Korrekt, solange man nicht unbedintg Fantanyl als Opiat nimmt ;)Original geschrieben von Abendstern
Ich bin etwas über einen Bericht verwirrt - den ich vor meiner nase liegen hab. Dort wird gesagt das der große Vorteil bei TIVA's ist , das sie so gut zu steuern sind.
Das gilt für jede Narkose (außer jemand hat gut Relaxanz an Bord, dann ist nichts mit Aufbäumen). Das Wachsein/werden mitzubekommen ist ein Teil der KunstEine Seite weiter wird dann erwähnt das es ein großes Problem sei , die narkosetiefe zu steuern und zu kontrollieren, da weder HF noch RR etwas darüber aussagen würden. Es könnte Gefahr bestehen, das der Pat unbemerkt intraop. erwacht und sich aufbäumt.
Wobei man der Ehrlichkeit halber erwähnen muß, daß "Awareness", also ein Wachheitserleben bei TIVAs mit Propofol/Ultiva wohl öfter vorkommt als bei anderen Narkosen. Zumindest dann, wenn die Narkose für einen Moment abgeschaltet ist (Umlagern auf Bauchlage, teils sogar beim Reinfahren in den Saal) haben wir ein paar Mal die Rückkopplung bekommen, daß sich Patienten daran erinnern.
An die OP selbst erinnert sich alle Jubeljahre wieder auch mal ein Patient - ein Alptraum für den Betroffenen Teils ist auf dem Narkoseprotokoll kein Belegt dafür zu finden, daß es irgendeinen Anhaltspunkt für Wachheit gab. Eine Weile lang hat man mit Fentanyl und Sufenta auch Mononarkosen gemacht (HerzOPs), aber diese Idee ist wegen der eher geringen hypnotischen Wirkung der Opiate und der relativ hohen Awarenessrate wieder verlassen worden - in D zumindest, in den USA wird's wohl immer noch gemacht. Bei uns gibt es meist eine Spur Gas als Schlafmittelchen zur Hochdosis-Opiat-Narkose.
Ansatzweise ausschließen könnte man das mit BIS-Geräten, also Geräten, die während der Narkose die Hirnströme mitverfolgen und daraus die Narkosetiefe "errrechnen". Die sind bei uns in der Klinik derzeit aber nur zu Studien im Umlauf.
Nein, auch für lange Eingriffe ist eine TIVA 'ne feine Sache. Kommt aber auf den Eingriff an. Große Baucheingriffe mit Ultiva sind sicher nicht so sinnvoll, da die Patienten danach nicht gleich wieder wach werden sollen. Man kann TIVA aber z.B. auch mit Sufenta machen, das geht auch für große Baucheingriffe - bei Patienten mit Prädisposition zu maligner Hyperthermie etwa wird Dir gar nichts anderes übrig bleiben, als TIVA zu machen.Sind TIVA's dadurch nur für kurze Eingriffe geeignet ?
Was könnt ihr mir dazu sagen ?
Und dann gibt's noch diese OPs in der HNO und MKG, die zwar Stunden dauern, wo die Patienten aber hinterher gleich wach werden dürfen. Fantastisch für TIVAs