiste Erfahrung hat, nicht mehr einsetzt, weil plötzlich Daten neu gewichtet werden, die man seit Jahrzehnten kennt. Seitens der FDA gab es die Monitoring-Pflicht bei Haldol auch schon ziemlich lange.

    Wenn ich unsere ganzen Pats sehe, die hochintoxikiert nach der Fixierung mit dem Bett durch die Gegend hüpfen, da gibts aus meiner Sicht keine Alternative. I.M. ist schlechter steuerbar, schlechter applizierbar und wirkt doch ziemlich langsam.

    Der einzig begrüßenswerte Nebeneffekt: Die Pflege, die im Haldol immer noch oft das einzig seeligmachende sieht , t kann man dann doch eher überzeugen, das Benzos i.v. allein ne Menge bringen. (Manchmal auch nen Atemstillstand )

    Gruß
    Anti
    Lasst mich Arzt, ich bin durch!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #10
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    01.07.2007
    Beiträge
    208

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von lupa85 Beitrag anzeigen
    könnt ihr mir vielleicht ein paar notfallmedis mit dosierung aufschreiben?
    und was macht ihr denn kokret wenn ein patient aggressiv wird? das mit dem fluchtweg freihalten klingt ja gruselig.
    Man macht nichts anderes, als z.B. in der Rettungsstelle. Deeskalieren, festhalten, fixieren, medizieren. Wenn zeitnah realisierbar: Polizei um Amtshilfe bitten. Wenn keine Chance die Situation in den Griff zu bekommen und akute Gefährdung des Lebens Dritter: Tür auf und Adieux.

    2 Notfallmedikamente musst Du kennen: Diazepam quantum satis , Haloperidol 5-10 mg.

    Bei allem anderen ist genug Zeit, die Medikation mit dem Hintergrund zu besprechen. Ist doch klar, dass Du in Deiner ersten Psychiatriewoche noch nicht dienstreif sein kannst. Das kann doch niemand von Dir ernsthaft verlangen.

    Und ob Du es glaubst oder nicht: richtig brenzlige Situationen sind selten.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 2 von 5 ErsteErste 12345 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook