ATA (Anästhesietechnische Assistenz)- Ausbildung

[Kiddo]

Hallo,

seit nun einem Jahr absolviere ich die ATA-Ausbildung.

Zuvor habe ich den OTA gemacht.

Von der Theorie her schenken die beiden sich nicht viel. Der OTA zielt mehr auf chirurgische Krankheitslehre, OP-Abläufe ab. Im ATA hast du dafür mehr Physiologie und Innere.

Ich für meinen Teil kann dir sagen, dass mir die Praxis des OTA keinen Spaß gemacht hat. Ich hatte den Eindruck, dass ich mein Gehirn morgens in den Schrank legen konnte und es erst nach Feierabend wieder mitnehmen brauchte. Selbst denken? Fehlanzeige. Erschreckend finde ich es auch, anzusehen, wie dass viele Kollegen der OP-Pflege den Namen des Patienten nicht kennen. Das ist dann wirklich "die Hüfte", "das Knie", "der Bypass".

Im ATA hingegen hast du kognitiven Input. Da würde ich mein Gehirn schmerzlich vermissen. Ich mag das Team sehr, die Kollegen sind sehr fit und für sie ist der Patient mehr als die Diagnose. Ich bin in einer recht kleinen Klinik gelandet. Die Anästhesisten sind sehr nett, lassen mich auch Maske beatmen, intubieren, etc.. Mittlerweile läuft es bei mir so, dass ich sage, was ich spritzen würde und die Ärzte dann ihr Okay dazu geben, wenn sie meiner Meinung sind.

Ich weiß grad nicht, was ich noch schreiben kann. Wenn du Fragen hast, frage einfach.

lg, Kiddo

[Fleming11]

Hi Kiddo,

erst mal vielen Dank, dass du so schnell geantwortet hast;). Du bist ja scheinbar der perfekte Kandidat für meine Fragen, wenn du den OTA bereits fertig bist und nun in der ATA Ausbildung steckst:P.
Ich finde es sehr interessant, dass bei dem ATA das selbstständige Denken mehr im Vordergrund steht. Hätte ich mir genau anders herum vorgestellt, da man ja beim OTA die ganzen OP Schritte voraus denken muss oder?
Könntest du mir eventuell mal kurz und knapp einen klassischen Tag als OTAler im OP schildern ( also deine Aufgaben) und dann das gleiche als ATaler?=P
Hast du beim OTA das Gefühl gehabt, dass es dir zu eintönig wird und beim ATA hingegen das kommunizieren mit den Patienten und co. mehr abwechslung bietet?
So wie es aussieht kann ich nächsten Monat ein Praktikum im OTA Bereich absolvieren. Dadurch wird meine Entscheidung ob OTA oder ATA hoffentlich richtig getroffen werden.

Grüüße!

[Kiddo]

Hallo Fleming11,

kurz schildern? Ähm, wirklich kurz kriege ich das glaub ich nicht hin.

Als OTA bei uns in der Klinik gehört es zu deinen Aufgaben, die Pateinten an der Schleuse abzuholen, sie im OP-Saal mit Hilfe des Operateures zu lagern, dem sterilen Kollegen Sachen anzureichen, histologische Präparate zu versorgen, Instrumente anzureichen, ab und an erste Assistenz bei Eingriffen.

Als ATA bei uns empfängst du die Patienten in der Einleitung. Du schließt sie ans Monitoring an (Standardmäßig EKG, NIBP, PulsOxy), legst einen venösen Zugang, kümmerst dich um die Vorbereitung der benötigten Materialien, assistierst dem Anästhesisten dann bei der Einleitung (unsere Anästhesisten lassen dich auch mal mit Maske beatmen und intubieren, weil sie sagen, dass sie das im Notfall von einem erwarten können wollen), hilfst im Saal bei der Lagerung der Arme und des Kopfes, überwachst den Patienten intra- und postoperativ (im AWR). Zudem kommt bei uns in der Klinik hinzu, dass mein Team das Notfallteam mit besetzt. Wenn es also in der Klinik irgendwo einen Notfall gibt, rennst du mit hin (oft sind das CPR).

Ich hab sicher die Hälfte vergessen. Aber mal so als groben Überblick. Am Besten du schaust einfach in beide Bereiche mal rein.

lg, Kiddo

[Fleming11]

Hey Kiddo,

Danke! Deine Schilderungen passen auf jeden Fall mit meinem Bild, dass ich vom OTA und ATA habe überein.
Bald fängt das OTA Praktikum an, Anästhesie ist bereits hinter mir. Dann kommt die Bewerbung, ich hoffe stark, dass ich dann einen Platz in meinem Wunschbereich bekommen!

Grüße! Felming!

[Kiddo]

Hallo Fleming,

bitte. Gern geschehen.

Magst du mal beschreiben, wie du das Praktikum in der Anästhesie erlebt hast?

lg, Kiddo